Sonntag, 5. März 2023

Strom aus Wasser: Oxidation soll Energiewende retten

Erfinder Jens Urban vor einem Prototyp seiner WaterOxi-Batterien, die rückstandsfrei Strom aus Wasser machen.

In Sachsen arbeiten Forscher zusammen mit der Industrie an Verfahren, um aus Wasser Strom erzeugen zu können. Was ganz einfach klingt, weil Wasserkraft vom Menschen bereits seit Jahrhunderten benutzt wird, folgt hier aber einem ganz neuen Verfahren, das großtechnisch noch nie ausprobiert wurde. Wie Herbert Haase vom Climatewatch Institut in Grimma (CLW) berichtet, der die chemische Beratung der Entwicklung unter seine Fittiche genommen hat, berichtet, könnte die sogenannte Oxidationsbatterie der lahmenden deutschen Energiewende zu neuer Dynamik verhelfen. Auf der Basis der bisher nur im Kleinversuch erprobten Technologie stehe bereits in Kürze eine erneuerbare Energiequelle zur Verfügung, die mögliche Engpässe bei der Stromerzeugung ausgleichen könnte.

Federführend ist ein bekannter Kopf

Federführend bei der Entwicklung ist der aus dem mitteldeutschen Dessau stammende Erfinder und Entwickler Jens Urban, bekannt geworden als Vater des Atommüllofens.  Urban hatte zuletzt mit einem Herstellungsverfahren für erneuerbare Braunkohle auf sich aufmerksam gemacht, zudem meldete er mehrere Patente für sogenannte Wind-zu-Wind-Generatoren an, die sowohl überzählige Windenergie erzeugen als auch sie bei bei verstopften Netzen verbrauchen können. Die Oxidations batterie aber ist Haase zufolge "eine ganz andere Hausnummer": Das rückstandsfreie Verfahren basiert auf einer kontrollierten Oxidation im Inneren der Batterie, die sich im Ruhezustand befindet, bis sie mit Wasser befeuchtet wird. Das  aktiviert die Batteriezellen, die daraufhin direkt elektrische Energie erzeugen.

Mit sogenannten Wasser-Taschenlampen haben die beiden griechischen Entwickler Chris Padakis und George Vilanakis  bereits nachgewiesen, dass Strom fließt, so lange die Zellen ausreichend feucht sind. Grundlage dieser Auflösung des vermeintlichen Widerspruches, der in der Wirtschaft und der Wissenschaft bislang zwischen elektrischem Strom und Feuchtigkeit gesehen wurde, ist die Elektrolyse:  Dabei wandern Elektronen von einem Metall der Anode zu einem edleren Metall in der Kathode. Das Ergebnis ist ein Stromfluss. Das ausschlaggebende Wasser - jede andere Feuchtigkeit ist nach Angaben von Jens Urban ebenso tauglich, ohne dass es zu Leistungseinbußen kommt - dient im Stromerzeugungsprozess als Leiter für die chemische Reaktion. Erst wenn der Schwamm, der die notwendige Flüssigkeit enthält, abgetrocknet ist, endet der Stromfluss.

Elektrolyte für Elektroenergie

In den großtechnischen Versuchen, die Urban in seiner WaterOxi GmbH parallel zu Versuchen der erst 24-jährigen afrikanischen Erfinderin Delphine Oulaï durchführt, geht es derzeit vor allem darum, das Volumen der zu bewässernden Batterien zu erhöhen, ohne auf giftige Eletrolytlösung oder toxische Stoffe zurückgreifen zu müssen. Im trockenen Zustand verliere die Batterie auch bei langer oder längerer Lagerung zwar keine Energie, allerdings sei noch nicht erwiesen, wie groß ein Batteriepack sein müsse, um etwa einen Pkw ausschließlich batterieelektrisch auf Wasserbasis anzutreiben. 

Der Strom aus der kontrollierte Metallerosion zwischen der Metalllegierung der Anode und der Kupfer-Kathode liefert bei Abmessungen von acht mal zwei Zentimetern etwa 52 Amperestunden, Jens Urban und Forschungsleiter Herbert Haase hoffen, großtechnisch mit den entsprechenden Abmaßen die bei E-Autos üblichen 15 bis 22 kWh pro 100 Kilometer gefahrener Strecke liefern zu können. Laut den Entwicklern halten Oxidationsbatterie bei gelegentlicher Nutzung Jahrzehnte, das benötigte Wasser wird zudem nicht verbraucht, es trocknet während des Stromerzeugungsprozesses einfach weg, verdunstet also rückstandsfrei. Je größer das Batterievolumen, desto höher fällt die Stromausbeute aus. Kompakte Anlagen könnten Privathaushalte künftig autark versorgen, während der Erprobungsphase sollen auch bereits größere Modelle für Unternehmen entwickelt werden, berichtet Herbert Haase.

Oxidation wird Alltag

Spätestens in drei Jahren, wenn der Braunkohlenausstieg planmäßig wieder Fahrt aufnehmen soll, versprechen sich die sächsischen Tüftler einen Milliardenmarkt für ihre Innovation. Geht alles glatt und fließen ab kommendem Jahr auch erste Fördermitteltranchen aus zurückgegebenen Intel-Mitteln, würde die Nutzung von Oxidationsbatterien durch Privatpersonen so normal sein wie es heutzutage die Gewinnung von Solarstrom ist. 

Damit würden nicht nur Probleme bei der Stromversorgung im Winter verringert, sondern über die dann möglichen Insellösungen auch tausende Kilometer Netzaufbau eingespart. Für Jens Urban könnten solche Oxistaionskraftwerke eine Lösung auch für die europäischen Partnerländer sein, die derzeit wider besseren Wissens noch an Atomkraft und Braunkohle festhielten.  "Ich sehe unsere neue Technologie der Stromerzeugung aus Wasser als entscheidenden Beitrag, mit einer kostengünstigen erneuerbaren Energieerzeugungsmethode zu erschwinglichen Implementierungskosten wieder Deutschland-Tempo in den Energieausstieg zu bringen", erklärt Jens Urban selbstbewusst.


10 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Das ist ihm doch bestimmt aus Versehen passiert.
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US-Forscher haben aus Versehen CO2 in Treibstoff umgewandelt

https://www.gq-magazin.de/auto-technik/article/us-forscher-haben-aus-versehen-co2-treibstoff-umgewandelt
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US-MARINE VERWANDELT MEERWASSER IN TREIBSTOFF

https://www.militaer-wissen.de/us-marine-verwandelt-meerwasser-in-treibstoff/
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Öko-Diesel nur aus Wasser und CO2

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/werkstoffe/oeko-diesel-wasser-co2/
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Wasser bruacht man gar nicht.
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Unternehmen stellt Kraftstoff mit CO2 aus der Luft her

https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2018/06/unternehmen-stellt-kraftstoff-mit-co2-aus-der-luft-her

Anonym hat gesagt…

Ich melde morgen ein Verfahren zum Patent an, mit dem ich aus Wasser und Kohlendioxid reinen Zucker herstellen kann. Ich habe das noch geheime Verfahren 'Zuckerrübe' genannt.

All diese Meldungen zeigen, wie radikal doof und unbedarft Journalisten sind, also die, die uns jeden Tag erklären, was wir alles wieder nicht verstanden haben.

ppq hat gesagt…

grausames kaputtreden der klügsten ideen!!! dabei brennt die erde!!!!

Die Anmerkung hat gesagt…

Dann doch lieber was bodenständiges, etwas, was funktioniert?
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Der Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt über den Bau einer Panzer-Fabrik auf ukrainischem Boden. „Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden“, sagte Unternehmenschef Armin Papperger der Rheinischen Post. Es könnten jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther produzieren. Die Gespräche mit der ukrainischen Regierung seien „vielversprechend“. Papperger hoffte auf eine Entscheidung „in den nächsten zwei Monaten“.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/modernster-kampfpanzer-für-kiew-rheinmetall-will-fabrik-in-der-ukraine-aufbauen/ar-AA18e2fY

Volker hat gesagt…

Not macht erfinderisch.
Den subsaharischen Erfinder des Stromeinspeisefernsehers hatten wir wohl schon mal.
Aber auch in Europa gibt es vorwärtsweisende Projekte. Zum Beispiel haben zwei Erfinder aus Hennef eine neue Energiequelle entdeckt.
Gut kam auch die Brennstoffzelle für die Hosentasche von der Fa. eZelleron. Einen Designpreis haben sie schon damit gewonnen. Und viel Investorenkohle eingesammelt.

Das ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange. Die nächsten Schlangenölverkäufer in Sachen alternativer Energie sind schon im Anmarsch.

Anonym hat gesagt…

OT
Kloakensender n-tv: Bramsche. 19jährige "stirbt" bei Geburtstagsfeier.

Jodel hat gesagt…

Das ist doch die Lösung der Energiewende. Wieso ist da noch niemand darauf gekommen?
Für was haben wir denn tausend Seen im Lande. Die liegen doch eh nur nutzlos in der Gegend rum.

Wir kippen einfach ein paar Tonnen Zink auf der einen Seite des Sees rein und ein paar Tonnen Mangan auf der anderen. Dann noch eine Separatorfolie mittenrein hängen, etwas Salz dazu und schon sind die lokalen und nachhaltigen Großbatterien fertig. Nur noch ein Kabel an jede Seite dranmachen und der grundgute Gesundstrom fließt in jedes Haus.

Die Fauna und Flora müssen wir dann halt auf Salzwasser umbauen. Aber das ist doch ein gerne zu zahlender Preis für die neue naturnahe Energie. Das versteht sicher jede leider betroffene Forelle.

Wenn wir dann erst einmal bewiesen haben, dass so etwas funktioniert, werden die restlichen Zauderer sicher unserer Vorbildnation folgen. Wie bisher auch immer. Dann könnte man damit beginnen die Ozeane in eine Art Weltbatterie zu verwandeln.

An unserer Energie wird die Welt genesen. Deutsche Ingenieurskunst gepaart mit ein paar wenigen dutzend Fördermilliarden und der endgültigen Verlagerung der Produktion nach China hat noch jedes Problem auf Erden behoben.

ppq hat gesagt…

das ist die richtige einstellung

Anonym hat gesagt…

re Jodel : warum füttern wir den Chinesen seit 40 Jahren mit deutscher Technologie ? was habe ich davon ?

sogar die Rohrstabilisationstechnik des Leo II ist bereits in Chiner ( und dann wohl auch beim Herrscher der weißen Welt )

was Bernd oké findet

Jodel hat gesagt…

@Anonym

Die Technologie verscherbeln wir nach China weil einem durchschnittlichen CEO eines deutschen Konzerns zehn Jahre mehr Gewinn viel wichtiger sind als der Fortbestand der
Firma in fünfzig Jahren. Wenn einem der eigene Laden nicht gehört, gilt immer "nach mir die Sintflut". Hauptsache meine Villa auf Sylt, bzw. irgendwann in Singapore ist sicher. Chinesen haben die unter Völkern ziemlich einzigartige Fähigkeit hier langfristiger zu denken und zu planen.

Kurzfristig hatten und haben sie davon sehr preisgünstige Konsumartikel. Zugleich natürlich den Verlust der Arbeitsplätze und den Niedergang dieser Industrien bei uns. Wobei das lange Zeit durch die florierende Automobil- und Maschinenbauindustrie aufgefangen wurde, die auch nach China exportieren kann, solange dort der Aufbau noch im Gange ist.

Langfristig werden die Ostasiaten den Erdball wohl in Bälde für eine längere Zeit dominieren und wir werden auf das Niveau hungerleidender Vasallen in einer Pax Asiana heruntergestuft.

Aber wie immer gilt der alte Wahlspruch, dass Voraussagen immer schwierig sind, sofern sie die Zukunft betreffen. Wobei unser Niedergang so gut wie sicher ist, egal ob die USA, Allah oder die Chinesen hier das Zepter schwingen. Nur ging es uns unter den Amerikanern wenigstens wirtschaftlich sehr gut.
Auch ist der weitere Aufstieg Chinas nicht in Stein gemeißelt. Im Laufe der Geschichte haben es die Chinesen immer wieder geschafft sich durch Rebellionen oder fatale Entscheidungen ihrer Herrscher selbst vom Thron zu kegeln.