Donnerstag, 21. September 2017

Endlich geehrt: Gabriel verleiht Ehrenpreis an Gebührensender

Von wegen "Lügenpresse", "Staatssender", "Zwangsgebühren" und "GEZ abschaffen"! Der scheidende Außenminister Sigmar Gabriel setzt jetzt ein deutliches Zeichen gegen den Hass auf das öffentlich-rechtliche System der staatlichen Rundfunk- und Fernsehsender, die tagtäglich auf 22 Fernseh- und hunderten Radiosender eine Grundversorgung mit Informationen, Fußball, Krimis und Wetterberichten bieten. Gabriel lässt es sich nicht nehmen, den diesjährigen "Ehrenpreis Inspiration" demonstrativ an eine Institution, zu verleihen, die immer wieder zur Zielscheibe für Hass, Hetze und Zweifel wird: Die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland.


Zur Verleihung des Preises, den schon Größen wie Armin Müller Stahl, Rolf Hoppe, Senta Berger, Götz George und Katharina Thalbach tragen, kommt Gabriel morgen Abend selbst in den Zoo-Palast Berlin, um die Laudatio auf die Frauen und Männer zu halten, die es immer wieder schaffen, das von den Gründervätern erdachte System eines staatsfernen Staatsfunks mit Leben zu erfüllen.

Gabriel sagt in seiner noch unveröffentlichten Liebeserklärung an ARD und ZDF: „Die Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und der freien Meinungsbildung sind auch die Grundlagen für die Ausübung unserer darstellenden Kunst. Zu diesen Grundlagen gehört unser oft gescholtenes und doch im weltweiten Vergleich stabiles und effektives System der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. In ihm erkennen wir den Fels in der Brandung gezielter Desinformation und im Internet sich ausbreitender Verschwörungstheorie-Blasen.

In einer Zeit der Angst vor allgegenwärtigen Terroranschlägen, sozialem Abstieg und Globalisierung, in einer Zeit des Hasses auf Flüchtlinge, Muslime, Juden, Schwule, Lesben, Frauen, Kunst, Wissenschaft, Politik und Presse wird diese von uns bislang als gegeben hingenommene Grundlage unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung von Populisten massiv in Frage gestellt. Dem stellen wir unsere uneingeschränkte Wertschätzung für dieses klug gestaltete System entgegen, das uns, bei aller berechtigten Kritik im Einzelnen, Quell der Inspiration und Garant geistiger Freiheit bleibt.“


Die Ehrenpreisträger des DSP wurden vom Vorstand des Bundesverbandes Schauspiel (BFFS) ausgewählt. Der BFFS ist der größte Berufsverband der nationalen Film- und Fernsehindustrie. Die Aftershowparty findet im Hotel InterContinental Berlin statt. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist nur mit einer persönlichen Einladung möglich.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein schlechter Politdartsteller aus der Regierung schmeißt seinesgleichen beim Regierungsfernsehen Lobeshymnen hinterher. Er hat auch allen Grund, dankbar dafür zu sein, dass die Medien den Kurs seiner Herrin auf Gedeih und Verderb mitfahren und lässt sich nun nicht lumpen. Mit einer kritischen Presse wäre er heute vielleicht irgendwo Hausmeister.
Aber wir im Osten kennen das ja noch von früher, wo sich die Bonzen gegenseitig die Orden angesteckt haben.

derherold hat gesagt…

http://www.titanic-magazin.de/postkarten/karte/sonstige-partei-deutschlands-28180/

Anonym hat gesagt…

P.S. Ich verstehe das wohl richtig, dass hier Arbeitnehmer (sog. Schauspieler) ihrem wichtigsten und wohl zum Teil einzigen Arbeitgeber einen 'Ehren'-Preis zuschustern?
Mit Sozen-Fettbacke als Bonus bzw. Extrademütigung.

Großartige Klamotte, weitermachen.

ppq hat gesagt…

genau. und das ist nicht ausgedacht.

Claus-Kleber-NichtFanklub ... hat gesagt…

Statt den "Ehrenpreis Inspiration"
sollte das staatsferne und zugleich staatlich gelenkte Ö-R. Fernsehen
einen "Weniger ist mehr"- oder "Freizeiterschaffungs-Preis" erhalten.

Denn seitdem sie dermaßen gleichgeschaltet und als verlängertes Sprachrohr der Regierung nur noch in eine Richtung tröten - garniert mit einfallslosen Ablenkungsshows und billigem, verblödendem Nachmittagstrash (Bares für Rares, Wer weiß denn sowas?, Kunst und Krempel, Dings vom Dach etc.)
..... hat man plötzlich viel mehr Zeit, zum Beispiel zum Lesen oder für alternative Medien, da man sich diesen Schrott nicht mehr ansehen braucht.