Samstag, 14. Mai 2011

Hitparade der willigen Helfer


Zwölf Hektar Fläche hatte das Lager Sobibor, gleichzeitig eingesetzt waren zwischen Anfang 1942 und November 1943 stets etwa 50 SS-Männer zur Bewachung der Teillager 1,2 und 3. Die Zahl der im Lager ermordeten Menschen wird auf zwischen 100.000 und 250.000 geschätzt.

Der in deutsche Kriegsgefangenschaft geratene Ukrainer John Demjanjuk, der wegen seiner Tätigkeit als "Trawniki" genannter Hilfswilliger im Lager Sobibor zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, etabliert sich mit diesem Strafmaß direkt unter den Top Fünf aller jemals für ihre Beteiligung am Massenmord in Sobibor verurteilten SS-Männer.

Das war allerdings auch nicht sehr schwer: Zwar wurde Erich Bauer, der Verantwortliche für die Vergasungsanlagen, ebenso wie Hubert Gomerski, der Leitung des Waldkommandos, und Karl Frenzel, der Chef des Lagers I, zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch härter als Demjanjuk bestraft wurde außer diesen dreien nur noch der SS-Scharführer Franz Wolf, der im Lager regelmäßig die Entkleidung der zur Ermordung vorgesehenen Häftlinge beaufsichtigt hatte und dafür acht Jahre Zuchthaus bekam.

Alle anderen in Sobibor-Prozessen verurteilten Mittäter kamen wegen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord an zwischen 15.000 und 79.000 Personen mit Haftstrafen zwischen drei und vier Jahren davon. Wobei alle anderen in diesem Fall die konkrete vier meint. Die anderen zwölf der insgesamt wegen Sobibor angeklagten 16 Männer wurden freigesprochen.

2 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Talleyrand hatte doch Recht:
Die Justiz ist die Hure der Politik!

ppq hat gesagt…

ich muss ehrlich sagen, dass mich diese unverfrorenheit in diesem fall schon auch noch überrascht hat.

und ich erwarte echt immer gräßliches