Samstag, 1. Oktober 2022

Rätsel der Wissenschaft: Passt, wackelt und hat Luft

Es ist ein Rätsel, das an die großen Momente der Magie erinnert, mit der die Europäische Zentralbank seit Jahren versucht, die Eurozone zusammenzuhalten. Eben noch sieht alles so aus, einen Moment später aber fügt sich das Puzzle ganz neu zusammen. Das kann nicht stimmen, und doch stimmt es, jedes Detail sitzt, nur das Gefühl beim Betrachter bleibt, dass ein harter Faktencheck die Illusion platzen lassen würde: Wenn die Zahl und Größe der Quadrate identisch bleibt, wie können dann zwei Ergebnisse möglich sein, eins, bei dem mehr, und eins, bei dem weniger Plätze ausgefüllt werden?

Das Ende ist immer wie es soll

Beim Blick ins politische Berlin, nach Brüssel zur Europäischen Kommission oder zur Europäischen Zentralbank nach Frankfurt wird die Sache schon wahrscheinlicher. Überall dort, wo über das Schicksal von Millionen Menschen entscheiden wird, von Frauen und Männern, die zuweilen wirken, als könnten sie ihre eigenen Schuhe nicht binden, entwickeln Ergebnisse eine geradezu geheimnisvolle Kraft. Egal, was ursprünglich gewollt oder beabsichtigt war, als ein Beschluss, eine Maßnahme, ein Rettungspaket, ein Klimavertrag oder ein großer Deal beschlossen wurde. Was am Ende herauskommt, ist immer genau das, was gewollt gewesen sein wird.

Alles andere würde Teile der Bevölkerung beunruhigen, Beruhigung aber ist erste Politiker*innenpflicht in einer Staatengemeinschaft, die schon so lange permanent ums Überleben kämpft, dass der gemeinsame Überlebenskampf inzwischen zum einzigen gemeinsamen Interesse geworden ist. Eine Ehe unter 27, die Kinder sind aus dem Haus, die Elternschar kann einander weder lieben noch leiden, jeder missgönnt diesem oder jenem dies oder das und man macht so weiter, weil man zusammen schon so weit gekommen ist, dass die Vorstellung, das Haus zu verlassen, einem mehr Angst macht als die Aussicht, dass das alles bis in alle Ewigkeit so traurig und mühsam, so langsam und voller Leiden weitergehen wird.

Nichts passt zueinander

Nichts passt zueinander. Man hat keine gemeinsamen Themen, keine gemeinsamen Medien, ja, nicht einmal eine gemeinsame Sprache, so dass man sich aushilfsweise der des einzigen bisher ausgeschiedenen Mitbewohners bedient. Auch alles andere wird passend gemacht, egal, was es die Untertanen kostet. Im Fall des aller naselang auftretenden Falles aufbrechender Krisen, werden ihnen inzwischen schon traditionell vom eigenen Geld großzügig Geschenke gekauft. Mal gibt es Kredite kostenlos, mal spottbillige Straßenbahnfahrscheine, mal einen Solidaritätszuschuss aller Steuerzahler zur Anschaffung von Elektro-Autos, die die mit einem großzügigen Solidaritätszuschuss aller Steuerzahler namens "Abwrackprämie" angeschafften nagelneuen Verbrenner klimafreundlich ablösen, so dass die kaum zwölf Jahre alten Gebrauchten weiter im Osten ihren Dienst tun können.

Wer die Augen leicht zusammenkneift, übersieht die Unschärfe und erhält ein klares Bild. Sie wissen nicht, was sie tun, tun es aber voller Überzeugung, dass es ihnen selbst nützt. Alles wird immer richtig gewesen sein, im Nachhinein, niemand wird Fehler gemacht haben und wenn denn doch, dann wird "man einander viel verzeihen müssen" (Jens Spahn), denn alles war gut gemeint und klug gemacht und in bester Absicht durchgeführt. Nur die Quadrate passten nie.

Manchmal waren zu wenige da und sobald man welche wegschnitt, waren aus auf der anderen Seite wieder zu viele, Das Spielfeld wurde erweitert und zum Ziel erklärt, nicht spielen zu wollen, sondern ein Spiel zu haben, das man spielen könnte. Was passt, wackelt zugleich und es hat Luft nach oben, unten und festen Halt zur Seite, wo nichts mehr ist, das irgendetwas hält. Das eigene Gewicht verhindert den Sturz, das eigene Gewicht trägt sich selbst, so lange es glaubt, die Kraft dazu zu haben. Ganz egal, wie viele Quadrate, es sind immer im selben Moment genug und zu wenige, egal, wie ihre Zuordnung ist, sie werden stets aufeinander passen und auch nicht.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

OT nichtmal Fefe kauft diesen Schwachsinn
https://thelawdogfiles.com/2022/09/nordstream.html

tl;dr
1: Ein Hydratpropfen steckt in der Pipeline
2: der Russe (haha doof) macht auf einer Seite die Pipeline auf statt auf beiden Seiten
3: der Hydratpropfen bewegt sich wie ein Sektkorken durch die Röhre und knallt in einer engen Kurve (wat?) an die Röhrenwand und durchschlägt mehrere Zentimeter Stahl
oder
4: der Hydratpropfen knallt auf ein geschlossenes Ventil und das Gas in der Röhre explodiert (Dieseleffekt, obwohl nirgends Sauerstoff)
6: wiederhole den Vorgang 4x (4 Lecks)

nochmal OT, und warum nicht mal Danisch
Danisch hält das für gute Fotos:
https://www.nature.org/en-us/get-involved/how-to-help/photo-contest/2022-winners/

Ein guter Schnappschuss und eine Kuriosität, aber keine guten Photos. Keine Komposition, kein Inhalt.
Und dabei kann Danisch ja fotografieren.

Anonym hat gesagt…

Thelawdogfiles scheinen ausweislich ihrer Symbolik - ähnlich wie die Heineken-Brauerei - Verehrer der fünf Brüder Rothschild zu sein. Nathan, Shlomo, Kalman, Amschel und Jakob.