Dienstag, 27. April 2010

Nazifrei in den Mai

"Erster Mai - Erfurt Nazifrei!", zwitschert PDS-Spitzenmann Bodo Ramelow kurz vor dem 67. Jubiläum des Junitages im Jahr 1943, an dem die NSdAP stolz verkünden konnte "Berlin ist judenfrei!".

Was Ramelow für Erfurt erst erträumt, ist im beschaulichen Köthen schon erreicht: Die Stadt, in der schon 1930 ein Viertel der Einwohner für Hitler stimmten, geht dank der Bemühungen der örtlichen Antifabewegung nazifrei in den Mai. Der im vergangenem Jahr insgeheim angesiedelte Nazi-Ausstatter "Nordic Flame", das einzige Geschäft der Stadt mit permanent kaputter Frontscheibe, stellt sich pleite, um die
Bevölkerung in Sicherheit zu wiegen.

"Um die Demokraten einzulullen, haben die Nordirrlichter sämtliche staatsgefährdenden Thor-Steinar-Pullover und verfassungswidrigen Hein-Blöd-Hemnden aus den Verkaufsräumen geschafft und nur leere Regale zurück gelasssen", berichten besorgte Beobachter.

72 Jahre nach der erfolgreichen Brandschatzung der Köthener Synagoge zieht die örtliche Antifa stolz und zufrieden Bilanz. Die Tat hat entschieden, nicht das Wort! "Nicht durch massive Öffentlichkeitsarbeit, jedoch durch vereinzelt wirksame Aktionen wurde der Laden ruiniert", heißt es. Dank mehrerer kostspieliger Reparaturen und schlechtem Umsatz habe der „Nordic Flame“ schließen müssen, denn "der Kapitalismus macht auch nicht vor Nazis halt".

Derweil warnt das zuständige "Aktionsbündnis gegen rechte Gewalt" im benachbarten Dessau schon vor Entwarnung. In Halle seien Thor-Steinar-Uniformen immer noch problemlos zu erhalten, obwohl die Scheiben des Geschäfts "Oseberg" immer wieder von engagierten Mitkämpfern mit Gratis-Mut eingeschlagen worden seien. Inzwischen habe der faschistische Pulloverlieferant, so berichten Aktivisten, seine Verkaufsräume im Stil eines Panzerzuges verbarrikadiert. Der Schoß sei zweifellos fruchtbar noch und jederzeit könne auch die "Nordic Flame" wieder in Köthen lodern und rauchen.

7 Kommentare:

Borsig hat gesagt…

Gegen Nazisümpfe kämpft die SPD und das gesamte linke Spektrum mit "Storchkraft" schon lange in MV. Sollte das engstirnige Flächenland diesmal innovativer sein als der Rest der Republik ? Leider sind die Sachen von Weitem der Nazikluft zum Verwechseln ähnlich. Da hauen sich die Genossen der Antifa mitunter auch mal gegenseitig aufs Maul. Trotzdem ein guter Weg den rechten Klamottenkult lächerlich zu machen. Zu hoffen bleibt, dass die Einnahmen aus den Storchen-Shop dem Weltfrieden gespendet werden.

http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&layout=item&id=3720&Itemid=482

nwr hat gesagt…

Ja, Spenden für den Weltfrieden sind immer sinnvoll. Von dem Geld können wieder Waffen für Friedensmissionen gekauft werden.

ppq hat gesagt…

soviel bürgerschaftliches engagement ehrt alle, die mitmachen. oder wie bluthilde jüngst forderte: mut muss gratis bleiben!

VolkerStramm hat gesagt…

Danke für den Link zur rechten Endstation. Ein eigentümlicher Verein ist das. Die sind evtl. sogar bereit, die Respektierung des Grundgesetzes in Erwägung zu ziehen. Schlimm, dass es schon wieder so weit ist - 65 Jahre danach.

ppq hat gesagt…

also nachdem sachsen-anhalt beschlossen hat, ein gesetz zu erlassen, nach dem sich der verfassungsschutz künftig an gesetze halten soll, wundert mich das nicht. vielleicht gitb es einfach noch kein gesetz, dass die rechtskämpfer veranlassen könnte, das grundgesetz zu respektieren? bodo ramelow klingt manchmal so

nwr hat gesagt…

@ppq
Wer Bodo den rammelnden SED-Befreiungsaktivisten kritisiert, ist nach 'Erfurt Nazifrei' ein "Apeasement-Kriecher", so auch Du:

1. Mai Menschenfrei - SED-Befreiungsaktivist Bodo Ramelow in bewährter Tradition: http://wp.me/pqGTs-Oi

ppq hat gesagt…

wie gesagt: Mut muss gratis bleiben!!!