Mittwoch, 26. September 2012

Tatort Märchenwald: Jetzt reden die Opfer


Es sind fürwahr bewegende Zeilen und erschütternde Erinnerungen, die zu Herzen gehen, die uns nach der Enthüllung der wahren Zusammenhänge, die vor fast 40 Jahren zur Verschleppung des Kinderfernsehbären Bummi nach Sibirien führten, erreichten. Kinder, die damals litten und heute Männer und Frauen sind, schwärmten noch einmal von Borstel, dem tumben Igel. Sie gedachten Herrn Uhu, dem steinmeierweisen Vogel mit den Untertellertassenaugen. Sie träumten sich für einen Moment zurück in den heilen Märchenwald der sozialistischen Fernsehkindheit, der Weltrevolution sowenig kannte wie McDonalds und Nintendo.

Kein Name ist vergessen, auch wenn er manchmal durcheinandergewürfelt wird. Die Märchenwald-Forschung steht erst am Anfang und kein Verantwortlicher für den Kahlschlag im Koboldland wird mit dem Schrecken davonkommen.

Bei der sogenannten Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, schreibt einer der Betroffenen mutig, "wurde bislang ein auffällig weiter Bogen um diese Affäre gemacht". Dabei sei, über 20 Jahre nach dem angeblichen Ende der DDR, längst Zeit für eine Zusammenfassung und Klarstellung gewesen. "Ich selbst, der ich zu dieser Sache auch heute nur anonym zu posten wage, gehöre zu diesen Kindern, denen der charismatisch positive gelbe Bummibär gestohlen wurde, um ihn durch einen unglaubwürdigen, undurchschaubaren Niemand mit einer verstörend deformierten Physiognomie zu ersetzen", offenbar der PPQ-Leser. Der Verlust schmerze ihn bis heute, und es gebe noch immer kein Verstehen.

Nicht nur dieser Schreiber ermutigt alle, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlen, nicht Ruhe zu geben und nicht nachzulassen, bis das letzte Geheimnis um die Ränkespiele hinter der Mattscheibe gelüftet ist. "Es ist wie immer das Verdienst und das Vorrecht der Blogs, das Dunkel um solche ausgeblendeten Geschehnisse zu lichten, und einen ersten Schritt zu tun, die Verantwortlichen, die glaubten, nach all den Jahren seien sie aus dem Schneider, zumindest aufzuschrecken."

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja. Niemand und nichts ist vergessen. Sie waren, sie sind und sie werden sein.

ppq hat gesagt…

und keiner kommt ungeschoren davon. bummi, bummi, bummibummi brummbrumm brumm

Anonym hat gesagt…

und was ist mit Meister Nadelöhr ?
Wurde der nicht im Zuge der Verstaatlichung der Kleingewerbetreibenden der versuchten Steuerhinderziehung bezichtigt um ihn zum Eintritt die das Kombinat Oberbekleidung zu nötigen und die antiquaritätische Zauberelle durch Schalck-Golodkowski gegen harte Währung zu verrammschen ?
http://de.wikipedia.org/wiki/Eckart_Friedrichson

Friedrich Kuhlau hat gesagt…

Märchenwald? Ich verstehe als Ösi nur Bahnhof! Ist das die DDR-Nachfolgeproduktion der Sachsenwald-Filme gewesen?

Bitte um Aufklärung!

derherold hat gesagt…

"Märchenwald?...DDR-Nachfolgeproduktion der Sachsenwald-Filme"

Absolut ! Das war eine DDR-Version à la "Unterm Bärenfell, da wird gejodelt".

Für Kinder !

Da wird es deutlich, was Erich Grotewol meinte: "Niemand hat vor, eine Schamgrenze zu errichten."

..., und was das alles miß...äh... gebraucht wurde: Füchse, Maulwürfe, schwarze Neger...

... und via Norddeutschland auch in den TV-Apparaten der Westkinder zu empfangen. Pfui !