Donnerstag, 8. November 2012

Brutaler Hass auf alles Fremde

Blinder, böser und brutaler Hass, wo immer man hinschaut im Deutschland dieser Tage. Waren es vor Jahren noch knieköpfige Skinheads und hitlerbärtige Schornsteinfeger, die alles Fremde, Andersartige und Kranke radikal ablehnten, ist das Problem inzwischen durch die Mitte der Gesellschaft an den linken bürgerlichen Rand gewandert.

Hier tummeln sie sich, die Menschenverächter, denen jeder als lebensunwert gilt, wenn er anders denkt, glaubt oder schreibt oder einen Namen trägt, der nicht nach dem Muster des eigenen gestrickt zu sein scheint. Es reicht, die wilde Kamarilla aus tobenden Schreibtischtätern einmal zu provozieren - und schon verfolgt ihr Hass den Verantwortlichen auf Jahre.

Und das Tor zur offenen Menschenfeindlichkeit öffnet sich dabei immer weiter. Beschimpfte die Journalistin Mely Kiyak Thilo Sarrazin Anfang des Jahres noch als „lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur“, ohne dass ein Aufschrei der Empörung durchs Land fegte, legt der beliebte Taz-Kolumnist Deniz Yücel jetzt mit einer Suada nach, in der er als selbsternannter "Ausländerschutzbeauftragter" keinen Zweifel daran lässt, welches Schicksal der Kurt-Tucholsky-Preisträger des vergangenen Jahres dem 67-jährigen ehemaligen Bundesbanker an den Hals wünscht.

"Der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten", hofft der literarische Publizist, der Menschenverachtung als Kunstform pflegt und keinen Widerspruch erntet, weil er sich die richtigen Opfer aussucht.

Was gäbe das für ein Geschrei, hätte sich Yücel als Zielscheibe für seinen Schlaganfall-Wunsch nicht den vogelfreien Hersteller "kruder Thesen" (Der Spiegel), sondern anerkannte gute Menschen wie Gaby Köster, Peter Struck oder Wolfgang Niedecken ausgesucht, die allesamt auch schon Schlaganfälle erlitten haben. "Der nächste möge sein Werk gründlicher verrichten" in Richtung Struck gewünscht - es hülfe Yücel keine halbgare Rücknahme im nächsten Satz mehr und keine Richtigstellung der Redaktion, Sarrazin habe, das "leider" fehlt diesmal, keinen Schlaganfall erlitten, sondern bloß eine Tumoroperation.

So aber. Schweigen. „Die taz ist und bleibt der kleine Stürmer“, sagt Hendrik M. Broder der Zeitung, die für die taz der große Stürmer ist. Das wars aber auch.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Man wird doch noch mal wünschen dürfen! Nur die richtige Person muß es sein. Der die Pest an den Hals gewünscht wird, ein früher Tod oder die strafende Hand eines Gottes.

Es gibt nämlich Menschen und dann gibt es noch die Menschen, die eigentlich keine sind, die haben natürlich auch keine Würde! Die ja bekanntlich unantastbar ist.