Sonntag, 8. März 2020

Vater Staat als Büchsenspanner: Psychotests für Biathleten

Zwar wurde sie unsanft ausgebremst von der plötzlich heranrollenden Corona-Berichterstattungswelle, doch zweifellos wird sie wieder aufbrechen, sobald die normale Themenentropie in den deutschen Medien nach einem erneuten Anschlag
nach neuen, rasanten und entschiedenen Maßnahmen zur Verhinderung einer Wiederholung verlangt. Dann aber steht das Vorhaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), die deutschen Biathleten regelmäßig zum Psychotest, akut: Nur mit einer "medizinischen Gutachten oder einer ärztliche Bestätigung" (Seehofer) könnte der bewaffnete Arm des deutschen Wintersports dann weiter um Medaillen kämpfen.

Derzeit sind die meisten Starter hauptberuflich Bundeswehr- oder Polizeiangehörige und der Bund lässt sich ihre Arbeit an der Sportfront rund 30 Millionen Euro jährlich kosten. Doch obwohl sie mit ihrem Sport dank extensiver Übertragungszeiten in ARD und ZDF Werbung für die Schießerei machen, sind Psychotests bisher nicht vorgeschrieben. Frühere Versuche, ein sauberes psychologisches Profil zur Voraussetzung für den genehmigten Umgang mit Waffen zu machen, waren noch jedes Mal am Widerstand der Biatlethen, Tontaubenschützen, Jäger und anderer Sportschützen und ihrer Lobby gescheitert.

Vater Staat gilt Kritikern wegen dieser umstrittenen Praktiken als Komplize von Amokläufern und Büchsenspanner von Home-Grow-Terroristen. Mit Duldung der Sicherheitsbehörden können etwa Biathleten auf ihre Papierscheiben schießen, regelrechte Fabriken versorgen sie mit Präzisionsmunition und öffentlich-rechtliche Fernsehsender zahlen hohe Summen dafür, die sogenannten Wettkämpfe übertragen zu dürfen. Dabei wird um fragwürdige Preise geschossen, die "Weltcup" oder "Weltmeisterschaft" heißen, obwohl stets und ständig nur Schützen aus demselbem Dutzend westlicher Wohlstandsstaaten antreten.

Gefährliche Waffen wie das von mehr als 97 Prozent aller Biathleten verwendete Anschütz 1827 werden aus getöteten türkischen Walnuss-Bäumen geschnitzt, als gäbe es keine Klimaerwärmung. Die Waffen der Ulmer Firma, die 1884 gegründet wurde, nach eigenen Angaben aber zwischen 1933 und 1945 nicht existiert und keinerlei Waffen hergestellt hat, kosten um die 3.000 Euro. Ihre Besitzer finden zuweilen nichts dabei, sie wie ganz normale Haushaltsgegenstände zu behandeln. Biathleten dürfen ihre Waffen nach dem Training im Schießstand nicht nur mit nach Hause nehmen, sie dürfen regelmäßig sogar vor Tausenden von Zuschauern herumballern, darunter  auch zahlreiche Kinder.

Nach einer Zählung der Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen" sind seit 1990 allein in Deutschland mehr als 270 Menschen durch den Gebrauch von Sportwaffen ums Leben gekommen.  Wie viele davon durch ein kleinkalibriges Biathlon-Gewehr starben, wurde allerdings nicht einmal gezählt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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Psychotests für Lehrer wären auch nicht verkehrt

Anonym hat gesagt…

Noch einen: Als ich vor Monden einen neuen Püsterich erwarb, so saßen am Platz der Luftkrücke zwei Gestalten am Tresen, in neuteutscher Pozileiuniform: Eine pottschwarze sehr dralle Mohrin aus mutmaßlich dem Zentralkongo, und ein Kleiderschrank aus ofenkundig Zentralasien, mit Gesichtszügen zwischen Nußknacker, Breshnew und Klitschko.
Ja, da kann einem schon werden ...