Montag, 10. Oktober 2022

Niedersachsen, klar: Von hier an Zukunft

Nur Grün macht Hoffnung: Vor allem junge Menschen gaben dem progressiven Flügel der Ampel "zwischen Cuxhaven, Friesland, Emsland, Hannover, Göttingen und Lüneburger Heide" (Merkur) ihre Stimme.

Das muss Liebe sein. Nach sieben Monaten erratischer Überlegungen und ausbleibender Entscheidungen zum Umgang mit der "Zeitenwende" (Olaf Scholz)haben die Niedersächsinnen und Niedersachsen SPD und Grünen Prokura für ein entschiedenes "Weiter so" gegeben. Die SPD verlor zwar, jedoch weniger als die bisher in Hannover mitregierende CDU und auch weniger der grüne Regierungspartner in Berlin verlor. Nur die FDP als gelbe Lampe der Ampel bekam den Zorn der von der AfD verängstigten Menschen zu spüren.  

Einmal mehr ein klares Signal

Ein klares Signal aus der vor Jahren noch als Schurkenstaat verhöhnten Heimat der deutschen Hochsprache. Das kleinliche Gezerre um Rettungspakete, Entlastungensalmosen und Duschzeitverkürzungen führte nicht etwa zum Wunsch, die Gäule mitten im Gefecht zu wechseln. Vielmehr schlossen sich beim Stimmungstest in Niedersachsen die Reihen vor allem hinter den Grünen: 

Der Partei des Klimawirtschaftsministers und Deutschlands bis heute erfolgreichster Außenministerin flogen "zwischen Cuxhaven, Friesland, Emsland, Hannover, Göttingen und Lüneburger Heide" (Merkur) die Herzen nur so zu. Trotz Amtsbonus musste Ministerpräsidenten Stephan Weil von der SPD deutliche Verluste hinnehmen, womöglich, weil er aus Unkenntnis in Mithaftung für Olaf Scholz' zögerlichen Kurs bei Waffenlieferungen, Energieausstieg und engerer Zusammenarbeit in Europa genommen wurde. Der früher auch öffentlich als Bündnis 90/Die Grünen auftretende progressive Flügel der Ampel dagegen konnte Zugewinne von mehr als fünf Prozent verbuchen.

Lohn beharrlicher Arbeit

Lohn beharrlicher Arbeit an den großen Aufgaben der Zeit: Der Ausstieg aus dem Atomausstieg wurde erfolgreich verhindert, die gescheiterten Gasumlage erfolgreich abgeschafft, noch ehe sie eingeführt wurde. Mehrere ausländische Großkonzerne, die bisher Profite aus Teilbereichen der Daseinsfürsorge gepresst hatten, wurden in kurzer Zeit verstaatlicht, ein "Abwehrschirm" (BWHF) gegen Putins perfiden Versuch, Deutschlands Energieausstiegsplan zu beschleunigen, mehrfach angekündigt.

Das kam an bei Wählerinnen, Wählern und Wählenden "zwischen Cuxhaven, Friesland, Emsland, Hannover, Göttingen und Lüneburger Heide" (Merkur). Hier, wo die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof, der Pop-Demiurg Dieter Bohlen, Rock-Zerstörer Klaus Meine und der frühere Eisbären-Pate Sigmar Gabriel, aber auch der Welfenfürst Heinrich IV. von Braunschweig, DDR-Despot Otto Grotewohl, die große Europäerin Ursula von der Leyen, der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben ihre Wurzeln hatten und haben und "Maschsee-Sumpf" und "Niedersachsen-Connection" Legenden sind, ist die alte Bundesrepublik trotz aller globalen Verwerfungen noch heil.

Flaches Land mit Weitblick

Seit Adolf Hitler einst im Stammesgebiet der Niedersachsen seine Einwanderungspapiere erhielt, regierten hier nur Sozialdemokraten und Konservative, dennoch gilt das flache "Land mit Weitblick", so der offizielle Werbeslogan, als Hochburg des gesellschaftlichen Fortschritts, in der Pferdezucht, Automobilbau, eine kerngesunde Moral, der Gedanke der Nachhaltigkeit und der Bau von Kreuzfahrtschiffen friedlich koexistieren. Mit "Niedersachsen. Klar" wirbt das zweitgrößte Bundesland für sich - mehr Worte braucht es "zwischen Cuxhaven, Friesland, Emsland, Hannover, Göttingen und Lüneburger Heide" (Merkur) nicht, um Land und Leute zu beschreiben.

Hier herrscht noch immer Wohlstand, hier gibt es noch ein unerschütterliches Urvertrauen in das Vermögen der demokratischen Parteien, die Lage weiterhin zu meistern, explodierende Energiepreise wegzubremsen, Existenzängste zu beschwichtigen und das Land zusammenzuhalten. Mit dem Aufstieg der Grünen zur drittstärksten Partei "zwischen Cuxhaven, Friesland, Emsland, Hannover, Göttingen und Lüneburger Heide" (Merkur) bekommt Stephan Weil seinen Wunschpartner für eine rot-grüne Koalition. Und Niedersachsen endlich die Chance, zum Vorreiter zu werden bei "bei den erneuerbaren Energien", bei der "Transformation der Wirtschaft", bei der Schaffung "grüner neuer Arbeitsplätze " und beim Versuch zu zeigen, "dass man mit ökologischer Landwirtschaft erfolgreich ist", wie Grünen-Chefin Ricarda Lang die Perspektiven in einer erste Reaktion auf den rauschenden Wahlerfolg abgesteckt hat.



3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mehr Krieg, weniger Energie. Das ist ein klarer Wählerauftrag.

Die Anmerkung hat gesagt…

Sabine Becker @SabineB19909564

Wer heute falsch gewählt hat, soll frieren und hungern 😡😡😡😡😡

https://twitter.com/SabineB19909564/status/1579157882242617345
-----
Joana Cotar @JoanaCotar

Was muss eigentlich noch in diesem Land passieren, dass regierende Parteien in Wahlen richtig abgestraft werden?

https://twitter.com/JoanaCotar/status/1579189772706549761

Anonym hat gesagt…

grüne Oberschichtkinder wählen GRÜN , sie retten die Welt und sind ganz undogmatisch wichtige Blingblangproduktkäufer.

beherrsche die Schule und Hochschule , scheiße den Kinderlein kräftig ins Hirn -----regiere mit .

ist ganz einfach .

Die Graskreisbremse kommt. Bundesforstverwaltung , i.A. Dr.Zipp- Ladouche