Dienstag, 6. März 2012

Die Ostdeutschen: Volk ohne Raum


„Ostdeutschlands Mief darf nicht auf den Westen abfärben“, fordert der in „Deutschland lebende Schriftsteller türkischer Herkunft“ (Wikipedia) Zafer Şenocak in einer Art offenem Brief, den der verdienstvolle „Tagesspiegel“ in mutmaßlich voller Länge veröffentlicht. Şenocak, von Haus aus Lyriker, stellt in dem Text vor allem seine Fähigkeit aus, von einer Welt zu erzählen, die es so nie gab, um damit zu beweisen, dass die Welt, wie sie heute ist, viel schlechter geworden sein muss.

Beispielsweise, fabuliert der 51-Jährige, sei es um die Integration in der Westrepublik besser bestellt gewesen als im vereinigten Deutschland. Deshalb vermisse er „die alte Bundesrepublik“ und wünsche sich „eine Wiederbelebung westdeutscher demokratischer Traditionen“.

Welche das waren, sagt Şenocak zwar nicht. Dafür aber breitet er ein Bild der Bundesrepublik aus, das an ein idealisierendes Gemälde aus der Stalinzeit erinnert. Alles war gut! Damals! So schön! Sauber! Und die Leute so nett! Da war doch zum Beispiel „die Phase des Aufbruchs zwischen 1967 und 1974 mit ihrer grundlegenden Umorientierung der Gesellschaft, geprägt von einer starken kritischen Öffentlichkeit“, von der der türkische Dichter schwärmt, der seinerzeit 13 Jahre alt war und also als fantastischer Zeitzeuge durchgeht.

Aber was meint er eigentlich? Vermutlich jene düstere Phase der Geschichte, in der ein Riss durch Deutschland ging, in der Straßenschlachten stattfanden, Streiks die Wirtschaft lahmlegten, in der die NPD – damals eine riesige Neonazi-Partei mit 50.000 Mitgliedern - mit nahezu zehn Prozent der Stimmen in den baden-würtembergischen Landtag einzog, während Mitglieder der verbotenen KPD gezwungen waren, mit Unterstützung des DDR-Geheimdienstes eine neue Partei namens DKP zu gründen.

„Dieses reformierte Deutschland wagte die Konfrontation mit den autoritären Strukturen, mit antidemokratischen Traditionen und der schrecklichen Geschichte des „Dritten Reichs““, dummschwätzt der Dichter, der von deutscher Geschichte augenscheinlich soviel Ahnung hat wie der „Tagesspiegel“ von der Pflicht einer Qualitätszeitung, Fremdtexte zumindest grob auf Richtigkeit zu prüfen.

Hier nämlich stimmt nichts, nicht einmal das Gegenteil. Şenocak dichtet dem selbsterfundenen „demokratischen Deutschland“, als das er die alte Bundesrepublik sieht, den "Mut zur Konfrontation mit den autoritären Strukturen" an, wo doch in Wirklichkeit die außerpalamentarische Opposition die Konfrontation mit dem deutschen Staat suchte, der durch eben jene autoritären Strukturen und nicht etwa durch seine "demokratischen Tugenden" verkörpert wurde.

Und so geht es weiter. Binnen weniger Jahre, flunkert der faktenferne Freigeist, habe Deutschland „eine hohe Anzahl von ausländischen Arbeitnehmern erfolgreich in den Arbeitsmarkt“ integriert. Weshalb es wohl, was Şenocak nicht erwähnt, am 23. November 1973 auch zu einem Anwerbestop für zusätzliche Gastarbeiter kam, nachdem nicht mehr zu übersehen war, dass die Integration der bereits sesshaft gewordenen Italiener, Türken und Griechen sehr zu wünschen übrig ließ.

Aber vielleicht spricht der türkischstämmige Romantiker des früheren Deutschland, in dem Bundeswehrkasernen noch nach Nazigeneralen hießen und nicht an jeder Ecke ein Holocaustdenkmal mahnte, ja von ganz anderen Zeiten. Denn ein Stück weiter im konfusen Text führt er diese – nie vorhandene – „Integrationskraft“ auch als „Antriebsfaktor des Wirtschaftswunders“ an. Seltsam nur, dass eben jenes Wirtschaftswunder im Jahr 1955 seinen Höhepunkt erreichte, der große Zuzug der Gastarbeiter aber erst 1961 begann.

Senocak weiß nichts. Und er will wohl auch nichts wissen. Nichts von der großen Rezession 1966/1967, nichts von der Ölkrise 1973. Er schreibt Kurt Kiesinger einen Teil des gesellschaftlichen Aufbruchs zu. Einen anderen bekommt Richard von Weizsäcker, der 1969 erstmals überhaupt für den Deutschen Bundestag kandidierte. Und einen dritten Hildegard Hamm-Brücher, die bis 1976 nur im Bayerischen Landtag saß.

„Dieses liberale, weltoffene, wertorientierte Deutschland von Willy Brandt, Richard von Weizsäcker und Hildegard Hamm-Brücher“, schwärmt der kenntnisfreie Mann aus Ankara, „existiert seit 1990 nicht mehr“. An seine Stelle sei „das vereinte Deutschland getreten. Und ein Vergleich zwischen diesen beiden Staaten fällt nicht zugunsten des Nachfolgers aus.“

Alles nur Meinung, ins Blaue gesprochen wie die DDR-Einschätzung des weitgereisten Experten, der bei „Ostdeutschen, die zwischen den 30er und den 60er Jahren geboren sind, keinerlei Sozialisation in einer freiheitlichen Demokratie“ erkennen kann. Ganz im Unterschied zu Menschen wie ihm, der in Ankara geboren wurde und seine ersten neuen Lebensjahre in der unter der Ägide des Militärs regierten Türkei verbrachte, sind DDR-Deutsche leichte Opfer „einer deutschen Identität, die wenig Berührung mit fremden Kulturen zuließ“. Wie anders war das in seiner geliebten Bundesrepublik, in der der Ausländeranteil Mitte der von ihm vergötterten Zeit 1967 bis 1970 bei 2,5 Prozent lag - ziemlich genau dort also, wo er heute in Sachsen, Mecklenburg und Brandenburg liegt.


Deshalb „können sich nationalistische und rassistische Strukturen dort im Alltagsleben einfacher etablieren“, deshalb liege dort „ein Mief über dem Land, der inzwischen auch auf den Westen abfärbt“. Aha.

Und warum das? Ja, denkt Şenocak, der Deutschland-Experte, „der Osten scheint die Sehnsucht der Deutschen nach einem ungebrochenen Deutschsein besser zu bedienen als der multikulturelle Westen mit seiner Vielsprachigkeit und Vielfarbigkeit“. Diese Sehnsucht werde „von einer Angst getragen“, der „Angst vor Überfremdung, vor der Öffnung Deutschlands gegenüber fremden Kulturen, die im Westen eine längere Geschichte haben als die Ostdeutschen in der gemeinsamen Republik“. Schließlich lebten Menschen wie er, Zafer Şenocak , schon seit den sechziger Jahren in Deutschland, die Ostler aber seien erst 1990 dazugekommen.

Mit anderen Worten: Wer mit einer aus dem fremden Osten importierten „Sehnsucht nach ungebrochenem Deutschsein“ alteingesessene Ureinwohner wie Şenocak stört, der riskiert, das ihm der Großautor vieler kleiner Gedichte demnächst auch noch erzählt, was er alles über die Geschichte der DDR nicht weiß.

26 Kommentare:

eulenfurz hat gesagt…

Eher ein Raum ohne Volk...

Vielleicht hatte der Ankaraner auch nur zuviel Westfernsehen gesehen. Vor 89 schillerte die BRD trotz schwarz-weiß noch in den schönsten Tönen.

Nach 1990 mußte sich die Propaganda keine Mühe mehr geben, die Realität war nicht unbedingt schöner als die Vorstellung. Aus dieser Erinnerung heraus erscheint die BRD vor 1989 tatsächlich als Paradies.

Anonym hat gesagt…

Der Kommentator tatscht auch heute noch jeden Neger an, weil er wissen will, ob er nicht nur gefärbt ist. Das machte der Mangel an Negern während seiner ostdeutschen Kindheit aus. Furchtbar. Wieviele Therapien hat er dagen schon versucht?!

eulenfurz hat gesagt…

@karl eduard
Hätt's damals schon Buntfernsehen gegeben, dann hätten die DDR-Bürger die vielen Farbigen im Westfernsehen erkannt, und niemand hätte mehr den Anschluß gewünscht.

Alles Beschiß, ein großer Beschiß!

Oels hat gesagt…

Hm. Ein ungewohnt unironischer Text auf dem halleschen PPQ-board.
Das ist die Höchststrafe.

ppq hat gesagt…

ironie? gibts hier doch nie. das ist alles todernst!!!!

Karl_Murx hat gesagt…

@Karl_Murx:

Der Text vermittelt mir vor allem den Eindruck, daß die Ossis das schlechte Gewissen wie auch die heimliche Sehnsucht der Bundesrepublikaner (alt) verkörpern. Da kann die kosmopolitische und Multikultiattitüde noch so blasiert und unverschütterlich herüberkommen: Tief im Innern steckt die Sehnsucht nach den vergangenen Tagen, als man sich den Lebensraum noch nicht mit den zugewanderten anatolischen Massen teilen mußte und noch nicht vor den Lordsiegelbewahrern mit und ohne MiHiGru im permanenten Legitimationszwang für seine deutsche Identität war.

Noch eines lassen solche eilfertig in deutschen Organen abgedruckten Elaborate von Volksverhetzern türkischer Abstammung erahnen: Nämlich die schlotternde Angst vor der eigentlichen Bedrohung der (west)deutschen Gesellschaft, die durch um so heftigeres Eindreschen auf die angeblich aus allen Ritzen krabbelnden Nazis sublimiert werden muß. Darin liegen auch die Bestrebungen für die volkserziehenden Bestrebungen der westdeutsch orientierten Politik begründet, den Osten des Landes durch gezielte Ansiedelung von muselmanischen Migrationshintergründlern und Asylanten umzuvolken, um ihn in die gleiche multikulturlle Idylle umzuwandeln, die man von Geburt auf kennt (und fürchtet).

Kurt hat gesagt…

Vor einem Jahr auf der Leipziger Buchmesse habe ich in seinem Buch "Deutschsein" geblättert. Nach 5 Minuten hatte ich den Eindruck, damit wollte er seinen Mittürken und sonstigen Zuwanderern erklären, wie deutschsein geht. Was auch kein Wunder gewesen wäre, war das Buch doch von der Körber-Stiftung herausgegeben worden. Auf jeden Fall hatte er da schon diesen belehrenden Duktus drauf. Quasi der migrantische Besserwessi, der es nicht erträgt, seit dem Mauerfall auf die Nase gebunden zu bekommen, daß er nur noch Deutscher III. Klasse ist, nachdem wir "Ossis" nun auch offiziell zu Deutschen II.Klasse befördert worden waren.
Und nun dieser Artikel im Tagesspiegel, der sehr erhellend ist. Da mischt sich die Abstiegsangst des Zuwanderes mit der Sehnsucht nach dem Paradies des "Goldenen Westen" und dem Ärger des West-Berliners, von uns Ossis um seinen tollen Gartenzaun gebracht worden zu sein, hinter dem man so kommod leben konnte.
Ich errinnere mich noch an die Fassungslosigkeit von in Kreuzberg wohnenden Zuwanderern, als sie von uns 1990 in aller Naivität angesichts ihres überbordend zur Schau gestellten Türkenseins gefragt wurden, wann sie denn bitteschön wieder nach Hause gehen. Das hat der Herr Senotschakk offensichtlich bis heute nicht verwunden. Und so singt er auf schlaue Art das Lied der deutschen Helferindustrie (Abteilung Migration): Alles Nazis außer Mutti! Der Osten ist schuld am Nazi-Problem! Schaffen wir den Osten ab, ist alles wieder gut!
Sehr schön ist seine, daraus abgeleitete, Erklärung für den bösen Osten. Von wegen wenig Berührung mit fremden Kulturen! So ein Egozentriker! Ich konnte schon mit 12 einen Nenzen von einem Komi und einen Hopi von einem Sioux unterscheiden.

P.S.: Auf eine Herausarbeitung der Unterschiede zwischen DDR und Türkei zur selben Zeit bin ich ja mal gespannt.

ppq hat gesagt…

@kurt: treffend bemerkt. genau das empfand ich auch beim lesen dieses anmaßenden psychoanalysestückes, das mit derselben frechheit über historische wahrheiten geht wie stalin über die leichen seiner engsten genossen

Anonym hat gesagt…

deshalb vermisse er „die alte Bundesrepublik“ und wünsche sich „eine Wiederbelebung westdeutscher demokratischer Traditionen“.
Welche das waren, sagt Şenocak zwar nicht.

Sicher eine, in der Dönerverkäufer nicht am hellichten Tag ermordet worden. Und die Opfer anschließend verspottet worden.

Kled

Cordt hat gesagt…

Daß der Mustafa keine Ahnung hat, wird auch daraus ersichtlich, daß er komplett die Aufbauleistung der Migranten im durch eigene Anmaßung zerstörten Deutschland sowie deren Beitrag zur Überwindung paternalistischer Strukturen ignoriert.

@ Kled

Allerdings. Der feixende Mob nach jedem Mord hat auch mich schlaflos gemacht.

ppq hat gesagt…

ja, kled, die guten alten zeiten der alten BRD:
Samstag, 29.August 1970: Der Tankstellenlehrling Martin Katschker (17) trifft sich mit Freunden am Konstanzer Blätzleplatz. Plötzlich kommt ein Mann auf ihn zu, drückt ihm einen Hasentöter auf die Brust und löst den Bolzen. Dreißig Minuten später verstirbt Martin Katschker im Krankenhaus.

Wenn es um Recht und Ordnung ging, war Walter Eyermann, damals Stadtrat der rechtsradikalen NPD, immer an vorderster Front. Eyermann hatte noch 1970 zusammen mit Adolf von Thadden den Landesparteitag der NPD im Konstanzer Konzil eröffnet. Nun, im Juli 1970, fühlte er sich berufen, richtig aufzuräumen und die Stadt von den „Gammlern“ zu befreien.

Eyermann organisiert Bürgerwehr

Konstanz kannte nur ein Tagesgespräch in jenem Sommer: „Gammler“ in der Stadt! Schnell wurden die harmlosen Hippies zum Feindbild erklärt und die Stimmung kochte hoch. Anlass war ein zweitägiges Popkonzert, das Mitte Juli 1970 im Konzil stattgefunden hatte. Am 20.Juli wollte Walter Eyermann in einer Gemeinderatssitzung wissen, „ob die Verwaltung bereit ist, den Gammlern das Konzil für weitere Veranstaltungen dieser Art zu sperren“ Und an den damaligen Oberbürgermeister Bruno Helmle stellte er die Frage, „welche Maßnahmen die Stadt durchführen will, um den Stadtgarten von diesen Figuren zu räumen“. Eyermann bot sich bei dieser Sitzung an, die Säuberungsaktion selbst durchzuführen, „zu der ich mit Sicherheit mehr als vierzig Bürger dieser Stadt finde, die sich daran beteiligen“. OB Helmle, der wegen des Popkonzerts unter Druck geraten war, delegierte die Ordnungsgewalt unverblümt an den NPD-Mann: „Wenn Sie das machen, Herr Eyermann, bin ich einverstanden“.

Anonym hat gesagt…

Rechte Morde? Nur im Osten möglich! Gabs bei uns im Westen nicht! Hand drauf!

Berlin : 11.4.1968 : Schusswaffenattentat : 1 Toter
Josef Bachmann schießt Rudi Dutschke nieder. Dieser überlebt zunächst, stirbt aber Jahre später an den Folgen

Hamburg : 1977 – 1983 : Gründung einer neonazistischen Organisation : 1 Toter
1977 vom bekannten Neonazi Michael Kühnen in Hamburg gegründet. 1981 homophober Mord an einem Mitglied der Gruppe. 1983 Zusamenschluss mit einer anderen Gruppe, im gleichen Jahr Verbot der Gruppierung ANS/NA.

weiterführende Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionsfront_Nationaler_Sozialisten/Nationale_Aktivisten

München : 26. September 1980 : Bombenanschlag : 13 Tote, 211 Verletzte.

Gilt als schwerster Terroranschlag innerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Politik, Polizei und Medien vertreten, bzw. verbreiten eine Einzeltätertheorie. An dieser bestehen erhebliche Zweifel. Der Täter war Mitglied in der Wehrsportgruppe Hoffmann (vgl. Mord an Shlomo Levin)

weiterführende Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Oktoberfestattentat

Bundesweit, u.a. Esslingen, Leinfelden, Hamburg, Lörrach : 1980 : Bombenanschläge, Brandanschläge. 2 Tote.

Der Neonazi Manfred Roeder wird 1982 wegen Rädelsführerschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Er war u.a. an Anschlägen auf das Landratsamt Esslingen sowie Flüchtlingsheime beteiligt.

weiterführende Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Roeder

Erlangen : 19. Dezember 1982 : Schusswaffenattentat : 2 Tote.

“Mitglieder der Wehrsportgruppe Hoffmann erschießen den jüdischen Verleger Shlomo Levin und seine Lebensgefährtin

— : 14. Dezember 1982 : Bombenattentat auf US-Amerikaner : —

Nürnberg : 1982 : Schusswaffenattentat : 3 Tote.

Helmut Oxner erschießt aus Fremdenhass in einer Nürnberger Diskothek zwei US-Amerikaner sowie einen Ägypter

Bundesweit : 1983 : Bombenanschläge :

Udo Albrecht und Ekkehard Weil führen nachweislich neun Sprengstoffanschläge gegen Menschen jüdischen Glaubens und Antifaschist_Innen durch

München : 7.1.1984 : Brandanschlag : 1 Toter, mehrere Verletzte

Brandanschlag auf eine Diskothek

Dortmund : 7. März 1985 : Bombenanschlag : 8 Verletzte

weiterführende Informationen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13512784.html

Gronau : 6.1.1987 : Brandanschlag :

Brandanschlag auf die Asylbewerberunterkunft in Gronau

Schwandorf : 17.12.1987 : Brandanschlag : 4 Tote.

Ein bekannter Neonazi legt Feuer im Flur eines Wohnhauses, Motiv ist Fremdenhass

Karl_Murx hat gesagt…

@Kled:
"Sicher eine, in der Dönerverkäufer nicht am hellichten Tag ermordet worden. Und die Opfer anschließend verspottet worden."

Mir wäre eine Bundesrepublik lieber, wo es nicht Opfer 1. und 2. Klasse gibt. Letzteres waren die Dönermordopfer solange, wie nicht dieses verfassungsschutzkreierte "NSU-Doppeltrio" im Spiel war; vorher waren das nur Morde im Drogen- und Schutzgeldmilieu und interessierte die Guten Menschen im Land nur peripher. Darf ich auf einschlägige Artikel dieses Blogs verweisen?

http://www.politplatschquatsch.com/2012/01/nsu-eine-muh-eine-eine-zschaperattata.html

Auch die feinen Standesunterschiede zwischen einem biodeutschen (der getöteten Polizistin von Heilbronn, die aus Thüringen stammte) und einem Opfer mit türkischem Migrationshintergrund würde ich nur ungern als westdeutsche demokratische Tradition für künftige Gesamtdeutschland bewahren. An letztere ist inzwischen das Blutgeld gemäß der Sharia ausbezahlt worden, ohne das es einen irgendwie gearteten stichhaltigen Beweis für die Täterschaft einer rechten "NSU-Terrorgruppe" gibt, geschweige denn ein rechtskräftiges Urteil. Die Angehörigen ersterer dürfte wohl von ähnlichen Entschädigungszahlungen nichts gesehen haben. Wie auch: Gehen doch deutsche Opfer von Migrantenterror über den ideologischen Horizont deutscher Politiker.

Volker hat gesagt…

Ich weiß gar nicht was Du willst, Kled.
Des ist es doch, was Deutschland so attraktiv macht. Die Ausländer wollen sich mal sich richtig diskriminieren und ermorden lassen.
Deshalb kommen die alle hierher. Wenn es denen nicht gefiele, würden die ja allesamt zuhause bleiben.

Anonym hat gesagt…

"... hier ist nix mehr frei " ( RAMMSTEIN )

gut erkannt .

( "du bist hier in meinem Land " )

tja - einfache Verteilungsprobleme hübsch poppig verpackt .Bleibt die Frage weshalb der Text überhaupt beim mainstream video Portal gezeigt wird .

Mit der Bitte um Antwort MfG VRIL

Kurt hat gesagt…

@Vril
Rammstein war schon vor Jahren zum Schwur gezwungen worden. Ihre künstlerische Attitüde, bewußt in der Schwebe zu lassen, ob sie oder ob sie nicht links wären, hat bei den heutigen Kulturstalinisten nicht verfangen. Es gab da ja schon einige Musikgruppen, die zur Warnung medial geächtet waren.
Seitdem dürfen Rammstein solche Texte machen, weil alles so voll ironisch und so. Und im Mäking-off dieses Videos wird dem Zensor auch erklärt, daß der Text von den amerikanischen Surfer-Platzhirschen handelt, die es nicht leiden wollten, daß fremde Rockstars ihnen ihre Wellen wegsurfen. Das hat der Zensor geglaubt. Lang lebe die Genossenschaft!

Karl_Murx hat gesagt…

@Kurt:
"Das hat der Herr Senotschakk offensichtlich bis heute nicht verwunden. Und so singt er auf schlaue Art das Lied der deutschen Helferindustrie (Abteilung Migration): Alles Nazis außer Mutti! Der Osten ist schuld am Nazi-Problem! Schaffen wir den Osten ab, ist alles wieder gut!"

"Wir waren Nazis", sagte eine alte Frau zu mir, "weil Hitler uns Arbeit gegeben hat." - "Das ist heute noch so", erklärte ich ihr, "nur sind die Leute inzwischen Antinazis."

Michael Klonovsky

derherold hat gesagt…

"Und die Opfer anschließend verspottet worden."

Man sollte die Relation im Kopf haben:
*Generation KBW* hat die Massenmorde von Bruder Nummer Nr. 1 gefeiert und bejubelt.
In der Tat sehe ich die Karrieren von Sager, Bütikofer, Ulla S. und BW-MP als Verspotten und Verhöhnen der Opfer eines Massenmordes.

"Samstag, 29.August 1970"
... ich denk mir, daß angesichts des Wirkens der sozialistischen Völkerfreunde - vor allem im asiatischen Raum - und des Fehlens jeglicher Betroffenheit von Volk und Partei der DDR derartige Verweise in wenig ins Leere zielen.

derherold hat gesagt…

"Der Osten ist schuld am Nazi-Problem!"
Ja, wer denn sonst ?

"Der Osten" (von Eisenach bis Murmansk) hatte bis ´89 kein Geld, um social engineering zu betreiben... und hat "robuste" Verhältnisse hinterlassen.

... erheiternd, daß Senocak "die 80iger" rühmt, wo doch Ditfurth&Co. sich irgendwo zwischen Polizeistaat und Buchenwald wähnten.

derherold hat gesagt…

"Schaffen wir den Osten ab ..."

*Osten* ist Chiffre ... weder Linke, noch GROSSKAPITAL hatten ein Interesse an der "Vergangenheitsbewältigung" repressiver Verhältnisse in der DöDöEr.

So kommt es dazu, daß nicht etwa die "Verhältnisse", sondern die "Ensemble" verantwortlich gemacht werden; nicht SED und (Lehrer-, Journalisten-, Künstler-, etc.-)Apparat, sondern DIE OSTDEUTSCHEN.

... außerdem haben viele ein Interesse daran, "den Osten" schwarz zu malen und die unangenehme Entwicklung in westdt. Großstädten zu übertünchen.

Anonym hat gesagt…

re Kurt : ach so .

ich hab mal ne Rahmsteen Doku gesehen. und da ham die gesagt : "wir sind eher links und so " .

seit dieser Zeit hoer ich kein Randstein mehr .

ich bin da sehr eigen .

VRIL

( Fakt ist : Rammstein wird häufig von franz. und engl. Intellektuellen gehört ( also : von jungen Leuten die irgendwas mit Mädien machen .. ) jedenfalls finden bizarreweise linke Milchbubis aus dem juste milieu Rammstein "cool" . Komisch -gell ?

wollt ich mal loswerden .

( Fragt mich im Urlaub eine junge Frau : " kannst du mal was rammsteiniges machen - oder sagen " ? )

"Graugussplatten im Regal , Werkzeugstahl und Hammeraal ..."

"und was bedeutet das jetzt ?? wollte die Dame wissen . Klingt irgendwie intellektuell und sehr deutsch - jüdische Mitbürger in der großen plutokratischen Stadt drehen sich um und versuchen objektiv zu gucken ."

" Das bedeutet : "

VRIL

Kunst am Netz - nur hier und nur von mir

ppq hat gesagt…

vril, ich bin neiderfüllt. die zeile ist fantastisch.

setzt dich mal mit floridaralf in verbindung, ich glaube, der hat ein projekt am start, wo die texte noch fehlen - solche texte!

Anonym hat gesagt…

Floridaralf ? der mit dem großen Auto ?

VRIL

Anonym hat gesagt…

http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2012/0109/sarrazin.jsp?startMedium=516443&startPicture=/bilder/mediendb/diestory/Bilder/2012/kw02/120109_die_story.jpg&dslSrc=rtmp://gffstream.fcod.llnwd.net/a792/e2/mediendb/diestory/video/2012/kw02/120109_die_story_web-m.mp4&overlayPic=/tv/diestory/codebase/img/overlay_video.png&offset=0&red=fsstd-tv%2Fdiestory&base=/tv/diestory/codebase/video/&isdnSrc=rtmp://gffstream.fcod.llnwd.net/a792/e2/mediendb/diestory/video/2012/kw02/120109_die_story_web-s.mp4&vtCaptionsURL=&vtCaptionsWidth=400&vtCaptionsURL=&vtCaptionsWidth=400

Kurt hat gesagt…

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber eigentlich ist der Herr Senotschakk von ähnlichem Kaliber wie alle anderen linksintelektuellen Schriftsteller der BRD.
Er träumt von der ehemaligen BRD, in der die 68er von der Brandt-Administration mit Beamtenposten zugeschissen und der Sozialstaat masivst ausgeweitet wurde. (Heute reichts nur zu prekären Projektstellen in der Helferindustrie). Ein Ingo Schulze hat jüngst in seiner "Dresdner Rede" die Abkehr von der maktwirtschaftlichen Demokratie gefordert, weil diese schlecht für Menschen wäre. (Im übrigen mit hahnebüchenen Nichtargumenten) Ein Dietmar Dath geht gleich aufs Podium der Kommunismus-Tagung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. usw, usf. Der Schoß ist fruchtbar noch..., kann ich da nur konstatieren. Nach wie vor biedern sich Intellektuelle bei der Unfreiheit an. Wie schamlos solche Leute Paternalismus und Bevormundung das Wort reden, erstaunt mich immer aufs neue. Und daß das öffentlich unwidersprochen bleibt, deprimiert mich. Es wird Zeit für den "Kampf gegen Stalinismus", scheint mir.

@Vril
Genialer Text! Ich habe sehr gelacht. Den kann man auf die bekannte Melodie singen: "...rat mal wo ich wohne. Ich wohne in der Zone." :-)

Anonym hat gesagt…

Vor 12 Jahren, als Luise Endlich noch das NeuLand unter nahm hat ein anderer Lyriker das schon mal prägnant verdichtet:

I am a strange hard Eastman -
ich rauche auf dem Klo
ich ess mit Hammer und sichel
und fahr ein Cabrio
aus einem Russenpanzer und einer alten MIG -
I am a strange hard Eastman -
ich hab den bösen Blick.

I am a strange hard Eastman -
ich trag ne Bärenhaut
und spiel die Balalaika bis daß der Morgen graut.
Dann geh ich Wessis jagen
und kommst du mir zu nah -
I am a strange hard Eastman -
stirbst Du in der Taiga.