Freitag, 14. Januar 2022

Am Impfziel: 19 Tage später

Als das Impfziel endlich wirklich erreicht war, nahm niemand mehr Notiz davon.

Viel war bisher nicht zu hören von der neuen Bundesregierung und ihrem neuen Bundeskanzler. Die großen Pläne, allesamt für eine Umsetzung "sofort, unverzüglich" vorgesehen, wie es im politischen Berlin schöne Tradition hat, entpuppten sich nach dem Amtsantritt als kleine Arbeitsskizzen. 

Die Laufzeit der Batterien elektrischer Zahnbürsten werde gesetzliche verlängert werden, kündigte die neue Umweltministerin an. Ihr Klimaministerkollege verkündete "massives Tempo" beim Abbau "individuelle Betroffenheiten", die "dem Ausbau der Windenergie nicht länger im Wege stehen" dürfte. Die Außenministerin verpasste wegen anderer Verpflichtungen die Kasachstan-Krise, die erste große Bewährungsprobe ihrer noch so jungen Amtszeit, und wurde zu den Konsultationen über die Zukunft Europas zwischen Amerikaner und Russen ebenso wie ihre EU-Kollegen gar nicht mehr vorgeladen.  

Verpasste Krise

Die Innenministerin schließlich, der geheime Star im neuen Kabarett Kabinett, zog klare Konsequenzen aus dem Rückgang der rechten Gewalttaten um mehr als 60 Prozent seit 2016: Hier, bei diesen 1.023 körperlichen Übergriffen und 21.000 Propagandataten, liege angesichts von alles in allem nur 5,3 Millionen anderer Straftaten die zentrale Gefahr für das Gemeinwesen.

Nancy Faeser will nun knallhart reagieren und rasch Lösungen finden für ein Problem, das in Deutschland seit rund 100 Jahren schwelt. Klappt es heute nicht, klappt es morgen, auf das Klappen selbst aber kommt es eigentlich auch nie an, denn betreuendes Regieren setzt auf symbolische Zeichen, um Tatkraft und Entschlossenheit zu zeigen, nicht auf Umsetzung von irgendwas zum Zwecke einer Zielerreichung. 

Meist ist das Ziel angekündigter Bemühungen nicht einmal erkennbar, frühere Generationen hätten gesagt, die Mittel heiligen den Zweck, weil jedes deutsche Kabinett inzwischen mit dem Anspruch antritt, Wählerinnen und Wähler zu bemuttern, zu betütteln und umfassend zu bevormunden. Gleichzeitig aber ahnt, dass die eigenen Ressourcen trotz millionenteurem Ausbau niemals reichen werden können, wirklich alles vormundschaftlich zu regeln. 

Eine Kaskade an Versprechen 

Eine Krux, mit der kluge Politiker im Zusammenspiel mit solidarischen Medien umzugehen wissen. Vorbild steht das erste Versprechen des Kanzlers,  eine drei- oder gar vierfache Kaskade von sogenannten "Impfzielen", die der neue Mann in der Kanzlerwaschmaschine noch vor seiner Vereidigung ausgerufen und anschließend dynamisch an die ernüchternden Impffortschritte angepasst hatte. Irgendwie 30 Millionen bis irgendwann, erst Weihnachten, dann Silvester, alles Booster oder alles in allem, Olaf Scholz ist G20- und cum-ex-gestählt, der frühere Freund der DDR weiß, dass mehrere Versprechen dem Versprechenden immer die Möglichkeit geben, zwar nie alle, aber irgendwas zu halten.

Jetzt war es endlich wirklich soweit. 19 Tage nach der Ausrufung der Erreichung des kanzlerschen Impfversprechens durch die SPD und die angeschlossenen Sendeanstalten war es tatsächlich soweit: Der seinerzeit mit ausschließlich spitzen Bleistift und Fantasiezahlen herbeigerechnete Impferfolg tart endlich ein. Diesmal unbeachtet von den Leitmedien sind nun tatsächlich 30 Millionen Impfungen verabreicht worden, seit Olaf Scholz diese 30 Millionen Pikse "bis Weihnachten" als unabdingbar im Kampf gegen Omikron bezeichnet hatte.

Ein später Sieg, der untergeht

Ein später Sieg, der öffentlich untergeht, weil er deutlich im Widerspruch zu den Siegesfanfaren steht, die seit Anfang Dezember mehrfach geblasen wurden. Nur die Zahlen des Impfdashboards des Bundesministeriums für Gesundheit sind eben so: Auch in dieser Woche, einer Woche ohne Feiertage, ohne Schulferien, eine Woche im Deutschland-Vollbetrieb, gelang es bundesweit im Durchschnitt nur, zwischen 700.000 und 800.000 Impfungen zu verabreichen. Für das, mittlerweile zur Ablenkung vom verpassten Weihnachtsziel verkündete neue Impfziel "weitere 30 Millionen Impfungen bis Ende Januar" bräuchte es allerdings etwa die doppelte Anzahl täglich.

War nicht, ist nicht, wird nicht sein. Zwar steigt die Kurve der Boosterimpfungen, die ihre Adressaten im Kreise derjenigen finden, die von Anfang an impfwillig waren und sich durch die ausbleibende Immunisierungswirkung der Vakzine in dieser Ansicht auch nicht irritieren lassen. Jenseits dieser Bevölkerungsgruppe aber schleicht Scholz' Impfkampagne im Spahn-Speed voran: Insgesamt gelang es in 45 Tagen, 2,9 Millionen Erstimpfungen zu setzen, dazu kamen noch magerere 2,5 Millionen Zweiimpfungen.

Zahlen irritieren nur

Zahlen, die offiziell sind, gleichwohl aber in keiner Zeitung, auf keiner Webseite eines Nachrichtenmagazins und selbstverständlich auch nicht im Gemeinsinnfunk präsentiert werden. Zu sehr könnten sie Teile der Bevölkerung irritieren, zu sehr stehen sie im Widerspruch zu den aktuellen Inzidenzrekorden, die sich ausgerechnet in dem Moment einstellen, in dem tatsächlich so viele Menschen geimpft worden sind wie Olaf Scholz und sein Gesundheitsminister Karl Lauterbach für notwendig verkündet hatten, um angesichts der "Omikron"-Wand" (Christian Drosten) eine allzu schnelle Verbreitung des Virus zu verhindern.

Nun ist beides da, am Impfziel feiert die Inzidenz Rekorde. Nun kann wirklich nur noch eine Impfpflicht helfen.


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

>am Impfziel feiert die Inzidenz Rekorde

Welch göttliche Fügung.

Sauer hat gesagt…

Weiterzuimpfen mit dem jetzigen wirkungslosen Vakzin ist natürlich unsinnig; aus gesundheitlichen Gründen ist es zu begrüßen, daß das Impfziel wegen der vielfältigen Nebenwirkungen bis hin zum Tod nicht erreicht wurde. Alternative Impfstoffe müssen her, um das Volk draußen im Lande von dem Corona-Schädling zu befreien. Und da sind wir in der glücklichen Lage, eine Virologin zu haben, die fortschrittliche Impfsubstanzen in ihrer Forschungspipeline hat. Es ist die im virologischen Institut der TU Braunschweig weltbekannte Frau Brinkmann. Schon vor Monaten hat sie ihren Lösungsansatz für die Eliminierung des Virus aus dem Sack gelassen. Sie sagte: „Wir müssen ganz dolle draufhauen“. Nämlich auf das Virus. Was folgt aus diesem Ansatz? Das Virus muß plattgehauen werden, um seinen Geist aufzugeben, und es muß im befallenen Körper getötet werden. Wie kann das gelingen? Frau Brinkmann oder wenigstens einer ihrer Zuarbeiter schlägt vor, eine mit Hämmern in Nanogröße versetzte Lösung herzustellen und sie in den Muskel zu spritzen. Die Hämmer schlagen dann im Körper das Virus ganz dolle auf den Kopf, wodurch es seinen bösen Geist aushaucht.

Alternativ oder additiv hält Frau Brinkmann eine andere Bekämpfungsmethode in petto. Bei der letzten Illner-Sendung hat sie eine Schere als Werkzeug gegen das Virus ins Spiel gebracht. Sie kann sich vorstellen, statt den Hämmern kleine Scheren in ebenfalls Nanogröße der Impflösung beizumischen; die Scheren schneiden dann die Stacheln des Spikeproteins ab, wodurch das Virus seine Fähigkeit einbüßt, an Körperzellen anzudocken. Möglich wäre es auch, Hämmer und Scheren zusammen zu verimpfen; Das Virus würde mit diesem Impfstoff zuerst aufs Haupt gehauen und ihm anschließend, falls es nicht gleich tot ist, im Zustand der Bewußtlosigkeit die Stacheln abgetrennt.

Die Anwendung der beiden oder eigentlichen drei Verfahren garantiert die definitive Ausrottung des Virus.

Sauer hat gesagt…

Pfui Teifi!

Ein Mann aus Verona
haßte zutiefst Corona.
Er ging nach Berlin,
dort ließ er einen ziehn
und zwar in persona.

Sauer hat gesagt…

Die deutsche Virologie
Hat sich blamiert wie nie.
Corona zu erforschen war ihr zu schwer,
drum schwafelt nur dumm daher,
wie der Leiter des RKI.

Oder auch und nicht zuletzt:

Wer kommt dort aus dem Osten?
Es ist der Virologe Drosten.
Er erfand einen schlechten Test,
stur hält er an ihm fest
und läßt sich’s was kosten.

Sauer hat gesagt…

Korrektur

Die deutsche Virologie
Hat sich blamiert wie nie.
Corona zu erforschen war ihr zu schwer,
sie schwafelt nur dumm daher,
wie der Leiter des RKI.

Oder auch und nicht zuletzt:

Wer kommt dort aus dem Osten?
Es ist der Virologe Drosten.
Er erfand einen schlechten Test,
stur hält er an ihm fest
und läßt sich’s was kosten.