Dienstag, 28. Dezember 2021

Der Paniktrompeter: "Monitor" und das Raunen vom autoritären Staat

 

Gerade in einer dynamischen Krise gilt es, Irrtümer immer mal auf den aktuellen Stand bringen. Was eben noch unabweisbare Wahrheit war, verwandelt sich kurze Zeit später in einen  klassische fake news, wo harsche Kritik an unzumutbaren Zuständen geübt wurde, gilt es nun, aufmerksam hinzuschauen, um für die eigenen Entscheidungen von den Besten zu lernen. Als urbane Legende gilt heute etwa die steile These, dass Staaten, die von Frauen regiert werden, generell besser durch die Pandemie kommen. Ins Reich der Märchen hingegen verweisen die aktuellen Umstände die Sommerwahrheit von 2020, dass das "neue Corona-Virus" viel zu viel Aufmerksamkeit bekomme, verglichen mit den "viel tödlicheren Erregern Ebola und SARS".  

Enthüllung der neuen Panik

Die hatte das regierungskritische Politmagazin "Monitor" im Juni 2020 beklagt, als sich mit dem neuen Virus "neue Panik" breitmachte. Mutig stellte Georg Restle damals die provokante Frage, warum ausgerechnet dieser Krankheitserreger ein so großes Thema ist, "und andere gar keins?" Bei Corona werde allenthalben die Furcht vor weltweiter Ausbreitung und vor tödlicher Ansteckung geschürt, niemand aber beklage die 400.000 Menschen, die allein 2018 an Malaria gestorben seien; "in Ländern weit weg, in Madagaskar, Malawi oder Mosambik, ohne, dass das bei uns Schlagzeilen macht."

Ein löcken wider den Stachel, ein Finger in der Wunde, die seinerzeit nach Monitor-Recherchen von Diktatoren wie Trump und  Bolsonaro & Co gerissen worden war. "Populismus und Armut" seien es, die "Corona verschlimmern" und dafür sorgten, dass "die ärmsten Länder, die von Epidemien am stärksten betroffen sind, von der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen" würden. Warum nur täten "die Politiker der Welt " (Monitor) "nicht genug", um Impfstoffe, Medikamente und, Diagnostik zu finanzieren und zu verbreiten? Warum nur sei die Welt auf globale Notfälle nicht vorbereitet?

Die fluide  Verwandlung der Wahrheit

Letzter Stand 18. Juni 2020 war das alles vollkommen richtig. Stand Dezember 2021 ist nicht mehr die Rede davon. Trump ist weg und mit ihm endete folgerichtig die Corona-Katastrophenberichterstattung aus den USA nicht nur bei "Monitor", sondern bundeseinheitlich bei allen deutschen Medien. Trumps amigo eu sou mau Bolsonaro ist noch da. Doch ungeachtet dessen verwandelte sich Brasilien vom Epizentrum der Epidemie in einen still beschwiegenen Vorbildstaat:  Inzidenz unter 30, obwohl die Impfquote niedriger ist als in Deutschland

Kein Lockdown, keine Verschärfung der Schutzmaßnahmen, stattdessen Lockerungen. Der Maskenpflicht am Zuckerhut kann mit der Art Volksmaske Genüge getan werden, die in Deutschland seit mehr als einem Jahr als vollkommen unwirksame Symbolmaßnahme aus dem öffentlichen Leben verbannt wurde. So geht sogar Karneval.

Im besten Land der Pandemie

Im Land, das besser als die meisten anderen durch die Pandemie gekommen ist, herrscht dagegen Frust. Monitor versieht seine hinfällig gewordenen Tageswahrheiten im Youtube-Archiv mittlerweile mit nachträglich angebrachten Warnhinweisen darauf, welchen Ermittlungsstand zu welchem Datum welche unanzweifelbare Erkenntnis repräsentiert. 

Ein wilder Ritt durch wachsende Verwirrung: Stand Februar 2020 war Corona ein Hype, Stand April 2020 eine "Krise", die von Verschwörungstheoretikern missbraucht wurde, im selben Monat drohte die Gefahr, dass "der Gesundheitsschutz zum Einfallstor für eine langfristige Einschränkung vieler Grundrechte" wird, ehe dann Konzerne als Gewinner, Kinder und das Klima als Verlierer und der Rechtspopulismus als Profiteur ausgemacht wurden.

Immer wieder ernste Zweifel

Stand April 2021 mussten an der Wirkung von Ausgangssperren und Lockdownmaßnahmen ernste Zweifel angemeldet werden, Stand Dezember 2021 aber ist nun jeder, der von einem  "autoritäten Staat raunt, der uns die Freiheiten raubt" (Georg Restle), des unerlaubten Querdenkens verdächtig. Der Zero-Covid-Pionier Georg Restle hat sich ausweislich des Youtube-Kanals seiner Sendung vom verlässlichen Mahner in der gesellschaftlichen Debatte um die rechte Gefahr zu einem Zweifler an der Rechtmäßigkeit der Maßnahmen gegen die Pandemie, anschließend aber dann doch wieder in einen zumindest tageweise stabilen Anprangerer zweifelhafter Richtlinien der Regierung verwandelt, die er  gleichzeitig solidarisch gegen die unterstützt, die wie er abwechselnd die Paniktrompete blasen und vor übertriebener Panik warnen.



7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

https://twitter.com/georgrestle/status/1333422317804924931
Georg Restle am 30.11. 2020:
Eine Corona-#Impfpflicht darf es nicht geben - auch nicht durch die Hintertür Flugverbote o.ä. Stattdessen brauchen wir maximale Transparenz darüber, was Impfstoffe leisten können. Und keine falschen Heilsversprechen. Nur so können viele überzeugt werden. Und Freiheiten gewahrt.

Wir wissen, wie sich das mit der Impfpflicht und der 'maximalen' Transparenz entwickelt hat. Er hält seitdem auch schön sein Journalistenschnäuzchen, er will ja seinen Job noch etwas behalten.

Anonym hat gesagt…

Das hat es nicht in die Tagesschau geschafft:
2021: Carlos Tejada kriegt den Pulitzer-Preis für seine Berichterstattung über Covid. Brav.
auch 2021: Carlos Tejada ließ sich stolz den Booster verpassen und überlebte dann noch einen Tag.

https://www.shorenewsnetwork.com/2021/12/26/new-york-times-editor-who-won-pulitzer-for-covid-19-coverage-dead-of-heart-attack-one-day-after-booster-shot/

Die Anmerkung hat gesagt…

Mal was von den Betschwestern der Pipis. Sie betteln um eure Arbeitergroschen, da Andreas Krebs, bekennender Linksextremist, angeblich im Sterben liegt, zu deutsch, in einem italienischem Gefängnis verrottet.

Nun die schlechte Nachricht.
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Ein „Betriebsunfall“ bzw. eine Notwehrreacktion brachte ihn dort erneut in den Knast.
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Sollte dieser Strobl sich nicht auch um jene Irrgläubige kümmern, die in dem Glauben handeln, lateinische Buchstaben dürfe man wie mit einem Würfelbecher sortiert auf's Papier schütten?

Eigentlich sollte man nach linksunten auch den indischen Medialaden dichtmachen und jene, derer man habhaft wird, zwei Jahre VHS mit Rohrstockvorbehalt auf's Auge drücken.

Ach ja, in den Knast brachten ihn Beamte, die den Flüchtigen aus dem Umfeld der Rigaer Straße in Berlin aufgriffen. Die Notwehrreaktion war nach Erkenntnisstand des italienischen Gerichts ein Mord, mithin alles andere als ein Betriebsunfall.

Anonym hat gesagt…

Nieder mit den Hunden / von der Reacktion! (Heckerlied) ...

Die Anmerkung hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Moni Tor hat gesagt…

@ Die Anmerkung

>>Es ist das Elend, das blanke Elend, daß uns ... <<

Na, hat der anonyme Oberlehrer sich noch nicht zu Wort gemeldet, um Dich darauf hinzuweisen, dass er dieses falsche 'daß' richtig 'das' schreiben würde? Hat er Dich schon 'Du Sonderschüler' genannt? Na, kommt vielleicht noch, sobald er klarer im Kopf wird.

Warum in die Ferne schweifen, wenn blankes Elend hallt so nah in diesem sauberen Blog?

Die Anmerkung hat gesagt…

@anonym

Ja. Wenn man den Text in Gänze liest, weiß man, daß jeder Cent, der für die Bildung dieser Klientel investiert wurde, völlig vergebens war.

Die Faeser hat zwar angekündigt, der Rechtschreibschwäche der Rechten den Kampf anzusagen. Auf der linken Seite des rechten Spektrums sieht es allerdings noch weitaus trauriger aus.

Die sind auf ewig verloren. So jedenfalls bekommen die den nicht frei.

"Er „sitzt“ jetzt schwer krebskran"

"Für medizinische Hilfe, die sein Leben verlängern und erträgbar machen würde..."

"In sofern hätte der Termin vorgezogen werden ."

usw. usf.

Es ist das Elend, das blanke Elend, das uns aus den Worten dieser Bettelgroschenmafia entgegenhallt.

Eine Lösung weiß ich leider auch nicht.