Donnerstag, 17. Oktober 2013

Nach Protesten gegen Bestattung: SS-Priebke muss weiterleben

Nach der wegen massiver Proteste abgebrochenen Totenmesse für den verstorbenen NS-Verbrecher Erich Priebke im italienischen Albano Laziale und der Weigerung mehrere Länder und Städte, den ehemaligen SS-Offizier auf ihren Friedhöfen bestatten zu lassen, droht jetzt eine Wiederbelebung des gebürtigen Henningsdorfers, der es im 2. Weltkrieg bis zum Rang eines SS-Hauptsturmführers gebracht hatte. Momentan steht der Sarg mit den unsterblichen Überresten des nach Kriegsende im Franziskanerkloster Bozen untergetauchten Mittäters bei einer Geiselerschießung in den Ardeatinischen Höhlen herrenlos auf dem römischen Militärflughafen von Pratica di Mare herum. Immer wieder kommt es vor den Toren des Airports zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, die gegen die Beisetzung Priebkes protestierten, und Anhängern des Toten, die auf dessen vermeintlichem Recht bestehen, unter die Erde gebracht werden zu dürfen.

Nach tagelangem Streit, bei dem mehrere Demonstranten verletzt worden waren, haben auch die umstrittenen Piusbrüder, die dem im Alter von 100 Jahren gestorbenen NS-Kriegsverbrecher zuerst noch eine Trauerfeier ermöglicht hatten, dem Untoten nun wegen Spruchbändern mit der Aufschrift „Henker Priebke“ offenbar die Solidarität aufgekündigt.

Seit Priebkes Tod haben sein Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg, Bariloche in Argentinien, wo er bis 1994 unter seinem richtigen Namen unbehelligt gewohnt hatte, und Rom, wo er seinen Lebensabend im Gefängnis und im Hausarrest verbrachte, eine Bestattung abgelehnt. Wegen der Querelen um Bischofsresidenzen, Fuhrparkt und Vermögensüberwachung war die Kirche nicht dazu gekommen, auf eine nächstenliebe Lösung hinzumoderieren.

Sollte eine Wiederbelebung Priebkes nicht gelingen, rechnen Beobachter mit der sogenannten Diktatorenlösung: Der Leichnam Priebkes würde dann entweder in einen „beschwerten Sack“ mit einschlägigen Motiven (oben) gesteckt und bei Neumond ins Wasser des Arabischen Meeres verklappt oder unter der Schweinebrücke in Magdeburg verbrannt und anschließend unter anhaltenden Dementi auf einem ausländischen Kaminsims zwischengelagert.

9 Kommentare:

Teja hat gesagt…

Jetzt hätte Israel die einmalige Chance, echte Größe zu zeigen. Die Überreste von Priebke bei sich beizulegen. Den linken, heuchlerischen Barbaren die Grundlage zu entziehen, sinnlosen Widerstand (wogegen eigentlich) zu zelebrieren und dann Menschlichkeit da anzubringen, wo es notwendig und richtig erscheint. Der Mann ist tot, und da sind doch bekanntlich alle gleich?!

eulenfurz hat gesagt…

Die Wiederbelebung Priebkes hätte den Vorteil, daß man ihn noch einmal vor ein Gericht zerren könnte wegen Störung der Lebendenruhe, die er mit seinem Unwillen hervorruft, sich endlich für eine Grabstätte zu entscheiden.

ppq hat gesagt…

die verantwortung liegt ganz bei ihm

Anonym hat gesagt…

Da die erschröcklichen Natsieh-Zombies bekanntlich unsterblich sind, kann es sich bei der Frage nach einer Beisetzung bzw. einem Ort nur um einen perfiden Betrug und dem Versuch der heutigen Adepten dieser Teufelsideologie handeln, eine weitere Kultstätte auf Staatskosten installiert zu bekommen.
Indes der angeblich gestorbene „Protagonist“ weiter im Untergrund wühlen und weitere Anhänger seiner Zombie-Ideologie rekrutieren wird.

Ergo sind solche „Todesnachrichten“ fürderhin tunlichst zu ignorieren, da sie in Wirklichkeit nichts
als ein Trigger zu verschärften Natsieh-Umtrieben sind.

Ano-Nymus

Anonym hat gesagt…

Nichtmal ein toter Nazi ist ein guter Nazi.
Diese antifantische Farce ist wirklich zum Niederknien. Da Capo!

Anonym hat gesagt…

Der Zombie-Hinweis ist wichtig, dem sollte man nachgehen.

Ich glaube, da habe ich wieder mal eine gute Idee für ein Buch, das den Massengeschmack treffen könnte.

Aber im Ernst: Man sollte mal untersuchen, ob es vielleicht einen Zusammenhang mit den Morden der NSU geben könnte? Im Rahmen der allgemeingültigen Maßstäbe(TM) liegt die Vermutung nahe.

Volker hat gesagt…

Teja, ich weiß zwar jetzt nicht, was unser Thema mit Israel zu tun hat (was sicherlich an mir liegt).
Aber wenn wir schon mal bei Israel und Größe sind, müssen die nichts mehr beweisen.

To its eternal credit, Israel’s Supreme Court threw aside the verdict and stopped Demjanjuk from being the first man hanged in Jerusalem since Adolf Eichmann in 1961.

Teja hat gesagt…

Ich mein ja nur. Alle wollen heute so humanistisch sein, reden von Vergebung und Völkerfrieden. Israel steht international als Aggressor da. In dieser Debatte um Priebke könnten sie jetzt ein Achtungszeichen setzen.

Falls die Vertreter Israels anders drauf sind und immer noch vergeltungssüchtig, dann tuts mir leid.

Anonym hat gesagt…

Apropos „Huh-Mann-Ismus“. Das ist einer der meiststrapazierten Mode-Phrasen der Best-Mensch_Innen, in trauter Eintracht mit der „Gleichheit“, der „Toll-Eranz“, dem „Frieden“, der „sozialen Gerechtigkeit“, dem „Altruismus“, und, und, und.

Nur haben all die löblichen Attribute und Attitüden einen kleinen Schönheitsfehler. –

Sie dürfen niemals gegenüber dem Maxissimum , Absolutissimum Pöhsissimum angewendet werden. Und wer dieses ist, ist durch zahllose, singuläre, geschichtlich einmalige, nie dagewesene Dekrete eineindeutig, io ipso , ex cathedra, per se, expressis verbis, ad infinitum festgelegt.

Ano-Nymus