Montag, 7. Dezember 2020

Familismus - die Wurzel allen Übels

Die Carrera-Leugnung steht noch ganz am Anfang, noch dominiert der Familismus.

Beigebraune Auslegware, braunblondes Haar und auf dem Boden wartet ein bräunlich verpacktes Geschenk vergebens darauf, ausgepackt zu werden und seinen furchtbaren Inhalt preiszugeben. Schlimm genug diese Szene, von der aufmerksamen Internet-Polizistin Bini Adamchak auf einem Werbefoto der Autorennbahn-Firma Carrera entdeckt. Doch es wird schlimmer noch, wie die vielgelesene Autorin der Bücher "Beziehungsweise Revolution: 1917, 1968 und kommende" und "Kommunismus: Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird" in ihrer Anklageschrift formuliert: Neben den durchweg verbotenen Götzen "Christentum, Geschlechterbinarität und Heteronormativität, Consumer Capitalism, White Supremacy, Individualverkehr, Polizei- und Staatsfetisch" (im Original) zeigt das Foto auch "Familismus", ein noch relativ unbekanntes Phänomen im "Streit der Ideologien" (Egon Bahr) um den richtigen Weg in die - womöglich kommunistischer - Zukunft.  

Im Patronengürtel der Kämpfenden

Faschismus, Nazitum, Rechtsextremismus, Rassismus, weiße Vorherrschaft, Geschlechtergerechtigkeit und toxische Männlichkeit, sie alle stecken ganz vorn im Patronengürtel der Kämpfenden für eine Welt, in der das Gesagte nicht mehr das Gemeinte sein soll, weil das Gemeinte nicht mehr gesagt werden darf. Ein Leser verwandelt sich in einen "Lesenden", auch wenn er gar nicht liest, ein Auto- oder Radfahrer ist ein "Autofahrender" oder "Radfahrender", selbst wenn er gerade liest. 

Heftig wehren sich diese Traditionalistinnen dagegen, Traditionalseiende sein zu sollen. Doch woher das alles kommt, weswegen noch nicht jedermann, jedefrau und jedesX weltweit Kommunistseiender, FeministX und Carrera-LeugnerIn sein mag, wird kaum jemals erwähnt. Die Familie, nach Friedrich Engels zu einem gerüttelt Maß mitverantwortlich für die Entstehung der kapitalistischen Gesellschaft, ist auch Weißheitszahnwurzel aller anderen bekannten Übel des Universums. Tief im Fleisch sitzt sie, unnütz, schädlich, schmerzhaft. Und schwer zu beseitigen.

Familismus - eine krude Glaubensschule

Es ist Bini Adamczak zu verdanken, dass der Familismus endlich aus dem Schatten seiner bisher so gut verborgenden Schäd- und Schändlichkeit tritt und angeprangert wird als das, was er ist: Eine krude Glaubensschule, in der die Familie als Leitfigur der Sozialstruktur gilt, um die herum sich alles andere aufbaut: Pflegeheimbesuche, Großverbrechen, eine konsumistische Geschenkekultur, die Nachwuchsaufzucht und gegenseitige Unterhaltspflichten. 

Doch eben diese Familien, Sippen und Clans, steinzeitliche Humanbeziehungen, die Adamczaks Buch "Kommunismus für Kids" nicht einmal erwähnt und in Berlin nashe vor dem Verbot, haben keinen Platz mehr in einer Ordnung, die ihre vormodernen Fesseln abstreift und die freie Beziehung freier Menschen zueinander an ihre Stelle setzt. Wie freut sich die Oma, wenn mal nicht der ewiggleiche Enkeln nicht ins Pflegeheim kommt? Sondern der Hannes oder die Suse aus der Nachbarstadt, unbekannterweise? Und wie glücklich ist das Kind, wenn ihm die Parteigruppe aus dem Kietz keine Carrerabahn unter den Baum legt, um ein Zeichen gegen PS-Wahn, Christentum und Nazi-Autobahnen zu setzen?

Aufstand der Carrera-Leugnenden

Die berühmte "Kommunalka" der großen sozialistischen Oktoberrevolution, das Barackenlager der Arbeitsgenossen im Lager und die Studierenden-WG, sie stehen für die Sozialstrukturen einer kommenden Gemeinschaft, für die Verwandtschaft keine Funktion mehr im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt hat. Kinder wachsen hier im geschützten Raum von Verbünden Gleichgesinntseiender auf, die gemeinsame Überzeugung, dass der wahre Sozialismus als Übergangsstufe von der Mietbremsgesellschaft zum echten Kommunismus auf die Familie verzichten kann, ja, verzichten muss, erzieht die Jüngsten zu afamilistischen Carrera-Leugner*Innen, gebunden nur noch an ihr pures, reines Menschsein.

Dann endlich wird auch Bini Adamczaks Klage verstummen können, dass "die Menschen" in den Krankenhäusern derzeit allein sterben müssten, weil manchmal ein Mensch zu Besuch komme, meist aber keiner. Und "die Pflegerinnen nicht bleiben können". Ist der Familismus erst besiegt und die Familie endlich ein Stück ferne, vergessene Geschichte, dann wird sich das ändern.


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So wie das Bild vieles in sich vereint, vereint auch Genossin Bini sehr viel in sich. So viel, dass man sich fragt, warum dieser Prototyp des Lehrerlieblings mit zwanghafter Neigung zur Überlösung der Aufgaben bloß eine obskure Autorenkarriere geschafft hat und noch nicht in die Spitzenkreise der Politmedialen aufgestiegen ist.

Anonym hat gesagt…

Büschen OT und schamlos von mir:

>> DER ALTE Rautenschreck 6. Dezember 2020 at 16:11
@ Sledge Hammer 5. Dezember 2020 at 22:51
Das weckt Gedanken, die hier sicher keiner hören will. ]
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Warum gibt es ÜBERHAUPT eine Sprachdoktrin?
Warum dürfen bestimmte Wörter (Neger) nicht genannt werden?
Warum wird der schönen deutschen Sprache! ein Genderscheiss übergebraten?
... aber das mit dem „Ausschwitzen“ ist das dümmste, was man sagen sollte. Ähnlich hat die NPD Eule Voigt es ja gemacht mit dem Slogen „Gas geben“ und ein Foto wo eine Synagoge sichbar ist. Was soll das? <<

Mit Schiller: Dem Mann kann geholfen werden.
Es dient, ebenso wie Gaulands Fliegenschiß, dem Zwecke, die jeweiligen "Parteien" auf ungefähr dem aktuellen Niveau zu halten, nicht zu üppig werden zu lassen. Und auf daß ihre Klientel sich weiter der Illusion hingeben darf, etwas Wesentliches bewirken zu können.

Halbgott in Weiß

Anonym hat gesagt…

warum verlässt dieser C-Bürger nicht einfach das Autofascholand und fliegt mit seinem Tranzwarpspaceship nach wakanda wo das gute Karma wächst ??

Anonym hat gesagt…

vielleicht sollte man sich mal um die Verleger kümmern

Anonym hat gesagt…

Die ärmste muss eine ganz schreckliche Kindheit gehabt haben. Nicht verzagen, Bini. Ein guter Psychotherapeut kann auch Dir helfen.