Samstag, 31. Oktober 2020

Im Wahn: Klaus, der Kampf geht weiter

Aus Klaus Brinkbäumers Sicht geht Miami gerade unter - und die USA werden folgen.  

Als er noch beim "Spiegel" wirken durfte, baute Klaus Brinkbäumer Deutschlands ehemals seriösestes Nachrichtenmagazin konsequent um.  Mit dem Einzug Donald Trumps ins Weiße Haus schwor der Musterschüler des bekannten Bad-Kleinen-Experten Hans Leyendecker sein Blatt auf eine Mission ein: Trump aus dem Amt schreiben, und bedürfe es dazu auch dem, was später "Relotiusaden" bekannt wurde, erstunkenen und erlogenen Märchen aus tausend und keiner Macht.

Brinkbäumer ließ zwei lange Jahre bedingungslos gegen den US-Präsidenten anschreiben, der "Spiegel" verschaffte Trump dabei einen neuen Rekord an Titelbildern und dem Karikaturisten Edel Rodriguez eine stabile Einnahmequelle. Nahezu jede Woche tauchte Trump auf Seite eins auf, mal als weltverschlingender Komet, mal als Mörder des Klimas, mal als kopfabschneidender Taliban mit blutigem Messer und mal als traurig schlurfender Endpunkt der Degeneration der Menschheit. Ganz nebenbei gründete Klaus Brinkbäumer mit dem Online-Medium "Spiegel Daily" sogar noch ein eigenes Supplement, das sich nahezu ganz und gar der Aufgabe widmete, Trump zu bekämpfen.

Per Obsession ins Auflagental

Eine Obsession, den den "Spiegel" tiefer und tiefer ins Auflagental führte. So tief sogar, dass die verängstigten Eigentümer sich im Midterm-Sommer 2018 von ihrem missionarischen Chefredakteur trennten. Anfangs hieß es noch, der hochgeschätzte Mann aus Münster werde dem Magazin "als Autor erhalten bleiben" - das versprach zahllose neue und beinharte Berichte über Trumps Untaten. Doch schon vier Monate später wechselte Brinkbäumer zur benachbarten "Zeit". Die schienim Gegensatz zum "Spiegel", der mit seinem Ausscheiden schlagartig aufgehört hatte, die endlose Kette an hasserfüllten Trump-Titelbildern zu verlängern, weiter entschlossen, so lange weiter zu hetzen, zu ätzen und zu hassen, bis Trump endlich die Konsequenzen zieht und geht.

Ein Ort, an dem Klaus Brinkbäumer sich wohlfühlt, der ihm allerdings nicht genug Raum gibt, seine Attacken gegen den Präsidenten in aller Breite auszureiten. Brinkbäumer hat deshalb nun auch noch ein Buch geschrieben über seinen Kreuzzug gegen Trump, der eigentlich ein Kreuzzug gegen Amerika ist, soweit es die Vereinigten Staaten betrifft: "Im Wahn" heißt das Werk, das zwar eingangs beteuert, es wolle objektiv schildern, was da eigentlich so los sei in in den verrückt gewordenen Staaten. Das dann aber gar nicht erst versucht, irgendwelche Fakten oder die Usprungsthese vom Demiurgen Trump störende Tatsachen  zu erwähnen. Sondern über .... Seiten pure Ideologie versprüht.

Prägnant wird das an einer Stelle, ab der Brinkbäumer und sein Schreibgehilfe, der Filmproduzent Stephan Lamby, über die drohenden Konsequenzen der Trump-Regierung fantasieren. Hier gehen ihnen die Gäule dermaßen durch, dass sie Miami in einem Nebensatz untergehen lassen. Nein, nicht irgendwann in einer fürchterlichen Klimazukunft. Sondern jetzt, gerade, gleich, unverzüglich. 

Bedrohliche Nachrichten für eine Stadt, die immerhin zwei Meter über dem Meeresspiegel liegt und damit selbst nach den düstersten Prognosen der "Zeit" erst um das Jahr 2100 versinken wird. Doch wo es um alles geht und vor allem darum, Trump aus dem Amt zu treiben, kommt es auf die Wahrheit wahrlich nicht an. Brinkbäumer nimmt also fake news, wo immer es passt, er misst mit ausziehbarer Relotius-Elle und kommt so immer auf Ergebnisse, die wunderbar passen. 

Über fast 400 Seiten beschreiben die Autoren so hingebungsvoll und in einer Einseitigkeit, die kein Erbarnen kennt,  "Die amerikanische Katastrophe" (Untertitel), ohne irgendwelche Ablenkungen in Form von widersprechenden Fakten zu dulden. 

Die todgeweihten Staaten

Alles an den USA ist, natürlich aber erst seit Trump, fürchterlich, schrecklich, dem Tode geweiht. Dass überhaupt noch irgendjemand in den unter Barack Obama noch so wunderbar vereinigten Staaten lebt, erscheint bereits auf Seite 55 als ein veritables Wunder. Alle, die hier interviewt werden, halten es ja seit dem Wahltag von 2016 schon kaum noch aus, alle haben allergrößte Sorgen, wenn auch vielleicht nicht ganz so große wie Klaus Brinkbäumer, und sie fürchten dennoch, dass irgendeine dunkle Macht - wahrscheinlich aus Russland oder China - den "Hassprediger" (Walter Steinmeier) noch einmal mit dem Präsidentenamt betrauen.


Würden alle Amerikaner Brinkbäumers Buch lesen, sie würde sich gut überlegen, ob das zu verantworten ist in Zeiten, in denen Deutschland ein leuchtendes Beispiel für die Welt gibt, das imposant zeigt, wie eine Aufholjagd bei den Corona-Ansteckungen aussieht. Und wie dünn die medialen Hinweise darauf ausfallen, dass daran womöglich auch in Deutschland die eine oder andere  Entscheidung der Regierung zumindest einen klitzekleinen Anteil haben könnte.

Trump ist der bessere Baum, an dem man sich reiben kann, denn er  interessiert sich nicht dafür wenn deutsche Journalisten endlos und immer wieder über "Risse" fabulieren, die sie in Amerika entdeckt haben, über eine natürlich von Trump "gespaltene Gesellschaft", über die US-Fake-News-Industrie, das - verglichen mit dem deutschen Vorbild - undemokratische US-Wahlsystem und den ganzen schauderhaften Rest. Ja, schreibt Brinkbäumer, heute befänden sich die Vereinigten Staaten "mitten in einem neuen Bürgerkrieg, der mit den Waffen der Mediengesellschaft ausgetragen wird". Seine Feder kommt nun endgültig ins Waffenverzeichnis.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn ein Psychopath eine Dissertation über Wahn schreibt, bekommt man es aus erster Hand.

Und schon veraltet: Seit die Washington Post die Story über Bidens Drogenkind bringt, gehört sie zur dunklen Seite.

Volker hat gesagt…

"Seit die Washington Post die Story über Bidens Drogenkind bringt, gehört sie zur dunklen Seite."

die New York Post.

Anonym hat gesagt…

Bisher meinte ich, daß Erika ein ganz durchtriebenes Aas wäre, welches die dumme Urschel lediglich mimt. Seit ich diese Rede, mit entsetzlichem Widerwillen, angehört habe, was "der" Virus denken würde, könnte er denn, kommen mir da Zweifel. Ogottogott.

Carl Gustaf hat gesagt…

"... schwor der Musterschüler des bekannten Bad-Kleinen-Experten Hans Leyendecker ..."

"Die Wahrheit ist das Kind der Zeit, nicht der Autorität." (Bert Brecht): https://cdn.prod.www.spiegel.de/media/8f1fd57a-6c4a-4506-b806-f4416b567386/Abschlussbericht_Der_Todesschuss.pdf