Sonntag, 15. Dezember 2019

Wärmewende: Wie die Heißzeit gegen die Klimakatastrophe kämpft

Karikatur Umweltverschmutzung
Schwein gehabt: Je mehr geheizt wird, desto wärmer wird es - und desto weniger muss geheizt werden.

Deutschland ist, abgesehen von den seltenen Warmer-Pullover-Tagen in deutschen Schulen und Kidnergärten („Kita“), ein Heizungsland. Verzärtelt über Jahrhunderte, haben die Menschen hier es sich angewöhnt, ihre Wohnungen bei 21, oft sogar bei 22 oder 24 Grad zu halten. Das besorgen in fast der Hälfte aller Haushalte Gasheizungen, dahinter liegen mit 24 Prozent die vor dem Verbot stehenden Ölheizung auf Rang zwei.

Erneuerbare Energien sind bisher nur ein Randphänomen, gerade sechs Prozent der Deutschen heizen mit Holz und Holzpellets, die gute Solarthermie oder Erdwärme werden sogar nur von zwei Prozent genutzt. Perspektiven für ein endlich rasch gesundendes Weltklima ergeben sich darauf nicht: So lange so durchgefeuert wird in deutschen Haushalten, wird rund ein Viertel des deutschen „CO2-Verbrauchs“ (Malu Dreyer) von Kaminen, Öfen und Heizkesseln verursacht werden.

Völlig unmöglich, unter diesen Bedingungen die deutschen Klimaziele zu erreichen, ohne die wiederum die ehrgeizigen europäischen Ziele einer Klimaneutralität noch totaler, als man sie sich bisher vorstellen konnte, ein Traum bleiben werden.

Der große Green Deal der EU-Kommission zum Klimastopp hat dennoch keinerlei Aussagen dazu getroffen, wie künftig mit dem Heizproblem der Deutschen umgegangen werden soll. Eine staatliche Raumtemperaturüberwachung, die Heizen nur unterhalb der arbeitsrechtlich gebotenen Schwelle von Minimum 12 Grad erlaubt, ist vom Tisch, seitdem Datenschützer protestiert haben. Ein Heizenergielimit, bei dem die EU in bewährter Weise festschreiben würde, wie viel Gas, Öl und Äquivalente jeweils zu Heizzwecken verwendet werden dürfen, könnte, so warnt das Innenministerium, durch Schmuggel über die offene Grenze zu klimaskeptischen Partnerstatten leicht unterlaufen werden. Und ohnehin fürchtet Brüssel, dass erkältete Wutbürger im Norden – betroffen wären unter anderem auch Schweden, Finnland und Litauen - weiter gesellschaftsdestabilisierend wirken könnten, wenn die Zügel zur Klimarettung zu schnell zu straff angezogen werden.


Es geht um das richtige Ballgefühl bei der Klimarettung - und eine Studie des Klimawatch-Institutes, das erst im Zuge des Braunkohleausstieg in einer aufgelassenen Grube in der Nähe des dunkeldeutschen Grimma angesiedelt worden war, gibt jetzt wichtige Hinweise auf ein bisher völlig ignoriertes Phänomen, das Deutschland und EU-Europa helfen könnte, bis 2050 ein wichtiges Signal  an alle anderen Kliamstaaten zu senden.

Die Klimawissenschaftler um den renommierten Diplom-Politologen Harald Haase rechnen der Bundesregierung in ihrer Ausarbeitung erstmals vor, wie der Klimawandel selbst beim Kampf gegen den Klimawandel hilft. Verblüffend: So waren die Durchschnittstemperaturen gerade in Deutschland im letzten Jahrzehnt um 1,5 Grad gestiegen, weil höhere Einkommen es immer mehr Menschen erlaubten, im Winter die Heizung hochzudrehen statt einen dicken Pullover und dicke Socken anziehen zu müssen. Gerade die Erwärmung aber schlägt nun wie ein Pendel zurück: Weil es draußen wärmer ist, muss weniger geheizt werden.

Auf bis zu 35 Prozent schätzen die Heizforscher den Einspareffekt, wenn ein Winter ohne frostige Minusgrade von 15, 20 oder 30 Grad Celsius vorübergeht. Haushalte sind insgesamt für ein rundes Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich, dabei stammt der Löwenanteil ihres „Verbrauchs“ (Dreyer) regelmäßig aus Heizanlagen. „Mit einer Senkung um 30 Prozentpunkte sinkt der deutsche Gesamtausstoß um etwa 80 Millionen Tonnen im Jahr“, schreiben die Experten. Diese Menge entspreche recht genau der, die Deutschland heute noch fehle, um die Klimaziele für das Jahr 2030 zu erreichen.

Kombiniert mit anderen, zum Teil allerdings auch schmerzhaften Maßnahmen, die Teile der Bevölkerung beunruhigen könnten, wäre Klimaneutralität vor diesem Hintergrund bereits weit vor dem Jahr 2050 möglich. "Es ist einerseits eine Frage des politischen Willens, andererseits nur Mathematik", sagt Klimawatch-Chef Harald Haase, der jedoch einräumt, dass eine Erreichung des Ziels aufgrund des sogenannten "pradoxen Charakters" der vorgeschlagenen Klimaschutzschritte unter Einbeziehung der aktuellen Heißzeit-Effekte je einfacher und wahrscheinlicher wird, je deutlicher sich die Atmosphäre aufheizt. Ein Grund, notwendige Schritte auf die lange Klimabank zu schieben, dürfe das aber auch für die zu allem entschlossene EU-Kommission nicht sein. "Wer später anfängt, ist in diesem Fall zwar früher fertig, aber das kann keine Entschuldigung sein, jetzt schon ein Zeichen zu setzen, dass man ein Signael senden will."


9 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hoffe wir steigern den CO2 Wert. Unser Leben wird erst durch viel CO2 lebenswert.
Zu Zeiten der Dinosaurier war dieser Wert bei 9,00 % . Heute liegt er bei mageren 0,04 %.
CO2 bedeutet Leben !!!! Wir alle wissen, daß zu Zeiten der Saurier alles viel größer war. Die Pflanzen (siehe Farne, Bäume) und natürlich auch die Tiere. Alle hohen Kulturen entwickelten sich zu Warmzeiten, niemals zu Kaltzeiten. Wärme ist Leben. Wir steuern jetzt schon auf eine Kaltzeit zu. Wie grausam. Schaltet Euer Hirn ein !!!

Sauer hat gesagt…

Ist das die neue Botschaft der Klimakirche: Wir müssen zuerst viel CO2 in die Luft blasen, damit wir nachher kein CO2 mehr zu erzeugen brauchen? Raffiniert von PPQ herauspräpariert!

Anonym hat gesagt…

war dieser Wert bei 9,00 % -------------

Kaum, sagte der Ochse, da sollte er gemolken werden: Laut Bolschewikiblödia in der Kreidezeit "bis zu 50 mal höher" -- tut bis zu 2 % -----------

Anonym hat gesagt…

Sepp hat zwei Hochleistungsdauerbrandöfen aus dem schönen Erfurt und heizt vorschriftsmäßig bis 27°C .

Sepp hat in weiser Voraussicht Eierbriketts und Hartholz eingekauft als alle Idioten von Holz auf Öl bzw. Gas umgestellt haben .

Sommer `98 : eine Tonne Eierbriketts kosten inkl. Anlieferung 40 Mark . Der Förster liefert Holz - der Winter kann kommen

Spaßfakt : PET verbrennt bei hoher Ofentemperatur rückstandsfrei ( Heizwert ähnlich wie Diesel ) - Schornsteinfeger hat noch nie was gerafft

Anonym hat gesagt…

Wenn man sowas liest vergisst man mitunter, warum der Klimawandel eine Katastrophe sein soll.

Was, wenn die Erde an einen dieser berühmten Kipp-Punkte kommt, wärmer wird und dann --- nichts? Alle stehen im T Shirt herum und: nichts.

Oder Moment:

Wir alle wissen, daß zu Zeiten der Saurier alles viel größer war. Die Pflanzen (siehe Farne, Bäume) und natürlich auch die Tiere.

Wir werden also von riesigen Libellen aufgefressen, wenn wir das mit dem CO2 nicht machen. Auf diese Meldung vom Schellnhuner warte ich.

Anonym hat gesagt…

also von riesigen Libellen aufgefressen ...

Das hinwiederum war im Karbonzeitalter, da betrug der O2-Gehalt der Atmosphäre (PIPI-Rechtschreibung: Athmospäre, von athmen ...) 30% - wenn da der Blitz einschlug, ging danach die Post ab.

Wieviele Divisionen hat der Sepp?

Anonym hat gesagt…

Freund Danisch über einen Malte(sic) Dau in der Berliner Morgenpest. Sozialarbeiter. An dieses Mannes Nase hing / zu Schmuck und Zier ein Nasenring.
(Fips faßt den Reif mit seinem Schweif. Die Zecke wird vor Schrecken steif ...)

Anonym hat gesagt…

Freund Danisch von wegen "Erschöpfung": Oh nein, da geht noch was.

Anonym hat gesagt…

"gerade sechs Prozent der Deutschen heizen mit Holz und Holzpellets"

Wenn das der Kachelfreed liest, kippt der aus seinen Latschen!