Mittwoch, 22. Juni 2022

Transmensch*-Unterdrückung: Wann ist der Mann kein Mann

 

Benachteiligung, Verfolgung, Prüfung allgemeiner Geschlechtsmerkmale und selbst bei der Deutschen Bahn immer noch tagtägliches Nachspionieren - nur weil sie im falschen Körper geboren wurden, erfahren Transpersonen seit einigen Jahren überall auf der Welt Diskriminierung, Zurücksetzung und Verfolgung. Eben erst haben internationale Sportverbände beschlossen, dass "trans Frauen" (DPA) nicht mehr berechtigt sein sollen, an Wettbewerben von Nicht trans Frauen teilzunehmen, wenn deren Transition nach dem Beginn der Pubertät begonnen worden sei.  

Benachteiligung der Benachteiligten

Eine Vorschrift, die dem Ausschluss der aufgrund der Unsicherheit über das eigene Geschlecht ohnehin benachteiligten Athleten aus dem Weltsport gleichkommt. Trans Frauen dürfen nun nicht mehr Radfahren, nicht mehr Schwimmen, nicht mehr Rugby spielen und Gewichtheben, weil ihnen vorgeworfen wird, aufgrund ihres "falschen" Geschlechts zu viel Testosteron im Körper zu haben. Ein wissenschaftlicher Humbug, hatte doch die Fachredaktion "Wissen" des MDR zuletzt in einem "Faktencheck" eindeutig nachgewiesen, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Zwar würden "die meisten Menschen mit einem bestimmten Geschlecht geboren, das sich über gewisse Merkmale" wie "Chromosomen, Hormone, Keimdrüsen und äußere Geschlechtsorgane" bestimmen ließe. Doch manchmal sei das auch nicht so eindeutig.

Die Toleranz der Sportverbände aber endet, wo Menschen Merkmale beider Geschlechter aufweisen wie der Lia Thomas: Der Körperlichkeit zufolge ein Mann im Badeanzug, dem Namen nach eine Frau in einem Männerkörper, den Leistungen zufolge ein mieser Schwimmer, aber eine grandiose Schwimmerin.Thomas entspricht äußerlich zwar eindeutig einem Geschlecht und genetisch demselben, durch eine Hormonbehandlung aber auch nicht. Nur weil sich zuletzt herausgestellt hatte, dass fleißig trainierende Transmenschen überaus erfolgreich mit Nichttransmenschen mithalten können, behindern Sportverbände nun massiv die Weiterentwicklung aller Wettbewerbe weg von der Geschlechterpartheit strikt getrennter Männer- und Frauenspiele, wie sie etwa vom Fußball-Weltverband mit bizarr anmutender Selbstverständlichkeit gepflegt wird.

Hürden aus tausenden Jahren

Es ist ein mühsamer Weg, all die Hürden aus dem Weg zu räumen, die tausende Jahre unmenschlicher Geschlechtertrennung aufgetürmt haben. Hart sind die Rückschläge, etwa für Nicht trans Frauen, die sich mit trans Frauen messen wollten und das nun nicht mehr dürfen, oder für Fernsehzuschauende, die bemerken müssen, dass Anne Will, die einst den "Bund der Steuerzahler*Innen" erfunden hatte, das Gendern nun wieder aufgegeben.  Ein Kotau vor einem zunehmend rechtsextremen Zeitgeist, der es kaum verwunderlich erscheinen lässt, dass das Staatsunternehmen Deutsche Bahn beim Online-Ticketkauf abfragt, ob der potenzielle Fahrgast Mann oder Frausein wird.

Mann oder Frau, nichts anderes und nichts daneben, keine Mischform, keine Akzeptanz einer Eingabe von "divers". "queeer" oder wenigsten "agens" und "flinta". René_ Rain Hornstein, eine "Person aus dem Landkreis Osnabrück" (NDR) hat nun erfolgreich gegen die Bahn-Praxis der Akzeptanz von nur zwei Geschlechtern geklagt, weil er diese Zwangszuschreibung als Angriff auf seine Person erlebe und dadurch mit "deutlichen psychischen Belastungen" zu kämpfen habe.

Schmerzensgeld für Zuschreibung

Die Richtenden am Oberlandesgericht Frankfurt am Main konnten das nachvollziehen. Eine unerwünschte "Zuschreibung von Männlichkeit", wie sie die Bahn vornimmt, sobald ein Kunde beim Onlinekauf angegeben habe, er sei männlichen Geschlechts, verursache Schmerzen, für die die Zahlung eines Schmerzensgeldes von 1.000 Euro angemessen sei. Zudem dürfe die Deutsche Bahn René_ Rain Hornstein, der nicht als "er" oder "sie", sondern als "em" angesprochen werden möchte, künftig nicht mehr als Mann bezeichnen.

Ein Sieg nicht nur für em Klagende, das in Braunschweig zum Thema internalisierte Trans*unterdrückung forscht, sondern auch für alle anderen Bahnfahrkartenkaufenden. Denn um weitere Gerichtsverfahren vorbeugend zu verhindern, haben die Richtenden die Bahn beauflagt, ihr diskriminierendes Online-Buchungssystem bis zum 1. Januar so umzustellen, dass nur noch geschlechtsneutrale Angaben möglich sind, die nicht-binärer Geschlechtszugehörige nicht dadurch  diskriminieren, "dass diese bei der Nutzung von Angeboten des Unternehmens zwingend eine Anrede als Herr oder Frau angeben" müssen. 

Auch für den Weltsport liegt hier eine große Chance. Wenn Sporttreibende nicht mehr zwangsweise angeben müssten, welchem Geschlecht sie anzugehören glauben, fallen die diskriminierenden Schranken zwischen den Vertretern der Vielzahl der Vielfalten schlagartig weg. Unbeschwerte Wettbewerbe voller spannender Ergebnisse wären garantiert

*SZ, Bild, Tagesschau


14 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Wie handeln Affen, Elefanten oder Löwen die Lösung für diese Problemstellung eigentlich aus? Welche Lösungen haben die gefunden, die der Mensch sich nicht traut abzukupfern?

Anonym hat gesagt…

Dokument eines manifesten Dachschadens, nicht nur eines Menschen, sondern einer Gesellschaft. Leseempfehlung!
http://rhornstein.de/

andreas hat gesagt…

trans em, war mal ein geiler Ami-Schlitten. Pontiac Firebird Trans Am, wohlgemerkt. Ein Musclecar mit hohem Spaßfaktor, vor allem für den Tankwart. Das heutige Transengedöns ist eher bemitleidenswert.

Gerry hat gesagt…

"Die Richtenden am Oberlandesgericht Frankfurt am Main konnten das nachvollziehen." Da wird keiner mehr in der Lage sein, diesem zerstörerischen Unsinn Einhalt zu gebieten. Wenn man meint, die gott- bzw. naturgegebenen Gesetze negieren zu können, tanzen einem die Dämonen auf dem Dach.

Anonym hat gesagt…

Ein Wermutstropfen. Neulich Das Wörterbuch der Lügenpresse erworben - Thor Kunkel ist der Schlechteste nicht, aber er verwendet das schwule Kunstwort "Mitmenschlichkeit" bar aller Ironie. Es sei ihm nachgesehen.

Anonym hat gesagt…

dann ist der Tranz Äm gar nicht so hetero wie gedacht ?

Frage für einen us Autofahrenden

Anonym hat gesagt…

re "Mitmenschlichkeit" : ist genauso schwul wie "Achtsamkeit" . Noilich in der Bahn : zwei Rundschalirgendwasmitmedienmädchen:"blblablablaKirchentag....usw " und dann "ACHTSAMKEIT"

sms an einen Kumbl- "RUF an jetzt sofort"

Klingeling Naziklinglton .

"das müsste man anzeigen " so die Rundschalende .

Bernd flüstert ihr ins Ohr : "ja mach doch du blöde Fotze ich schlag dir deine grüne Birne ein und keine Sau in diesem Zug wird dir helfen - na was ist ? 110 "

Anonym hat gesagt…

die Satirenden dürfen das

Die Anmerkung hat gesagt…

Hoecker 23.06.2022 05:39

Re: Das grüne Desaster

Hempel schrieb am 23.06.2022 01:48:

> jome schrieb am 23.06.2022 00:30:

>> Das die Partei der Grünen Symptom eines tödlichen Karzinoms ist befürchte ich mittlerweile auch.

> Dass fehlerhafte Rechtschreibung Symptom einer degenerierten Leserschaft ist, glaube ich mittlerweile auch.

Aua!

andreas hat gesagt…

#anonym 3
Ja, mein Freund, die Zeiten ändern sich. Was gestern und heute noch Sinnbilder der Männlichkeit waren, ist morgen schon verschwuppt und getranselt. Sehr deprimös.

Anonym hat gesagt…

Jungbernd hatte mal einen Manta GT in Californiagold mit Rallystreifen ; Herr Dr. ...muss ich mir Sorgen machen hinsichtlich ....Sie wissen schon .

Anonym hat gesagt…

das mit Abstand heterosexuellste Auto ist .... der Unimog .

Anonym hat gesagt…

Da fällt mir noch einer ein. Wie macht ein Manta, wenn man ihn bei Kälte startet?
Asi-asi-asi-asi-asi-asi-proll-proll ...

Die Anmerkung hat gesagt…

WEGEN DISKRIMINIERUNG VERURTEILT

Der Gender-Plan der Deutschen Bahn

Nur „Herr“ und „Frau“ im Buchungssystem? René_ Rain Hornstein hat geklagt und Recht bekommen ++ Was klagende Person, Gericht und Bahn sagen

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/wegen-diskriminierung-verurteilt-der-gender-plan-der-deutschen-bahn-80480646.bild.html