Montag, 29. Juni 2015

Verbot der Woche: Arbeitsverbot für Bettelkinder

Nach außen hin möchte Berlin gern als weltoffene, kinderfreundliche und tolerante Weltstadt wahrgenommen werden - im Inneren der deutschen Hauptstadt aber geht die Landesregierung gerade wieder einen weiteren Schritt hin zu drastischer Ausgrenzung von Zuwanderern. Angeblich, um das Wohl von Roma-Kindern zu schützen will der Senat es Kindern und Jugendlichen verbieten, Passanten auf der Straße um eine milde Gabe anzugehen.

Die neue Verordnung richtet sich direkt gegen Roma-Familien, denen angesichts der herrschenden sozialen Kälte in der früheren Reichshauptstadt nichts anderes übrigbleibt, als Besserverdienende und wohlhabende Touristen um Almosen bitten. Diese für die armen Familien wichtige Einnahmequelle stopft der Senat jetzt, offenbar aus Angst davor, dass die grassierende Armut in der selbsternannten Weltstadt für Besucher offen sichtbar wird. Innensenator Frank Henkel begründete die Maßnahme zwar damit, dass es eine grobe Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht sei, Kinder zum Betteln zu missbrauchen, doch Szenekenner sind sicher, dass es dem CDU-Politiker eher um den Ruf der Hauptstadt als um das Kindeswohl geht.

Das ist nach dem Verbot, das mit empfindlichen Bußgeldern durchgesetzt werden soll, umso mehr bedroht: Roma-Familien, die darauf eingewiesen sind, ihre Kinder zum Geldverdienen in die Einkaufsstraßen zu schicken, verlieren eine wichtige Einnahmequelle und müssen zudem damit rechnen, dass jeder Versuch, die Verluste auszugleichen, mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro geahndet wird.

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5 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Sprachgendern ist neuerdings angeblich auch verboten.

Eines der wenigen Verbote, das Sinn macht.

Anonym hat gesagt…

Meistens werde ich ob meiner "trotzigen blauen Augen" (P.C.Tacitus) und meiner untersetzten Gestalt ja gar nicht erst angemacht, wenn aber doch, erheitere ich mich oft damit, so eine halbe Sekunde lang, den Elektrospratzelbratzel knattern zu lassen. Natürlich nicht, wenn Maaß' bläuliche Schergen in Hörweite...
Auf die Frage nach englischen, seltener spanischen Sprachkenntnissen, habe ich auch ein paar flotte Sprüchlein in jenen Zungen zur Hand.

Gernot hat gesagt…

Den Polizisten, die Personalien und Eltern der kreischenden, wenn nicht kratzenden und beißenden, Kinder feststellen sollen und sie ihren Eltern zuführen müssen, obwohl die Kinder nicht wissen, wo sie wohnen, wünsche ich viel Vergnügen.

Dann schickt man das kein Deutsch und erstaunlicherweise auch sonst keine übersetzbare Sprache sprechende, sondern nur mit unschuldig-verständnislosem Gesichtsausdruck achselzuckende Kind eben ins Heim. Von da verschwindet es nach dem Essen - es ist ja nicht eingesperrt. Bleibt es aber da, tönen nach ein paar Jahren die Fanfaren: voilà, ein neuer Deutscher, hurra!

Etwa ermittelten, offiziell mittellosen Roma-usw.-Eltern das Bußgeld aus der Tasche zu ziehen, wird auch lustig. Soll das Sozialamt den Verlust danach ausgleichen, da bei uns niemand verhungern darf?

Es gibt natürlich eine andere Lösung: Abschaffung des Bargeldes. Wer einem Zigeunerkind einen Euro, Globo oder eine Neomark bargeldlos aufs Hyper-Händie transferiert, wird drakonisch bestraft. So ähnlich verbietet man ja in anderen europäischen Ländern bereits mit nun nach Jahrtausenden endlich erfolgreichen Bestrafungen die Prostitution.

Egal, die Leute wählen sie weiterhin, ggf. auch durch Zuhausebleiben.

Anonym hat gesagt…

Asche auf mein naturkahles Haupt: Maas' Schergen natürlich. Da ist mir wohl eine Fehl'sche Freudleistung untergekommen: In der Trunkenheit mit dem Namen unseres KGB-Häuptlings Hans-Georg durcheinandergebracht. Der sieht übrigens aus - Fips (1900 - 1975) hätte die Physiognomie nicht besser hinbekommen.

Anonym hat gesagt…

Falscher Ansatz wurde einfach die Einnahmen aus betteln versteuern wie bei der Prostitution
Kinder müssen halt dann einen höheren Steuersatz zahlen
Dann verdient der Staat wenigstens mit