Samstag, 27. Dezember 2008

Wer keine Hintertür hat, baut sich schnell noch eine

Die Sturmgeschütze der Demokratie, sie werden gerade herumgedreht. Eben noch war der mit einem Lebkuchenmesser tödlich verwundete Alois Mannichl das jüngste und schrecklichste Opfer einer seit Kriegsende um sich greifenden neuen gewalttätigen Rechten. Und kaum sind die Feiertage überstanden, rudern die Sonderkommandos in den Großraumbüros der Leitmedien zurück. Die Süddeutsche Zeitung erfand einen namenlosen Zweifler aus der Sonderkommission wie einst der Spiegel den BKA-Beamten, der die Erschießung von Wolfgang Grams in Bad Kleinen mit Tränen in den Augen schilderte. Die Augsburger Allgemeinen formulierte verspätet Fragen, die seit 14 tagen nahe gelegen hätten. Der "Spiegel" selbst schließlich, vom ersten Moment der Affäre unter denen, die ganz vorn und ganz laut "Nazi-Alarm!" riefen, zimmert an einer Hintertür, durch die die die beamteten Aufdecker aus Hamburg im Fall aller Fälle vor dem Spott entkommen wollen, der allen droht, die den Fall Mannichl schon am Tattag geklärt geschrieben hatten.

Auf der Achse des Guten, auf der die Ex-DDR-Bürgerechtlerin Vera Lengsfeld zwei Wochen lang einsam gegen das Orchester aus NPD-Verbietern udn Augenzuhaltern anschrieb, formuliert Wolfgang Röhl jetzt lesenswerte Anmerkungen zur "Zitterpartie". Röhls "Stern"-Redaktion hat bei der natürlich Logenplätze, 1. Rang, so fleißig hat sie denselben Unsinn wie alle geschrieben.

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