Donnerstag, 1. August 2019

Fake News-Alarm: Lügen im Auftrag des Guten

Fake News im Auftrag des Guten.

In Zeiten des Krieges um die Deutungshoheit sind es nicht nur die hauptamtlichen Ideologen, die alles an Verklärung, Verleumdung und Verleugnung auffahren, was nur denkbar ist, um im Sinne ihrer Farben zu punkten. Hier, wo von Berufs wegen Welt erklärt und Feind beschrieben wird, weiß der für gewöhnlich informierte Konsument, woran er ist. Man kann alles glauben, muss aber nicht. Nach Jahren der medialen Bemühungen, nicht nur Information zu verkaufen, sondern Leitlinien für das Alltagsleben, tendieren viele Mediennutzer zu letzterem. Sie lesen, um einen Anlass zu haben, nicht zu glauben.

Anders ist es dort, wo vermeintlich mit purer Emotion gearbeitet wird. Die Quelle ist unklar, die Botschaft aber umso deutlicher. Im Herzen getroffen, möchte der Mensch glauben, denn wo er keine Erklärung findet, möchte er wenigstens unter ebenso Ratlosen sein. Ein Mechanismus, den sich gewiefte social ingeneers zunutze machen, wie ein aktuelle Facebook-Beispiel zeigt.

Die Seite "Nein zur AfD" (oben) teilt dort den vermeintlichen Eintrag einer angeblich anonymisierten Nutzerin, die mit deutliche wahrnehmbar zitternder virtueller Stimme erzählt, dass der „Vorfall“ (SZ) von Frankfurt kein Einzelfall ist. „Deutschland vor ziemlich genau 50 Jahren“, heißt es im Text, „eine 9-Jährige wird in Frankfurt vor einen Zug gestoßen“. Wichtig die weitere Kongruenz zum aktuellen Fall, leicht abgewandelt: Das Mädchen „stirbt noch auf den Gleisen“, die „7-jährige Schwester“ muss tatenlos zuschauen.

Der Täter aber ist ein „43-jähriger Fabrikarbeiter der Hoechst-Werke“, ein „Deutscher“. Und umgebracht hat er, jetzt ist die Tragik zu atmen, die Tante der Facebook-Nutzerin, deren Mutter die damals 7-jährige Schwester war. So viel Gefühl wird geteilt, für einen Moment sind unzählige betroffen von der eigenen Ansicht, sowas habe es doch früher nicht gegeben.

Wirklich nicht. Die gesamte Geschichte ist ausgedacht, eine Erfindung, von der sich weder vor 50 Jahren noch vor 40 irgendeine Spur in irgendeinem Zeitungsarchiv findet. Und nicht nur dort nicht: Auch der vermeintlich von „Nein zur AfD“ nur geteilte Facebook-Eintrag der angeblich anonymisierten Nichte der angeblich so brutal Ermordeten existiert nicht – ebensowenig wie die Nutzerin selbst.

„Nein zur AfD“ hat den Eintrag offenbar selbst hergestellt, zugeschnitten auf höchstmögliche Emotionalisierung zum Zwecke der Mobilisierung von Menschen, die es mit der Prüfung der Wahrheit nicht so genau nehmen. Fake News im Auftrag des Guten. 7245 Mal geteilt, 3.800 Nutzern gefällt das. "Bewegende Worte! Ich ziehe den Hut vor Dir für diesen Mut, für diese Worte!", schreibt eine besonders bewegte Facebook-Gläubige.


10 Kommentare:

Gerry hat gesagt…

Verlogene Bande. Man muss sich nur immer die Situation für 2 Sekunden lang vorstellen, wenn ein blonder Deutscher eine Negermama mit Kind auf die Gleise gestoßen hätte. Was das für ein Hallo ergeben täte. Das ist echter Rassismus, für die Anderen im Unterschied zu den schon länger hier Lebenden irgendwelche Entschuldigungen auszudenken und ihnen keine Chance zu geben, die volle Schuld tragen zu können.
Ihr verstehe auch nicht die Logik, wenn hier der Tierschutz so hoch angebunden ist; aber ein Tier, welches einen Menschen tötet, sofort eingeschläfert wird. Wo ist da der Unterschied zum Mensch?

Pinocciolandler hat gesagt…

Wer mit genug Eifer sucht, wird auch früher einen Einzelfall erschnüffeln können.

Es ist jedoch ein gewalt(ät)iger Unterschied, ob es ein echter Einzelfall war, oder ein ideologisch medial konstruierter, um zu vertuschen, dass es sich um unerträglich viele Einzelfälle handelt, die zudem auch auffällig oft von traumatisierten oder sonstwie psychisch auffälligen Gläubigen einer ganz bestimmten Religion begangen werden.

Soweit ich weiß, sagte mal ein hoher UN-Bonze, dass Orient und Afrika ihre Kriminellen und Irren zu uns gutmenschlichen Volltrotteln schicken, um die loszuwerden und dieses Gesindel nie mehr zurück nehmen werden. Nur hier, im bunten Vielfaltsparadies der grenzenlos weltoffenen Besserwisserdeppen und Weltretterspinner werden diese gefährlichen Nichtsnutze mit pubertär halbgarer Begeisterung bejubelt.

Ein Volk, das dermaßen degeneriert bzw. verblödet ist, verdient es nicht besser.

Buntschland - Pathokratie in seiner schönsten Art.

Jodel hat gesagt…

Zitat es EU-Ischiasbeauftragten: "Wenn es ernst wird, muss man lügen". Was bringt einem schon die Wahrheit, wenn man der AfD noch einen Pflock mehr ins schwarze Herz rammen kann.
Es ist schlimm, wenn sich subversive Seiten wie diese hier, dem Wahren und Guten in den Weg stellen.
Die waren bei der Polizei damals vor 50 Jahren doch alle noch stramme Nazis, darum hat die Mutter diese nach dem Vorfall erst gar nicht eingeschaltet und im stillen Kämmerlein getrauert. Wer hätte im rohen 1969 schon ein kleines Mädchen vermisst? Waren ja noch genug da damals. Früher war ja vieles anders und der Rechtsstaat, so wie wir ihn kennen, erst ein Schimmer am Horizont. So ist das gewesen. Ihr Ministerium für Wahrheit.

Die Anmerkung hat gesagt…

Noch eine Fakenews

https://twitter.com/Raven_1272/status/1156668758561370113

Den Twitteraccount @jokersmiles9 gibt es gar nicht (mehr).

https://twitter.com/search?q=%40jokersmiles9&src=typd

Anonym hat gesagt…

Rassistische (?) Megafon-Durchsage schockiert Reisende an Hamburger Bahnhof

"[...]Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Frankfurter Hauptbahnhof hat ein Unbekannter Reisende auf dem Bahnhof Hamburg-Altona mit einer rassistischen Durchsage schockiert...„Er sagte, man solle sich hinter der Sicherheitslinie aufhalten und am Besten sicherheitshalber zur Mitte des Bahnsteigs gehen und Kinder an die Hand nehmen. Und wenn einem die Person, die neben einem steht, nicht geheuer erscheint, solle man weitergehen, damit ein weiterer muslimischer Anschlag vermieden wird“[...]"

https://www.kn-online.de/Nachrichten/Panorama/Rassistische-Durchsage-schockiert-Reisende-an-Hamburger-Bahnhof


Adebar

Anonym hat gesagt…

in der großen grauen Stadt werden demnächst noch ganz andere Dinge passieren .

Hase, Du bleibst hier... hat gesagt…

Die Durchsage "Vorsicht an der Bahnsteigkante" hat ab jetzt aber ein Geschmäckle.

Anonym hat gesagt…

https://morgenwacht.wordpress.com/category/dunkler-phonix/

Anonym hat gesagt…

Sei ewig gepriesen @ Blogwart, für diese Aufklärung. Eurasien war schon immer mit Ostasien verbündet.

Anonym hat gesagt…

ich dachte immer Eurasien ist ein bolschewistisches Regime und bekämpft die die ozeanische Volksrepublik