Samstag, 22. September 2018

Nach 84 Jahren: Erneuter Aufruf der Kulturschaffenden

Fast auf den Tag genau 84 Jahre nach dem ersten "Aufruf der Kulturschaffenden" (links) haben sich erneut zahlreiche Dramatiker, Sänger, Tänzer, Autoren und Bildhauer an die Spitzen von Parteien und Staat gewandt, um der Regierung Stunden der Entscheidung den Rücken zu stärken. Rund 290 prominente Kulturschaffende - seinerzeit waren es nur 37 gewesen - verlangen den Rücktritt von Bundesinnenminister Horst Seehofer. Der CSU-Vorsitzende beschädige "die Werte unserer Verfassung", heißt es zur Begründung des Aufrufes, der diesmal nicht direkt "Aufruf der Kulturschaffen" heißt, sondern den Titel "Würde, Verantwortung, Demokratie" trägt.

Seehofers Verhalten sei provozierend, rückwärtsgewandt und würdelos, argumentieren bekannte und weniger bekannte Prominente wie der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff, Berlinale-Chef Dieter Kosslick, die Schauspieler Peter Lohmeyer, Jochen Busse, Burghart Klaußner, Meret Becker und Hugo Egon Tutti-Frutti-Balder, die Musikerin Inga Humpe, Filmemacher wie Emily Atef, Andres Veiel und Dietrich Brüggemann sowie Autorinnen wie Judith Schalansky, Ronja von Rönne und Terezia Mora. Seehofer einige das Land nicht, er spalte es. So verstelle er allein den Weg in eine "zukunftsfähige deutsche Gesellschaft", wie es mit klarer Betonung des nationalen Interesses heißt, mit der die Initiatoren um Unterstützung am rechten Rand bitten. Seehofer sei deshalb in seinem Amt nicht mehr tragbar. Gerade nach den Ereignissen von Chemnitz sei deutlich geworden, dass die Arbeitsfähigkeit der Koalition, für die Kulturschaffenden gemeinsam einstehen, für weniger wichtig halte als seine jüngsten Äußerungen wie etwa die, dass die Migration als die Mutter aller politischen Probleme sei.

Die unterzeichneten Persönlichkeiten richten sich in ihrem Aufruf an die Öffentlichkeit gegen diese Lesart Seehofers. Angela Merkel als Führerin des Landes für alle Unterzeichner, indem sie mit ihrem Satz "wir schaffen das" Bekenntnis abgelegt habe "für sich und den Zukunftswillen der Nation". Wort und Leben setze sie im Gegensatz zu Seehofer "zum Pfand für die Wiederaufrichtung unseres Volkes, das in Einheit und Ehre leben und Bürge des Friedens sein will, der die Völker verbindet". Die Unterzeichner glaubten fest an dieses Versprechen, das gehalten sei "unseren heißen Wunsch nach Eintracht" zu erfüllen.

Weil der Dichter und Künstler nur in gleicher Treue zum Volk zu schaffen vermag, und weil er von der gleichen und tiefsten Überzeugung kündet, dass das heiligste Recht der Völker in der eigenen Schicksalsbestimmung besteht, vertrauten die Unterzeichner den Zusagen der Kanzlerin, die Seehofer Mal um Mal zu torpedieren versuche. Zweifel aber seien schädlich, weil ein großes Werk wie das der Integration "Hingabe fordert jenseits aller krittelnden Vernünftelei". Gerade in schweren Stunden der Koalitionskrisen gelte es, fest zusammenzustehen und statt "enthemmter Bierzeltreden und unschlüssiger Pressekonferenzen" für das künftige moderne Deutschland im Herzen Europas zu fordern, "was wir anderen Völkern ohne Vorbehalte zugestehen". Abschließend heißt es in einem Versprechen der Künstler an die Bundesregierung: "Niemand von uns wird fehlen, wenn es gilt, das zu bekunden."

Zum Originalwortlauf des Appells der Kulturschaffenden

6 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Bestverdienende Lebenskünstler beklagen, daß ihr Geschäftsmodell den Bach runtergeht.

Die Anmerkung hat gesagt…

https://twitter.com/_donalphonso/status/1043248914630094848

@_donalphonso

Ich habe mir die Unterstützerliste des Anti-Seehofer-Briefs als Vielleser angeschaut - und ich kaufe pro Jahr mindestens 50 Bücher. Ich habe von allen dortigen Autoren insgesamt 1 einziges Buch. Das sagt vielleicht auch etwas über die deutsche Buchmarktkrise.

Hat Anna Seghers auch unterschrieben?

Abrufer hat gesagt…

Da stopfen sich ein paar luxusversorgte Linksbürger, die sich auf ihren vielfältigen Selbstinszenierungs- und Selbstbeweihräucherungsparties gegenseitig emsig attestieren, etwas jannz dollet in Kültür zu machen, mit Steuergeldern der arbeitenden Bürger die Taschen voll und kritisieren zudem verächtlich jene Deutschen, die wegen ihrer herbei regierten Armut um ihre nackte Existenz bangen.

Was für ein widerwärtiges Nassauer- und Mitläuferpack diese rotgrünen Bessermenschen in Wahrheit sind, kapieren sie in ihrer linksideologisch verblendeten ignoranten Arroganz gar nicht. Diese Kultur-Schmierfinken sind doch schweinepest-infizierte Parasiten, die den einst gesunden Volkskörper von innen auffressen. Jämmerliche Genpannen der menschlichen Evolution.

Ich würde die alle in jene Islamländer exportieren, deren Muselmanier sie unbedingt hier haben wollen. Dann wäre es hier zwar weniger burkabunt, aber das lässt sich vorm neuen Farbfernseher sicher kompensieren, ohne in eine amoklaufende Traumaspirale zu geraten.

Viele Hereinspaziert-Schreihälse würden ihren rechthaberischen Humanitätsduselei-Höhenflug im Orient vermutlich schnell an einer Laterne oder einem Baukran beenden, denn der typische Halalesser ist nicht so weltoffen und tolerant wie wir. Der will keine Kulturbereicherung ... erst recht keine durch gehasste ungläubige Kuffar.

ppq hat gesagt…

also tutti-frutti-balders bücher kannte ich alle, grundnahrungsmittel für kulturbeflissene

Gernot hat gesagt…

Schöner noch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gel%C3%B6bnis_treuester_Gefolgschaft

Anonym hat gesagt…

noch wollt Ihr keine Internierungslager für rot-rot-grüne Schweinehunde wg äh Gechichte ( Kohl ) und Schuld .

nun - nach der kommenden Finanzkrise , wenn Eure Altersrücklage verbrannt wurde erkundige ich mich erneut .