Montag, 9. März 2020

Moderne Märchen: Wieso Gesichtmasken angeblich gar nicht schützen


 Ein alter GST-Bauplan zum Verfertigen einer DIY-Atemmaske, den Experten der DDR-Zivilverteidigung ausbaldowert haben.

In Japan tragen sie sie selbstverständlich, nicht erst jetzt. Auch in China gehört die Gesichtsmaske zur Folklore nicht nur in Corona-Virus-Zeiten. Mancher dort trägt sie, um sich in der U-Bahn oder im Bus nicht anzustecken. Andere tragen sie, um andere in der Ecke eines Marktes, eine Kaufhauses oder eines Busses nicht anzustecken. Die Wirkungsweise von Gesichtsmasken ist hervorragen erforscht: Sie halten nicht alles ab, was etwa eine ordentliche Atemschutzmaske mit Aktivfilter vor den Atemwegen des Trägers neutralisiert. Doch sie lassen definitiv auch nicht mehr Schadstoffe, Viren, Bazillen oder Umweltgifte durch als in der Lunge des Trägers ankämen, trüge er keine Maske.

Mathematisch gesehen ist eine Maske, und sei sie nur ein einfaches Halstuch, das vor Mund und Nase getragen wird, eine Minusrechnung: Sie vermehrt nicht, was in der Atemluft ist, sondern sie vermindert es. Nur verhindert sie eben nie, dass doch durchkommt, wovon der Träger hofft, dass es nicht durchkommen möge. Sie verringert nur die Wahrscheinlichkeit, dass es geschieht, je nach Bauart mehr oder weniger.

Völlig falsch informiert, glauben viele Chinesen, dass Masken schützen.
Dass die Atemmaske, angefangen von der einfachsten Staubmaske aus dem Baumarkt bis zur professionellen Chirurgenmaske, in den vergangenen Wochen dennoch in Verruf gekommen ist, muss andere Gründe haben als sachliche. Zwar ist überall immer öfter zu lesen, dass Atemmasken ja "gar nichts bringen", Fakten aber, wie sie das tun, werden nie genannt. Dafür hat sich der Gesundheitsminister, immerhin ausgebildeter Bankkaufmann und studierter Politikwissenschaftler, die Argumentation zu eigen gemacht: Im Alltag seien Atemmasken "nicht nötig", teilte der Deichgraf der Corona-Krise mit, man solle sie doch lieber dem medizinischen Fachpersonal überlassen.

Dort, so scheint es, entwickeln die Masken, die nichts bringen, dann doch eine gewisse Schutzwirkung. Weshalb der Gesundheitsminister wohl auch ein Exportverbot für die Produkte der homöopathischen Medizintechnik erlassen hat: Spahn will verhindern, dass Menschen in anderen Ländern Geld ausgeben für Schutzmaßnahmen, die bei Lichte betrachtet "unsinnig" (DPA) sind.

Wie genau das funktioniert, wenn doch keine Maske an keinem Ort ein Ansteckungsrisiko erhöhen, sondern allenfalls eines verringern kann, hat die WHO schon vor Jahren dargelegt. Das Tragen von Masken führe zu einem falschen Sicherheitsgefühl, in dessen Folge "wichtige Hygienemaßnahmen wie eine Handhygiene vernachlässigt werden", warnten die Experten mit derselben Logik, mit der Verfechter der Gurtfreiheit einst die Zwangseinführung von Sicherheitsgurten in Autos bekämpften. Wer sich sicher fühlt, wird übermütig. Und wer übermütig ist, stirbt früher.

Die Bundesregierung will das mit aller Kraft verhindern, schon allein, weil es selbstverständlich bei jedem Virus, der sich per Tröpfcheninfektion verbreitet, hilft, eine Gesichtsmaske zu tragen, die die eigenen Viren weniger hinaus und fremde Viren weniger hinein lässt, die Notfallplanung des Kabinetts Merkel aber nie vorgesehen hat, entsprechende Vorräte für die Bevölkerung anzulegen. In Friedenszeiten kosteten solche Masken 1,99 Euro. Rausgeschmissenes Geld, dachte das politische Berlin damals, denn wozu den vorsorgen für einen Fall, der gar nicht in Sicht war?

Was nicht da ist, muss nun als Weitsicht verkauft werden. "Seit Wochen breiten offizielle Stellen die Schwächen dieser Methode aus, um ihr Totalversagen bei der Bevorratung zu kaschieren", heißt es bei heise.de. Dank breiter Medienunterstützung gelingt es bisher, diese angesichts des geringen Aufwandes, Masken zu tragen, vollkommen absurde Argumentation durchzuhalten: Inzwischen wirkt es dank des gezielten Framing fast, als sei es gefährlicher, eine Maske zu tragen, als keine Maske zu tragen.

7 Kommentare:

Florida Ralf hat gesagt…

isch hoab joa zum gluecke nochm opa seine, irschendwo, noar-noar.

Anonym hat gesagt…

--WAS DIE OMA NOCH WUSSTE--

Eine wesentliche Funktion der Maske besteht darin, dass sich Menschen mit kontaminierten Fingern nicht an die Nase oder den Mund fassen. Diese nur halb bewussten Handlungen sind kaum zu unterdrücken und der Hauptansteckungsweg für Schnupfen und Grippeviren. Natürlich wäre der Schutz dann nur mit einer Brille vollständig, weswegen Brillenträger besser geschützt sind.
Wenn man erst bewusst die Barrieren Maske und Brille überwinden muss, um sich im Gesicht rumzufummeln, lässt man es und wartet, bis man Gelegenheit zur Desinfektion hatte.

Die Anmerkung hat gesagt…

Klasse.

>> Mancher dort trägt sie, um sich in der U-Bahn oder im Bus nicht anzustecken. Andere tragen sie, um andere in der Ecke eines Marktes, eine Kaufhauses oder eines Busses nicht anzustecken.

>> Sie verringert nur die Wahrscheinlichkeit, dass es geschieht, je nach Bauart mehr oder weniger.

>> Deichgraf der Corona-Krise

>> hilft, eine Gesichtsmaske zu tragen, die die eigenen Viren weniger hinaus und fremde Viren weniger hinein lässt

>> In Friedenszeiten kosteten solche Masken 1,99 Euro

Das war das 6-er-Pack bei dm, wenn ich mich recht entsinne, die einfachen Papiertaschentüscher mit Schlaufe. Auf Teneriffa im Chinesenmarkt habe ich eine einzige, aber bessere Maske für 2 Euro erstanden.

Ich habe mal ein paar Hochlichter zitiert, weil das die Honks eh nicht begreifen, ich aber seit Mai letzten Jahres praktizierte. Bei jeder Behandlung habe ich so eine billige Maske aufgezogen, um der Dame ein paar Viren und Bakterien und so weniger entgegenzuschleudern. Verhindern konnte ich es nicht, aber die Menge erheblich reduzieren. Dafür hat sie jetzt Knie, aber daran war nicht ich Schuld.

Desgleichen auf Teneriffa bei Massage. Hatte ich gefragt, ob es eine Drogerie gibt. Nein, gibt es nicht. Dann fiel mir der Chinesenmarkt ein. Und die hatten sogar Feinstaubmasken für Baurbeiter (Abriß Beton und tlw. Asbest).

Mein Doktor meinte auch, ich komme am besten durch mich von allem Fernhalten durch die Phase oder wie es Dr. John Campbell sagt, wir brauchen eine Phase der sozialen Isolation, Entkopplung, weil das die Verbreitung am effektivsten hindert. Viren sind nicht wählerisch.

Anonym hat gesagt…

Mit Hilfe deutscher Statistiker wird man das schon nachweisen, dass Masken nichts bringen. So wie man auch nachweist, dass es keine Toten bei uns gibt.
Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass der erste Deutsche, der sich nachweislich in Deutschland infiziert hat, ausgerechnet auf einer ägyptischen Intensivstation stirbt? Wäre doch mal eine schöne Rechenaufgabe fürs Mathe-Abitur in NRW oder Berlin.

ppq hat gesagt…

hätte er nicht maske getragen, könnte er noch leben, quasi

Die Anmerkung hat gesagt…

Ein deutscher Mensch stirbt nicht an COVID-19

https://sciencefiles.org/2020/03/09/geschonte-statistik-ein-deutscher-mensch-stirbt-nicht-an-covid-19/

Anonym hat gesagt…

Wie bei Gunnarsson "Die Eidbrüder" Ingolfur Arnason sagte: "Wir alle schulden Odin einen Tod".
Alsdann sei auch noch das sogenannte Gelassenheitsgebet des Beutegermanen Niebuhr nahegelegt. Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach nicht so sehr die Gelassenheit, sondern die Weisheit, zu unterscheiden ...
Könne mer nich. Hammer jor nöch dös Personal för.