Donnerstag, 30. Juli 2015

Verfolgung in Frankreich, Flucht nach England


Sie werden verfolgt, sie müssen Angst vor Abschiebung haben, sie sehnen sich danach, ein Land zu verlassen, das ihnen keine Heimat sein kann. Tausende Flüchtlinge sammeln sich seit Monaten vor dem Eurotunnel bei Calais, um sich in die Freiheit zu retten.

Es ist eine Flucht mit hohem Risiko, die zuweilen tödlich endet. Doch Verfolgung und die unhaltbare Situation in der Eurozone lassen die Menschen aus Afrika keine andere Wahl: "Tod oder England" (Die Zeit) heißt ihre Parole. Frankreich, Deutschland, Italien oder Schweden können ihnen keine angemessenen Lebensbedingungen bieten. „Noch nicht einmal die Normen der Vereinten Nationen werden respektiert“, beklagen die Hilfsorganisationen „Médecins du Monde“, „Solidarités International“, „Secours Catholique“ und „Secours Islamique“. Ein Fluchtgrund.

Ist es eine Absage an den Euro? Ein Votum für die britischen Austrittspläne aus der EU? Weswegen muss, wer manchmal über viele Monate mit letzter Kraft vor Verfolgung, Terror und Hoffnungslosigkeit bis nach Mitteleuropa geflohen ist, von hier weiterfliehen auf die britische Insel? Wird in den anderen EU-Ländern wirklich politisch verfolgt? Werden religiöse Bekenntnisse und eine Vorliebe für bestimmte sexuelle Praktiken bestraft? Gibt es Krieg, Korruption, eine gekaufte Justiz?

Bekanntgeworden ist es nicht, doch irgendeinen Fluchtgrund muss es geben, der allein in der ersten Jahreshälfte 2015 mehr als 37.000 Menschen dazu trieb, sich in Lkw zu versteckten, um illegal den Ärmelkanal zu überqueren. 37.000 – das sind im Schnitt 100 pro Tag. Und es sind, wie Videos verraten, stets junge, kräftige Männer. Wie bei den gefährlichen Mittelmeerüberfahrten, die im April für so große Aufregung sorgten, sind sie auch hier wieder die am stärksten betroffene Bevölkkerungsgruppe.

Nun also Eurotunnel-Aufregung auf allen Kanälen, die zuletzt bei der Flucht übers Mittelmeer eingesparten Krokodilstränen strömen nun ungehemmt im Namen der Opfer von Calais.

Demnächst wird sich Martin Schulz melden, die Führungskraft der europäischen Sozialdemokratie und der höchste Europa-Parlamentarier aller Zeiten. Er wird mahnen, die Flüchtlingskatastrophe abzumildern, indem der Eurotunnel geöffnet wird. Die Edelfeder Heribert Prantl, einer der aufrechtesten Ankläger der europäischen "Notverordnungs-Demokratie" (Prantl), wird ein anklagendes 40-Seiten-Heftchen bei Amazon verkaufen und erklären, dass all die Menschen aus Frankreich flüchten müssen, "weil dort die Hölle los ist. Und statt sie aufzunehmen, schützt Großbritannien zynisch seine Grenzen". Das Tunnel werde zum Friedhof, das würde auch die deutsche Talkshowelite feststellen, wäre nicht gerade Sommerpause. Ist die vorbei, wird das Thema durch sein.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine Anregung, falls ihr auf der Suche nach einem Thema seid: in den Medien und den sie umgebenden Satiremagazinen werden gerade die Anschläge auf Asylbewerber(heime) betont, ohne dass dabei transparent gemacht wird, was hier als Anschlag gezählt wird, wer die Täter sind oder in welcher zahlenmäßigen Relation diese Vorfälle beispielsweise zu Gewalttaten unter Asylbewerbern selber stehen.
http://www.der-postillon.com/2015/07/fluchtling-froh-dass-er-hass-und-gewalt.html
137 Anschläge in diesem Jahr bereits.

ppq hat gesagt…

das ist doch immer so

Anonym hat gesagt…

die CRS geht mit der gebotenen Härte gegen das Pack vor ; hin und wieder fällt der Neger gegen die formaggressive Leitplanke , schreit " aua aua " und wird dann abtransportiert .

Der Sepp

Reichsmaßnahmenleiter / Calais

fatalist hat gesagt…

fatalistnsuleaks.wordpress.com/2015/07/31/der-balkan-vertreibt-seine-zigeuner-nach-deutschland/

interessante Fakten: 91 % der "Serbenasylanten" sind Zigeuner. Sagt Berlin. 14.000 dieses Jahr, alles Fachkräfte ;)

Erich hat gesagt…

Nachdem Teilnehmer an Protestdemos gegen überfüllte Asylantenheime künftig als Terroristen vor Gericht gestellt werden sollen (irgendein Seltsamer, der offenbar sonst nicht in die Medien kommt, hat das unlängst verlangt) und damit mit den Menschen gleichgestellt werden, die ihre Gegner einfach reihenweise köpfen, sehe ich, wohin unsere Fahrt geht. In Österreich kommen verschärfte Paragraphen gegen Hetze (wobei der Begriff nicht klar definiert ist und somit jede Anklage zum Erfolg führt), die auch als Grund zur fristlosen Kündigung von den Gerichten akzeptiert wird. So war es nur ein logischer Schritt, dass sich Vereine bilden, die das Internet nach "Hasspostings" durchforsten und alles denunzieren, was ihrer Meinung nach darunter fällt. Ob sich Blogs wie dieser hier noch lange halten können? Rechtsschutz wird es jetzt schon keinen geben.

ppq hat gesagt…

unserer ansicht nach sind wir ja selbst ein blog, das unentweg schlimme hasspostings meldet! auf der welle der neuen IM-mode reiten wir in den sonnenuntergang der westlichen zivilisation, ganz vorn, pferd drei

derherold hat gesagt…

Wenn @ppq wüßte, wieviele seiner Artikel ich bereit an Maas gesendet habe !

Wenn ich meinen Führungsoffizier richtig verstanden habe, wird @ppq als sog. Honigtopf verwendet. Was immer das nun wieder heißen mag.

ppq hat gesagt…

freilich!!!!! http://www.politplatschquatsch.com/2013/06/internetuberwachung-unternehmen.html

westernchances hat gesagt…

I am really grateful for your post

FUNDUNI hat gesagt…

Your site examination should widen my