Freitag, 2. April 2021

Osterruhe: PPQ.li gegen die Pandemie

Das Fastenbrechen wird bei PPQ.li traditionell als festlicher Akt begangen.

Am Eigensinn der Ministerpräsidenten gescheitert, an der Angst vor klaren Ansagen, an der Bürokratie, die keine schnelle Verhängung eines zusätzlichen Feiertages erlaubte, an der EU schließlich, die ebenso wie Umweltverbände, NGOs und die Nato-Partner hätte genehmigen müssen, dass der bisher unauffällig in der Vorosterruhe platzierte Gründonnerstag erstmals zu einem offiziellen Feiertag in ganz Deutschland wird.

Die ausgefallene Osterruhe

So dringend nötig es gewesen wäre, so viele Leben es auch gerettet hätte: Die Regularien eines hochentwickelten, geradezu artifiziellen Rechtsstaates stehen nicht ausreichend geprüften ad-hoc-Entscheidungen mit solcher Reichweite nun mal entgegen. was nachts um drei in der Runde der übermüdeten Corona-Feuerwehr aussah wie ein brillante Idee, wurde bei Tageslicht zu einer Sisyphos-Aufgabe, ähnlich komplex und schwer zu umzusetzen wie die, ein ganzes Volk ohne ekelhaften Impfstoffnationalismus zu impfen. Ein Rückschlag in der Pandemiebekämpfung, der dereinst als Zäsur in den Geschichtsbüchern vermerkt sein wird, weil auch der Versuch der scheidenden Kanzlerin, ihre Gegenspieler durch eine Kampfansage in aller Öffentlichkeit zu disziplinieren, in die Hose ging.

Seitdem ist Anarchie, Empfehlungen werden zu Warnungen, Warnungen werden ignoriert, notdürftige lokale Ausgangssperren ersetzen die letzte Kraftanstrengung des ganzen Volkskörpers auf dem Weg über die Brücke, die die noch gebaut werden muss, ohne dass man schon weiß, wo sie hinführen wird, wie die Kanzlerin versprochen hat. Dort, wo die Vakzine fließen, wo Ruhe ist im Karton und die Einheitlichkeit der staatlichen Planung und Lenkung endlich wieder gewährleistet sein wird, wartet eine Zukunft voller Aufbruch und Zuversicht. Straight into nächste Legislaturperiode, diesmal mit der Union an der Spitze der Regierung, einer Partei, die den derzeit Herrschenden mutig zuruft: "Ein 'weiter so' darf es nicht geben".

Weiteres Jahrzehnt der Modernisierung

Es kommt ein "Jahrzehnt der Modernisierung", wie es der künftige Bundeskanzler Armin Laschet genannt hat, ein Jahrzehnt, in dem kein Stein auf dem anderen wird blieben können. Alles wird mutiger, schneller, bezahlbarer und digitaler werden, bürgerfreundlicher, unbürokratischer, revolutionärer und europäischer, aber ach elektrischer, günstiger, demokratischer und überhaupt. Die Vorfreude steigt seit den ersten Ankündigungen der neuen Pläne, den Staub von 200 Jahren nun nicht mehr nur aus den Talaren, sondern aus allen Ecken blasen zu wollen. 

Die Osterruhe, als Kollektiverlebnis für alle zwar abgesagt, aber für freiwillige Teilnahme offen, wird so zur vielleicht letzten Chance, noch einmal in Ruhe durchzuatmen, ehe der große Erneuerungs-Tsunami losbricht. Schon warnt der Bundesrechnungshof  vor viel zu hohen Preisen und dem Zusammenbruch der Stromversorgung, wo doch Wirtschaftsminister Peter "kein Arbeitsplatz wird wegen Corona verlorengehen" Altmaier die Preise eben erst so entschieden gesenkt hatte, dass sie nur moderat anstiegen. Schon ist wieder Shoppen mit Termin möglich. Schon ist Schwarz-Grün nicht mehr nur eine ähnliche Verheißung für jedermann wie die Impfversprechen von Kanzlerin und Vizekanzler,  sondern der Vorgeschmack auf goldene Zeiten für die Opposition.


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