Mittwoch, 7. Dezember 2022

Weltmeister in Widerlichkeit: Restles radikale Relativierung

Der Mord an einem Kind, widerlich wie ein dumme Tweets.

Beleidigen ist Prügeln, Beschimpfen ist Schlagen, verbale Ausfälle im digitalen Raum sind Gewalt und kommunikative Ausfälle delegitimieren gleich den ganzen Staat. Ein früherer, grundfalscher gesellschaftlicher Konsens, dass Sagen nicht gleich Tun ist, dass Worte verletzen mögen, aber niemandem blutende Wunden beibringen können, er erodierte bis zum amtlichen Höhepunkt, an dem ein Peter von Becker in den Potsdamer Neuesten Nachrichten ultimativ feststellte: "Wer vor Flüchtlingsheimen pöbelt, ist ein Terrorist".

Sprechen ist Handeln

Sprechen konnte nun sein, was bis dahin Handeln war. Der Satz "ich mach dich messer" war ähnlich gewalttätig wie das Sinnieren darüber, was mit diesem oder jenem geschehen wird, "wenn der mir mal in die Finger gerät". Gewalt als Buchstabensuppe, auch als "psychische Gewalt" definiert, die durch Fernübertragung funktioniert: Ein "Ich schlag dir in die Fresse", das nachfolgend ohne Schlag auskommt, galt im politischen Raum spätestens ab 2015 als aufwärtskompatibel. 

Niemand musste mehr Zuschlagen, Schießen oder Zustechen, um zumindest medial zu einem Gewalttäter zu werden. Die Morddrohung war nun ein Mord, der lüsterne Blick konnte als Missbrauch gewertet werden und nach den Vergewaltigungsfällen auf der Kölner Domplatte in der Silvesternacht 2016 betonte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger, dass das, "was in den rechtsgerichteten Foren und Chats zurzeit passiert, mindestens genauso widerlich ist wie die Taten derer, die da die Frauen angegangen haben".

Sagen als Tat

Ein halbes Jahrzehnt später sitzt die Logik. Dass geschriebene Gedanken gleichbedeutend sind mit verübten Verbrechen und Schreiben, Sagen oder Denken sich in eine Form von realer Gewalt verwandelt haben, ist gesellschaftlicher Konsens zumindest in Parlamenten, Regierungen, Behörden und Medienanstalten. 

Die strafrechtliche Definition von Gewaltausübung als "Einsetzen von körperlicher Stärke mit dem Ziel, jemanden zu etwas zu zwingen oder jemanden zu verletzen", ist im politischen Meinungskampf ersetzt worden durch eine freie Deutung: Gewalt kann gewaltfrei sein, etwa wenn verstörte und verängstigte Anhänger einer Weltuntergangssekte sich auf Straßen und Landebahnen kleben. Andererseits können gänzlich gewaltfrei vorgebrachte Gedanken als Gewalttat gelten, gegen die der Staat mit seinen schärfsten Waffen vorgehen muss.

Abgründe fehlenden Anstands

Er hatte dann noch einen zu schreiben.
Der Fernsehmoderator Georg Restle, ehemaliger Zero-Covid-Aktivist, Russland-Verteidiger und Russland-Kritiker in einer Person und zudem seit langem schon engagierter Verfechter von Sprechverboten, hat im Fall der ermordeten 14-jährigen Ece S. aus Illerkirchberg in einem schonungslosen Selbstexperiment vorgeführt, in welche Abgründe menschlichen Anstands die Gleichsetzung von Gewalt - in diesem Fall tödlicher Gewalt gegen ein junges Mädchen - und sprachlichen Missgriffen, Übertreibungen und  Geschmacklosigkeiten führt. Die "Straftat", so Restle, die Ece S. das Leben kostete, sei, "so widerlich wie deren politische Instrumentalisierung".  

Punkt, schreibt er später, aus seiner Sicht das Ende "einer unwürdigen Debatte" über  seinen Versuch, die Ermordung eines Menschen auf eine Stufe zu stellen mit Twitteraktivitäten, die "Flüchtende unter Generalverdacht" (Restle) stellen. Und täten sie das. Und hätten sie den von den Urhebern gewünschten Erfolg. Sie wären weder gleichzusetzen noch nach normalem menschlichen Verständnis überhaupt vergleichbar mit der Tat, die einer Familie die Tochter und einem jungen Menschen die Zukunft genommen hat.

Wo der moralische Kompass noch funktioniert, steht das Urteil darüber fest, was und wer hier widerlich ist.


6 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

https://www.achgut.com/artikel/eine_antwort_an_die_ulmer_polizei

Gerd Buurmann

Eine Antwort an die Ulmer Polizei
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Der liebe Gerd hat den widerlichen Polizeitmitteilern zu Ulm Worte ins Logbuch hineingeschrieben, die auch den Restle betreffen.

Anonym hat gesagt…

Die Wahl der Opfer durch den Schutzsuchenden war ja nun suboptimal. Man kann es nicht wie sonst nach einem Tag im Regionalteil verrieseln, sondern muss sich für ausländische Stellen ein paar Extralügen ausdenken. Und der Regierungssprecher der Herzen Restle sollte türkisch lernen, damit in der Türkei niemandem widerliche Instrumentalisierungen unterlaufen.

Anonym hat gesagt…

OT
grosskonsul 6. Dezember 2022 at 15:40

Diese Migrationspolitik ist hochgefährlich für die Einheimische Bevölkerung. Sie lässt sich schon garnicht mehr logisch erklären und deren Auswirkungen auch nicht mehr entschuldigen! Das ganze läuft komplett aus dem Ruder und keiner unternimmt etwas dagegen.

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Was für eine Pappnase. Wie hohl kann man sein.

Anonym hat gesagt…

Was ist schon ein Mädchenmord gegen die hochgefährlichen Aktivitäten eines unbewaffneten, Verschwörungstheorien anhängendes Grüppchens von sog. Reichsbürgern. Die Aufdeckung dieser im Untergrund wühlenden Phantasiehelden kommt zur rechten Zeit und zeigt, wie sensibel der Generalbundesanwalt auf die unausgesprochenen Wünsche einer Faeser nach Neuausrichtung der Medienmeute reagiert, weg vom Mord eines hier Schutzsuchenden hin zu den umstürzlerischen Machenschaften von einer Handvoll Einheimischer, denen man nur vorwerfen kann, irgendwo im WEB Dämlichkeiten ausgetauscht zu haben. So lachhaft die ganze Polizeiaktion auch ist, sie hat ihren Zweck nach einer Ausrichtung der Schlagzeilen auf die Kriminalität von Indigenen erfüllt. Zugleich wird offenbar, daß man die Staatsmacht, die Mädchen nicht zu schützen vermag, einsetzen kann, um ein Häufchen von harmlosen Verwirrten unter Medienapplaus einzufangen. Kein Wunder, daß dann das Personal bzw. der Wille fehlt, Schulkinder auf ihrem Schulweg vor mörderischen Gästen von Merkel und Faeser abzuschirmen.

Anonym hat gesagt…

Die Migrationspolitik wird Teil der Repression ; Kritik an eben dieser Politik wird kriminalisiert ; unmittelbar nach Gründung der AfD hat man bereits an geeigneten Diskreditierungsmaßnahmen gearbeitet ; denn : sobald eine konservative Opposition tatsächlich Erfolg hat muss sie - "mit allen Mitteln bekämpft werden" (sic) stasi-Schulungsmaterial für die K-Gruppen (west ) der 70er Jahre .

man erinnere sich an die "Wehrsport Gruppe Hoffmann" - der Anführer ständig bei wdr und "Quick" unterwegs ; gibt reichlich Interviews - soll aber gleichzeitig den Umsturz der brd planen . Grober Unfug - eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz .

Heute sind die roten Schwätzer der FRankfurter Schule etabliert - sie haben das Geld , sie verfolgen wen sie wollen und wann sie wollen - sie belästigen Bürger die sich an Kundgebungen beteiligen und sie hetzen migrantische Schlägertrupps auf gewählte Volksvertreter - der Systembolschewismus kann möglicherweise nie besiegt werden - zu verdanken haben wir das den feigen cdu Arschgeigen der 80er Jahre die das rote Pack nicht bekämpft haben als das noch möglich war .

die "antifa" ist Teil des VS

Anonym hat gesagt…

Gerd Buurmann ---
Nicht ganz schlecht, aber den durchschnittlichen Pozilisten (Wie schreibt man "Gymnasium"? - Ach was, wir tragen ihn nach gegenüber zur Post.) dürfte es durchaus schon völlig überfordern.

Auch nicht eben appetitlich, die Absonderungen dieses Bernd Riexinger zum Thema. In einem Kommentar auf PIPI.