Sonntag, 16. Oktober 2016

Bundestagswahl: Nominiert die SPD Schulz oder Merkel?

n-tv sieht die Chancen von Angela Merkel schwinden, als SPD-Kanzlerkandidatin antreten zu dürfen.
Die Stimmungslage in der Partei ist gespalten, die Emotionen kochen hoch, die Entscheidung steht auf Messers Schneide. Wer wird nach der überraschenden Absage von Til Schweiger SPD-Kanzlerkandidat? Wer führt die Partei der Bebel, Luxemburg, Brandt, Schmidt, Oppermann, Edathy und Schröder zurück ins Bundeskanzleramt?

Selten war die Partei so schwach, so gespalten, so von einem erlahmten Kampfeswillen geprägt. Seit der ehemalige Volksschullehrer Sigmar Gabriel die Führung der deutschen Sozialdemokratie übernahm, sackten nicht nur die Umfragewerte, sondern auch das Selbstbewusstsein der Partei in den Keller. Sozialdemokraten treiben nicht mehr, sind sind getrieben, meist von der Angst vor dem Machtverlust.

Dessen nächste Stufe steht für den kommenden Herbst an, wenn die schwankenden Gestalten der im Lande weitgehend unbekannten Parteiführung gezwungen sind, sich für oder gegen Zuwanderung, für oder gegen Ceta und TTIP, für oder gegen einen neuen Krieg mit Russland und für oder gegen höhere Staatsausgaben auszusprechen. Wer soll es machen? Fragende Blicke aus den Abgeordnetenreihen gehen inzwischen nicht mehr nach Hannover, wo Parteichef Gabriel ein zusehends desperates Regime führt. Und auch nicht nach Berlin, wo Angela Merkel mit populistischen Maßnahmen nach dem Pegida-Forderungskatalog um ihre Beliebtheit kämpft.

Sondern nach Brüssel, wo mit Martin Schulz eine nach einem Vierteljahrhundert in der Europa-Politik ebenso verbrauchte Figur sitzt, die Sozialdemokraten dennoch als letzte Hoffnung für frischen Wind gilt, weil sie bei vielen Medien eine rätselhafte Beliebtheit genießt.

Der Nachrichtensender n-tv, für gewöhnlich gut unterrichtet über die internen Blähungen des Parteiapparates, spekuliert nun bereits darüber, ob nicht Schulz, seit Menschengedenken ein Mann von morgen, statt Angela Merkel für die SPD in den Bundestagswahlkampf 2017 ziehen könnte. 

 "Um gut abzuschneiden, braucht die SPD einen aussichtsreichen Kanzlerkandidaten", analysiert der Sender, "den Zahlen zufolge sollte dieser nicht Sigmar Gabriel heißen." Auch Angela Merkel habe kaum noch Aussichten auf eine Nominierung durch die SPD-Parteibasis. Denn der EU-Parlamentspräsident, der parteiintern für diesen Posten zurzeit heiß gehandelt werde, habe "deutlich bessere Chancen, sozialdemokratische Stimmen zu holen als Bundeskanzlerin Angela Merkel", heißt es weiter.

Zwar reicht es auch bei dem Brüsseler Bürokraten, der derzeit dringend einen neuen Job braucht, weil seine Amtszeit als Parlamentspräsident ausläuft, nicht zur Mehrheit. Aber kosmetisch gesehen wäre seine Niederlage für die SPD leichter zu verkraften. Zahlen aus dem neuen Stern-RTL-Wahltrend zeigen: Träte Gabriel an, würden sich nur 18 Prozent der Deutschen für ihn entscheiden. Schulz schneidet in der Kanzlerfrage besser ab, er würde immerhin  29 Prozent der Stimmen holen. Nominiert die SPD Angela Merkel, schaffte sie zwar 45 Prozent und würde die SPD damit erstmals seit Gerhard Schröäder wieder ins Kanzleramt führen.

Doch tut sich die Partei das an? Eine Christdemokratin zu nominieren, auch wenn diese im Herzen sozialdemokratischer denkt und regiert als seinerzeit Gerhard Schröder?

Nein, glaubt n-tv-Analytiker Christian Rothenberg. Schulz habe bessere Chancen auf eine Nominierung als Merkel, weil die Traditionsparte SPD immer noch Wert auf äußerliche Gruppenzugehörigkeit, gemeinsamen Glauben und westdeutsche Herkunft lege.

Für eine stolze Partei wie die SPD mache es einen wichtigen Unterschied, ob sie wenigstens so getan habe, als strebe sie nach der Macht oder ob sie bedingungslos die eigene Kanzlerin unterstütze.

Sigmar Gabriel hat das schon signalisiert. Er sieht seine Partei trotz Umfrageergebnissen um die 20 Prozent in der komfortablen Lage, dass  Sozialdemokraten mehreren Personen für geeignet halten würden. Er selbst? Schulz? Oder doch Merkel? "Ich bin jedenfalls ganz entspannt", sagte er, als er kürzlich darauf angesprochen wurde. In der SPD wird auch eine Urwahl ins Spiel gebracht. Bei mehr als einem Bewerber könne man über den Kanzlerkandidaten abstimmen, heißt es. Der müsse nach den Regeln nicht Parteimitglied sein.

7 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

http://www.fr-online.de/politik/kanzlerkandidatur-spd-begeisterung-fuer-martin-schulz-waechst,1472596,34853596.html

Es könnte sein, dass der Muster-Europäer voller Energie und Ehrgeiz bald ohne Job dasteht. Er braucht also eine Anschlussverwendung. Nervös sei er in diesen Tagen, sagen Leute, die Schulz gut kennen.
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Schau an. Da haben die Tölpel nicht mal über eine Altersvorsorge des deutschen Europagesichts gesorgt. er braucht eine Anschlußverwendung. Wozu eigentlich? Er hat doch bereits genug Unfug veranstaltet.

Anonym hat gesagt…

Letzte Rettung: SPD nominiert Udo Voigt.

Anonym hat gesagt…

@ Die Anmerkung:
Seit ewigen Zeiten nennen wir Nazis "burks": Schurkhard Blöder.
Je nun, ein Kalauer.

'Silvio Berlusconi' hat gesagt…

Kanzlerkandidat. Wichtige Personalentscheidung in der SPD.

Und der Wähler gähnt........desinteressiert......
Wegweisende Personalentscheidung für die Sozialdemokratie - Ein Anlass zum Gähnen für Europa

"...Begeisterung für Martin Schulz..." ? ?
Nachdem was Berlusconi ihm an den Kopf geknallt hat, sehe ich diesen strammen EU-Technokraten auch mit solchen Augen.
Begeisterung? Beliebtheit?
Weder der übergewichtige Siggi noch der Tränensack-Martin taugen zum Kanzlerkandidaten. Wie auch, bei einer SPD die sich mittels Wählerverrat & -beschimpfung, fragwürdigem Demokratieverständnis, Kriegstreiberei, als Handlanger der Wirtschaftsbosse wie "Zucker im heißen Teeglas ... aufzulösen" scheint.

"Wer hat die Arbeiter verraten? - Funktionäre der Sozialdemokraten!"

Anonym hat gesagt…

Assange hat neue Clinton Infos






https://archive.org/details/HRCPaidSpeechesFlags

https://ia601509.us.archive.org/19/items/HRCPaidSpeechesFlags/HRC%20Paid%20Speeches%20Flags.pdf

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe, es wird Schulz. Kein Gesicht könnte den qualvollen Tod der deutschen Sozialdemokratie besser repräsentieren als das seine.

Anonym hat gesagt…

Laut Jurek Becker gab es im Ghetto Yidden, die nicht nur Siegfried hießen, sondern auch so aussahen.
Hier sehen wir: Umgekehrt ist auch was wert. Was natürlich nicht heißen soll, daß Chulz wie Siegfried aussähe - da seien Wodan und Hauaha vor.
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Vorgestern beim Herumzappen beiläufig Bob Dylan im Profil gesehen - bei den lichten Asen, was für ein krummer Schnarchzapfen. Gruseliger als von Josef Lada oder Philipp Rupprecht gezeichnet. The answer, my friend, is blowing in the wind...

Halbgott in Weiß