Dienstag, 28. September 2021

Links, zwo drei vier: Das Ende einer Volkspartei

So viel war geträumt worden. Und nun sitzen die Nazis im Parlament.

Die Vorfreude war riesig, das Erwachen böse. Eben noch hatten sich Janine Wissler und Henning Wellsow schon in Ministerämtern gesehen, irgendwas für Wohltaten, Mindestlohnminister für Gerechtigkeitssolidarität und Wohlstandsverteilung vielleicht, paritätisch besetzt natürlich von der Westtrotzkistin und der Ostquotenmann als Ampelfrau.Mit Olaf Scholz nach Berlin, das war der Plan aller fortschrittlichen Kräfte, Klima und Wirtschafstkoma vereint, ein DDR-Nachbau aus nachhaltigem Holz, regional geerntet. Mit Rot und Grün in eine neue Zeit ziehen jedenfalls, dafür hätten Wissler und Wellsow, Bartsch und Gysi und der Rest angesichts des seit Jahrzehnten anhaltenden Niedergangs ihrer Partei sogar ein paar Panzer geschluckt und die eine oder andere Nato-Mission geleitet.  

Niedergang einer uralten Institution

Zumindest in der Linken, ehemals PDS, ehemals SED, bis heute aber dieselbe Organisation,  glaubten sie fest, es endlich schaffen zu können. Nach 30 Jahren Eindämmung, Isolation und allenfalls verdruckster Versuche, sich ranzuschmeißen an der Klassenfeind, wäre es der Durchbruch zu einer neuen Normalität gewesen, in der Deutschland sich selbst gestattet, seine knapp 50 Prozent beinharter Linkswähler als einen Block zu sehen, der selbstverständlich gemeinsam regieren darf - nicht so wie der etwa gleich große auf der rechten Seite, der seine Mehrheiten weiterhin nur Richtung Mitte häte suchen sollen.

Strategisch wäre es der Aufbruchn in ein anderes Land gewesen. Nie mehr Große Koalition, nie mehr Machtverlust durch eine Bedrohung von rechts. Die Bundesrepublik hätte endlich werden können, was die DDR versprochen hatte zu sein: Die Heimat der Armen und Entrechteten, der Unterdrückten und Ausgebeuteten, ein Land, das für Frieden steht, für die Liebe zur Natur, Völkerfreundschaft außer mit bösen Völkern und das Streben nach Glück in den eigenen vier Wänden und ohne große Rumreiserei in der Welt, die ja nur das Klima schädigt.

Die Hälfte wendet sich ab

Statt die Chance zu ergreifen und der derzeit gerade als "Linkspartei" firmierenden zweitältesten deutschen Partei die zuletzt erreichten um die neun Prozent der Stimmen zuzugestehen, wandten sich nahezu die Hälfte der ehemaligen Wähler von der Linken ab und linken Alternativen zu. Olaf Scholz fischte am linken Rand, die Grünen ebenso. Die Original-SED stürzte in ein Tal der Tränen, die der Parteivorsitzende Henning Wellsow schon kurz nach 18 Uhr am Wahlabend kaum noch zurückhalten konnte. 75 Jahre nach der erfolgreichen Zwangsvereinigung mit der wankelmütigen Sozialdemokratie, die der Linken zwischenzeitlich Wahlergebnisse von mehr als 98 Prozent eingebracht hatten, stehen nun kümmerliche 4,9 Prozent in der Endabrechnung.

Nur die Gnade des Klassenfeindes erhält eine Fraktion im Parlament, prozentual gesehen hat niemand anders mehr verloren. Nun muss der Wahlsieger, mit dem drittschlechtesten Ergebnis der Geschichte knapp vor der Konkurrenz durchs Ziel gegangen, weil die das allerschlechtestes einfuhr, zurückgreifen auf die Hilfe einer politischen Gruppierung, von der kürzlich noch klargeworden war, wie nahe am rechten Rand sie steht. 

Darüber heißt es nun hinwegsehen, denn der Linksruck der Linken hat in Kombination mit dem Linksruck der SPD nicht zur Stärkung des linken Lagers geführt, sondern zu einer Kräfteverschiebung innerhalb der Formation aus SPD und PDS. Die Linke muss sich nun radikalisieren, um sich wieder abheben zu können. 

Doch wohin, wenn überall schon zwei andere sind?


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Henning und seine roten Strolche haben nicht mitbekommen, dass ihnen die anderen Parteien auf der Jagd nach Wählern die Themen und damit auch die Wähler klauen. Bürgerliche Parteien als Gegenpol im Klassenkrampf gibt es nur noch auf dem Papier.

Jodel hat gesagt…

Ich hatte es ja vor der Wahl schon gesagt. Nur 13 Euro Mindestlohn zu fordern, reicht heutzutage nicht mehr aus. Um die Stimmen der letzten Wahl zu halten, hätten es schon mindestens 20 Euro sein müssen. Darunter steht doch kein Hartzer mit 6 Kindern jeden Morgen auf.

Aber mal im Ernst. Wenn sich die Linke auf die klassischen Kommunistenthemen beschränken würde, wäre sicher etwas um die 10 % machbar. Milliardäre enteignen, Mietendeckel, Geschenke für das Proletariat, Firmen und Wohnraum verstaatlichen, Sozialstaat nur für schon länger hier Lebende, usw. usf. Frau Wagenknecht hat das als eine der Wenigen klar erkannt. Klima, offene Grenzen und Weltrettung machen schon alle anderen. Diese Themen ziehen auch bei der Zielgruppe kein bisschen. Zu unserem Glück will dies die Linke aber partout nicht wahrhaben.

ppq hat gesagt…

exakt so

Anonym hat gesagt…

die Hipsterlinke aus Mitte will eine achtsam - ganzheitliche Betreuung des Globalnegers und Schauprozesse gegen Klausloigna , alte weiße Männer und Skulpturenverwalter ausm Palast der Republik.

ganz grundsätzlich ist die berliner Republik eine unappetitliche Mélange aus Finanzfreimaurertum, Dummheit und Korruption .

Anonym hat gesagt…

gez "Phoenix" hat ein Herz für Bolschewisten - immerhin darf der Bundespumuckl minutenlang seinen Unsinn verbreiten / zur besten Sendezeit .

hämisches Grinsen bei den Zylinderherrenclublern mit Weltverbesserungsanspruch - ein dummer BW-eller der hellblauen Partei hat bei der Spaßtruppe des establishments das Supersparpaket für 70t flyer gekauft .

haha - was ham wa gelacht . was wäre umgekehrt losgewesen ? ganz viel weini . Noia-Klaus , sehe die Schlagzeile : konspirativer Rechtsdruckverlag verbrennt 88t Kirchentagswerbung - Zentralräder rotieren für den Endsieg der roten Sache .

Scheißbourgeoisie

Anonym hat gesagt…

gez "Phoenix" hat ein Herz für Bolschewisten - immerhin darf der Bundespumuckl ...

Ooch, so viel weini nun auch wieder nicht: Ein Esel schimpft den anderen Langohr.