Mittwoch, 9. März 2022

Einwegfeuerzeuge: Das Gold der Gaskrise

Klein, aber oho: Flüssiggas in Einwegfeuerzeugen wird zur eigenen Anlageklasse.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, er bringt nicht nur unermessliches Leid über unschuldige Menschen, er erfüllt auch Träume aus längst vergangenen Tagen. Die Kraftstoff- und vor allem die Erdgaspreise in Europa sind in die Höhe geschossen wie noch nie zuvor, Benzin nähert sich den fünf Mark aus dem großen Grünen-Plan von 1998, selbst Diesel, der kleine, schmutzige, billige Bruder, kostet bereits mehr als zwei Euro pro Liter. Des einen Leid ist aber auch in diesem Fall des anderen Glück, ein unerwartetes zumal, denn als Gregor Ulf Leinemann als junger Mann seine Sammelleidenschaft entdeckte, hätte der gebürtige Bautzener niemals gedacht, das sein harmloses kleines Hobby ihn eines Tages zu einem wohlhabenden Mann machen würde.

Schatz in der alten Scheune

Nun aber ist es passiert und Leinemann steht immer noch leicht konsterniert in der alten Scheune neben seinem Wohnhaus, in dem er seine Schätze in langen Regalen hütet, obwohl sie bis vor einigen Wochen nur unter seinesgleichen als überaus wertvoll galten. Was hier liegt, sind Einwegfeuerzeuge, zumeist gefüllt mit Butan, einem gasförmigen farblosen Alkan, das die geradkettige Form zweier strukturisomeren Butane darstellt. Leicht gemischt mit wechselnden Anteilen Methylpropan und oder aber auch oder Propan, bildet Butan den flüssigen Kern von Leinemanns Leidenschaft: Einwegfeuerzeuge aller Art, jeder Gestalt und fast jeder Größe. 

Mehr als 750.000 Stück lagert der besessene Sammler in seinem Vierseitenhof außerhalb eines kleinen Dorfes in der Lausitz, allesamt hat er eigenhändig zusammengetragen, in vielen Ländern, von führenden und von längst untergegangenen Herstellern. Die meisten Exemplare, sorgsam in der Originalverpackung gelagert, versprechen bis zu 3.000 Zündungen, sie sind bunt, mit meist chromfarbenen Kappen, praktisch und seit ihrer Erfindung durch den französischen Tüftler Marcel Quercia im Jahr 1947 nicht mehr aus dem Alltag von Rauchern, Grillern und Outdoorfreaks wegzudenken.

Vielfalt und Diversität überzeugen

Gregor Ulf Leinemann aber hat den Schatz nicht gesammelt, um Feuer zu machen. "Ich erfreue mich einfach an der Vielfalt der Modelle", sagt er, der als kleiner Junge sein erstes BIC-Feuerzeug von einem Onkel geschenkt bekam und seitdem nie mehr loskam von den Kunststoffkunstwerken mit der hohen Nütze und dem praktischen Reiberad, das die notwendige Zündtemperatur von 365 °C spielend über einen Funken bereitstellt. Je nach Ausführung liegt das Gasvolumen dabei zwischen 4 und 8 Millilitern, bei einer Dichte von 0,5 – 0,6 g/ml wiegt eine vollständige Gasfüllung  also gerade zwei Gramm. 

Es ist die Menge, die es bei Leinemann macht. Waren die rund 6.000 Kubikmeter Gas, die er in seinen Regalen hortet, bisher notwendiges Übel, "weil wir Sammler nur ladenneue und volle Feuerzeuge tauschen", hat der explosionsartige Anstieg der Erdgaspreise den Materialwert des Leinemann gespeicherten Butansgemisches in den zurückliegenden Tagen enorm in die Höhe katapultiert. "Noch zum Jahreswechsel lag der Gegenwert bei vielleicht 3.000 Euro", schätzt der Sammler, der als Vorsitzender des Gesamtverbandes der Lausitzer Feuerzeugfreunde einen guten Marktüberblick hat. 

Langsam und dann immer schneller aber stiegen die Weltmarktpreise - und am Montagabend, als Leinemann noch einmal den Spotpreis an der Leipziger Energiebörse checkte, passierte es dann: "Auf einmal war mein Flüssigbutan mehr als 80.000 Euro wert", beschreibt er immer noch vollkommen fassungslos.

Klassiker locker abgehängt

Die Leinemannsche Feuerzeugsammlung hat damit viele Klassiker der Geldanlage wie Sparbuch, Tagesgeld, Bausparen und Aktien locker hinter sich gelassen, sogar die vielfach als Inflationsschutz gerühmten Kryptowährungen können mit dem Anstieg um mehr als 2.500 Prozent nicht mithalten. "Ich habe meine Feuerzeuge nie als alternative Geldanlagen begriffen, mit denen ich gute Gewinne erwirtschaften wollte", sagt der 62-Jährige.Aber die nun erzielte attraktive Rendite spreche deutlich vernehmbar für sein Hobby- und den langen Atem, den es manchmal brauche, um in Zeiten knapper Zinsen sozial verträglich und in einem gewissen Rahmen auch ökologisch korrekt Geld anlzulegen.

Leinemann würde seine Methode jedenfalls unbedingt weiterempfehlen. "Mit Einwegfeuerzeugen können Anleger ihre finanziellen und nachhaltigen Ziele ganz einfach verfolgen, diese Art der Geldanlage ist auch viel robuster gegenüber Spekulationen, Blasen, Krisen und damit krisensicher", beschreibt er. Im Unterschied zum Sammeln von Gemälden, wertvollen Musikinstrumente oder auch pflegeintensiven Lebewesen wie japanischen Koi-Karpfen benötige der Feuerzeuganleger zudem kein großes Startkapital. "Sie kaufen möglichst günstig ein, das geht manchmal schon für weit unter einem Euro", rät Leinemann, "und dann bewahren das Objekt nur noch auf, bis der Erdgaspreis so hoch ist, dass sie es teuer verkaufen können."

Exotische Idee mit Gewinngarantie

Durch die welt­weite Vernetzung der Energiemärkte sei das global möglich, "wird Gas teurer, wird es das dann in kurzer Zeit überall". Dann kann die ungewöhnlich erscheinende exotische Ideen satte Gewinne abwerfen. "Man ist außerdem unabhängig von Schwankungen an der Börse", weiß Gregor Ulf Leinemann. Staatliche Restriktionen gibt es nicht, trotzdem hätten Einwegfeuerzeuge seit Jahren im Wert sogar stärker zugelegt als Aktien, Immobilien oder deutsche Staatsanleihen. "Im Unterschied zum Sammeln von Luxusautos, das eher etwas für wohlhabende Investoren ist, demokratisiert das Einwegfeuerzeug die Idee der Altersrücklage radikal. 

Ich bin oft verlacht worden, aber nun lache ich als Letzter", sagt Leinemann, der "noch lange nicht verkaufen" will. "Ich denke, wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung, die noch viel Dynamik nach oben hat", ist er sicher. Er sehe voraus, dass dem Markt weiterhin ein steiles Wachstum bevorstehe. Für eine kluge Anlagestrategie, die Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit einkalkuliere, biete das Einwegfeuerzeug den idealen Weg, eine geeignete Balance zu finden. "Das soll keine Anlageberatung sein", sagt Leinemann, "nur ein kluger Tipp von mir."


7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ulkige Hobbysammler hin oder her, auch die wurden zwei Jahre mit Fake-News über Corona weichgekocht, um nun der politischen Krieghetzerpropaganda zu glauben und jahrelange Nachbarn zu verteufeln.

Deutsche sind mit das übelste Gesindel auf diesem Planeten, wenn das Erbe ihrer Nazi-Großväter so schnell wieder salonfähig wird.

Einwegidioten mit Weltretterpsychose.

Anonym hat gesagt…

Wie Mao, Stalin und Suharto demonstrierten, sind politische Massenmorde kein Problem, außer man lässt sich anschließend besiegen.

P.S. der Untergang des Abendlandes: Klonovsky verwechselt konzertiert und konzertant.

Anonym hat gesagt…

@ Anonym

Kaum erscheint etwas Deutschenkritik, meinen einige 'Patrioten' darauf hinweisen zu müssen, dass andere Völker bzw. deren Führer noch bestialischer waren. Als würde diese Vergleiche unsere widerlichen Schweinereien weniger pervers werden lassen.

Und zu Klonovsky möchte ich anmerken, dass beide Begriffe im Satzzusammenhang denkbar sind, denn das permanente penetrante AfD-feindliche Gegrunze klingt nicht nur konzertiert, sondern auch misstönend konzertant. Die Denunzierungs-Wertegemeinschaft grölt da nämlich ständig ihre abgedroschenen Scheinheilsschlager. Verbale Empörungsmusik in linksdrehender Dauerschleife.

Außerdem verrät dieses Herauspicken eines (vermeintlichen) Formulierungsfehlers uns mehr über die Psyche des Besserwissers als über die des schulmeisterlich getadelten Autors.

Aber einige Zeitgenossen werden sowas wohl dringend nötig haben, um sich aufzuwerten, weil sie hier selten mehr als zwei kurze Sätze schaffen.

Anonym hat gesagt…

>Als würde diese Vergleiche unsere widerlichen Schweinereien weniger pervers werden lassen.

Dergleichen gilt erst seit der Aufklärung als pervers. Es hat bis dahin kaum jemanden gestört. Die Dezimierung des Gegners, mal mehr, mal weniger, gilt seit Bestehen der Kulturen als legitimes politisches Ziel. Man mag das geschmacklos finden, aber so sind sie eben, die Kulturen.

Klonovsky wollte ich nicht am Zeug flicken. Vielmehr geht es mir irgendwann gegen den Strich, wenn jemand immer alles richtig hat.

Carl Gustaf hat gesagt…

Rappers replace flashy gold bling with gasoline cans: https://twitter.com/TheBabylonBee/status/1501396581743878144?cxt=HHwWgICjnZCPhNYpAAAA

ppq hat gesagt…

toller typ, macht er richtig! das geht wohl jetzt rum. keine idee ist blöd genug, keine satire übertrifft die wirklichkeit

Anonym hat gesagt…

Da jedes hier hereinschneiende Weltkind den Würdeschutz nach Artikel 1 genießt, ist jeder Eingeborene, der gegen eine weitere und immer weitere Migration plädiert, ein Unmensch, der die Menschenwürde anderer nicht achtet – also ein Verfassungsfeind. Daraus folgt: Wer den Souverän des Grundgesetzes, das deutsche Volk (als ethnisch-kulturellen Bestandteil des deutschen Staatsvolkes) am Leben erhalten will, ist ein Verfassungsfeind und dessen Betreuung durch den Verfassungsschutz das Gebot der Stunde.

https://www.klonovsky.de/2022/03/9-maerz-2022/

das bedeutet : die brd Justiz kann grundsätzlich jeden Nationalblogger direkt in den Gulag stecken .

Hauptsache es sieht legal aus