Mittwoch, 24. September 2025

Böser alter Onkel: Trumps Rede vor der Uno

Trumps Rede vor der Uno Kümram
Donald Trump vor der Generalversammlung der Vereinte Nationen: Anmoderiert von Annalena Baerbock las der 47. US-Präsident den Staatenlenkern 34 Minuten lang die Leviten. (Abb: Kümram, Ölskizze)


Er schwurbelt, schimpft und erwähnt Jimmy Kimmel mit keinem Wort. US-Präsident Donald Trump hat bei seinem Auftritt vor den Augen der neuen UN-Chefin Annalena Baerbock kein Hehl aus seinen kruden Ansichten und gefährlichen Absichten gemacht. Die Vereinigten Staaten seien heute eine stärkere Nation als je zuvor, behauptete er. Zudem gehöre die Zukunft nicht den Globalisten, sondern den Patrioten. "Die Zukunft gehört souveränen und unabhängigen Nationen, die ihre Bürger schützen, ihre Nachbarn respektieren und die Unterschiede ehren, die jedes Land besonders und einzigartig machen", stellte sich Trump offen gegen das europäische Ideal vom großen Einheitsstaat der Vereinigten Europäische Staaten.

Der böse alte Onkel 

Dunja Hayaki, die eigens wegen Trumps Auftritt aus ihrer Schaffenspause zurückgekehrt war, ordnete das Ereignis ein. Jeder kenne diesen Typen, der bei keiner Familienfeier unauffällig bleibe, weil er alle mit seinen empörenden und unmenschlichen Ansichten nerve. Die Rolle dieses bösen Onkels habe Trump vor der UN-Generalversammlung übernommen, sagte Hayali, die damit bestätigte, was die Spatzen inzwischen von den Dächern pfeifen: Die Phase, in der Trump als "Faschist", "Hitler" und neuer Naziführer bezeichnet wurde, ist vorüber. Beschimpfungen müssen jetzt subtiler formuliert und Hass auf den US-Präsidenten darf nicht mehr offen über den Sender gehen. 

Auch die ARD-Korrespondentin Isabel Schayani unterstrich diesen neuen Kurs. Trumps Ansprache sei eine Kriegserklärung an die UN gewesen, die Trump für unfähig halte, bei der Lösung der Probleme der Menschheit zu helfen, beklagte sie. Doch weder das wort Faschist noch eine der anderen früheren vorgeschriebenen Bezeichnungen "irrer" (FR) "Hassprediger" (Steinmeier), "Wahnsinniger" und "Milliardär" (Spiegel), "verurteilter Verbrecher"  oder "Kriegstreiber" (Stern) wurden erwähnt.

Trump triumphiert ungeniert. Obgleich ihn Annalena Baerbock selbst anmoderiert hatte und sein Teleprompter vermutlich aufgrund eines hybriden russischen Cyberangriffes ausgefallen war, las der 47. US-Präsident den Staatenlenkern 34 Minuten lang die Leviten - unmodisch, altbacken, mit Behauptungen wie "weise Führer setzen immer ihr eigenes Volk an erste Stelle", die von Faktencheckern noch zu prüfen sein werden.

Eigenlob und Schelte 

Sich selbst lobte Trump dafür, dass er ein aufregendes Programm der nationalen Erneuerung gestartet habe. "Wir modernisieren unsere Handelspolitik, um fairen und gegenseitigen Handel zu gewährleisten", sagte er und dazu gehörten "historische Maßnahmen, um Chinas unfaire Handelspraktiken zu begegnen". Aus den geplanten 15 Minuten seiner Rede wurden 34, Trump erwähnte das repressive Regime im Iran als "eine der größten Sicherheitsbedrohungen für friedliebende Nationen". Der Ruf des Regimes für Tod und Zerstörung sei allen bekannt, deshalb "dürfen wir niemals zulassen, dass der Iran eine Atombombe erwirbt."

Kaum weniger gut kamen die weg, die Trump die "Aktivisten für offene Grenzen" nennt, die "sich in die Rhetorik sozialer Gerechtigkeit hüllen". Die von diesen Menschen vertretene Politik sei nicht gerecht, sondern "grausam und böse". Sie ermächtigten, so Trump, "kriminelle Organisationen, die unschuldige Männer, Frauen und Kinder ausbeuten." Er wende sich gegen diese Politik, die von den Vereinten Nationen vertreten werde. "Als Präsident der Vereinigten Staaten werde ich immer Amerika an die erste Stelle setzen, genauso wie Sie Ihre Länder an die erste Stelle setzen sollten."

Die komplette Rede im Protokoll: 

Herr Präsident, Herr Generalsekretär, Mitdelegierte, Botschafter und geschätzte Gäste: Vielen Dank. Sieben Jahrzehnte Geschichte sind durch diesen Saal in all seiner Fülle und Dramatik gezogen. Die Vereinigten Staaten haben seit meiner Wahl über 2,5 Billionen Dollar ausgegeben, um unser großartiges Militär wieder aufzubauen. Wir sind heute eine stärkere Nation als je zuvor.

Die Vereinigten Staaten haben ein aufregendes Programm der nationalen Erneuerung begonnen. Wir modernisieren unsere Handelspolitiken, um fairen und reziproken Handel zu gewährleisten. Wir haben historische Maßnahmen ergriffen, um Chinas unfaire Handelspraktiken zu konfrontieren. Wir arbeiten daran, Handelsabkommen mit vielen Ländern auf der ganzen Welt abzuschließen. Unsere Wirtschaft boomt mit Rekordtiefen bei der Arbeitslosigkeit und historischen Wachstumsraten bei den Löhnen unserer Arbeiter.

Bürger vor Gefahren schützen 

Aber der wahre Test unseres internationalen Engagements ist, ob wir unsere Bürger vor den Gefahren schützen können, die sie zu Hause und im Ausland bedrohen. Die Vereinigten Staaten werden immer Unabhängigkeit und Kooperation wählen, anstatt globaler Herrschaft, Kontrolle und Dominanz.

Ich ehre die Souveränität jeder Nation in diesem Saal. Wir sind nicht hier, um unseren Willen anderen aufzuzwingen oder uns in die Angelegenheiten souveräner Staaten einzumischen. Die Vereinigten Staaten werden immer im nationalen Interesse handeln, aber wir werden dies mit Respekt vor der Souveränität anderer Nationen tun.

Die Zukunft gehört nicht den Globalisten. Die Zukunft gehört den Patrioten. Die Zukunft gehört souveränen und unabhängigen Nationen, die ihre Bürger schützen, ihre Nachbarn respektieren und die Unterschiede ehren, die jedes Land besonders und einzigartig machen. Sie gehört Familien, die stark in ihrer Liebe zu Gott und zu ihren Ländern sind. Sie gehört Bürgern, die ihre Freiheit lieben, ihr Erbe verehren und stolz auf ihre Geschichte sind. Sie gehört den Vereinigten Staaten von Amerika.

Das eigene Volk an erster Stelle 

Weise Führer setzen immer ihr eigenes Volk an erste Stelle. Die Führer Chinas verstehen das. Ebenso die Führer Russlands, Brasiliens, des Vereinigten Königreichs, Frankreichs und vieler anderer in diesem Raum. Und die Führer Indiens haben ihr Volk mit mutigen Reformen an erste Stelle gesetzt. Sie verstehen, dass ihre Länder und ihr Volk an erster Stelle stehen müssen.

Die Vereinten Nationen dürfen nie vergessen, dass wir, obwohl wir eine Koalition souveräner Nationen sind, auch eine Koalition von Individuen sind. Jeder Mensch hat das Recht, mit Würde zu leben. Wir dürfen das nie vergessen. Die Vereinten Nationen wurden auf dem Prinzip gegründet, dass der Wille des Volkes die Grundlage legitimer Regierung ist. Wir dürfen das nie vergessen.

In Amerika stellen wir das fundamentale Recht auf Selbstverteidigung wieder her. Wir bauen die Mauer an unserer südlichen Grenze, um unsere Bürger vor der Plage der illegalen Einwanderung und Drogen zu schützen. Wir setzen unsere Einwanderungsgesetze durch wie nie zuvor. Und wir sind stolz darauf.

Rhetorik sozialer Gerechtigkeit 

Heute habe ich eine Botschaft für jene Aktivisten für offene Grenzen, die sich in die Rhetorik sozialer Gerechtigkeit hüllen: Eure Politik ist nicht gerecht. Eure Politik ist grausam und böse. Ihr stärkt kriminelle Organisationen, die unschuldige Männer, Frauen und Kinder ausbeuten. Ihr zerstört das Leben derer, denen ihr angeblich helft. Die Vereinigten Staaten werden das nicht dulden.

Wir konfrontieren auch die größte Sicherheitsbedrohung unserer Zeit: Das Regime im Iran. Seit 40 Jahren haben die Führer des Iran ihr eigenes Volk unterdrückt, Terrorismus gesponsert und versucht, Atomwaffen zu bauen. Das iranische Regime muss das beenden. Es muss die Unterstützung für Terroristen und Milizen beenden. Es muss die Bedrohungen gegen Frieden und Stabilität im Nahen Osten beenden.

Die Vereinigten Staaten haben sich aus dem schrecklichen Iran-Atomabkommen zurückgezogen und die Kampagne des maximalen Drucks eingeleitet, um dem Regime die Mittel zu entziehen, die es für die Förderung von Terror braucht. Im vergangenen Monat hat die Welt die Ergebnisse gesehen. Im Luftraum über der Straße von Hormus wurde eine amerikanische Drohne vom iranischen Regime abgeschossen. Wir haben mit überwältigender Kraft geantwortet und Irans Raketenbasen und Radarsysteme zerstört. Die Botschaft ist klar: Die Vereinigten Staaten werden Aggressionen gegen unser Volk oder unsere Interessen nicht tolerieren.

Wir rufen alle Nationen auf, das unterdrückerische Regime im Iran zu isolieren und zu verlassen. An das Volk des Iran: Die Vereinigten Staaten stehen an eurer Seite. Eure Führer haben euch verraten. Sie haben eure Zukunft gestohlen. Wir unterstützen eure Bestrebungen nach Freiheit und Wohlstand.

Streben nach Freiheit 

In Venezuela stehen wir mit dem venezolanischen Volk in seinem Streben nach Freiheit. Der sozialistische Albtraum hat unzählige Tote gefordert und Millionen mehr, die um ihr Leben fliehen. Die Vereinigten Staaten erkennen Juan Guaidó als legitimen Interimspräsidenten Venezuelas an. Wir rufen alle Nationen auf, die Wiederherstellung der Demokratie in Venezuela zu unterstützen.

In Syrien haben wir ISIS besiegt und Millionen aus dem Griff des Terrors befreit. Wir holen unsere Truppen nach Hause. Amerika ist nicht der Polizist der Welt. Wir werden nicht unbefristet in Syrien bleiben. Aber wir werden sicherstellen, dass ISIS nie zurückkehrt.

Die Vereinigten Staaten führen eine große Koalition an, um die Wiedererstarkung von ISIS zu stoppen. Wir haben Raqqa, die sogenannte Hauptstadt des Kalifats, befreit. Wir haben die Ölfelder von ISIS und ihre Ausbildungslager zerstört. Das Kalifat ist zerstört, und ISIS ist auf dem Rückzug.

Ende in Afghanistan 

Wir arbeiten auch daran, den Krieg in Afghanistan zu beenden. Nach 18 Jahren Konflikt ist es Zeit, unsere Truppen nach Hause zu bringen. Wir verhandeln mit den Taliban, um einen dauerhaften Waffenstillstand und eine politische Einigung zu erreichen. Die Vereinigten Staaten streben nicht die Besetzung Afghanistans an. Wir streben Frieden an.

In der westlichen Hemisphäre sind wir mit der Migrationskrise konfrontiert. Illegale Einwanderung zerstört Gemeinschaften in unserem Land. Wir bauen die Mauer und deportieren Kriminelle und Bandenmitglieder in ihre Herkunftsländer zurück. Mexiko hat zugestimmt, seinen Teil beizutragen. Wir danken Präsident López Obrador für seine Kooperation.

Beim Handel setzen wir Amerika an erste Stelle. Wir haben NAFTA in das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada umverhandelt, ein großartiges Abkommen für amerikanische Arbeiter. Wir haben Zölle auf China verhängt, um den Diebstahl amerikanischer Jobs und geistigen Eigentums zu stoppen. China muss seine Wege ändern, oder es wird einen hohen Preis zahlen.

Unfaire Praktiken der EU 

Wir bekämpfen auch die unfaire Handelspraktiken der Europäischen Union. Europa behandelt die Vereinigten Staaten auf dem Handelsgebiet sehr schlecht. Wir werden Europa nicht länger bei seiner Verteidigung subventionieren, während sie uns beim Handel ausnutzen. NATO-Verbündete müssen ihre Verpflichtungen erfüllen. Sie müssen ihren fairen Anteil zahlen.

Die Vereinigten Staaten geben mehr für Verteidigung aus als die nächsten acht Nationen zusammen. Das ist nicht fair. Unsere Verbündeten müssen mehr beitragen. Wir sind dankbar für die Nationen, die ihre Beiträge erhöht haben, wie Polen, Deutschland und andere.

Führend beim Umweltschutz 

Zum Klimawandel führt die Vereinigten Staaten die Welt beim Umweltschutz an. Wir haben die sauberste Luft und das sauberste Wasser aller großen Länder. Wir investieren in saubere Energie und Innovation. Aber wir werden unseren Industrien keine lähmenden Vorschriften auferlegen, die Jobs zerstören und unsere Wirtschaft schaden. Das Pariser Klimaabkommen war unfair gegenüber Amerika. Wir sind ausgetreten, und es geht uns besser damit.

Wir schützen unsere Souveränität. Wir werden nicht zulassen, dass andere Länder unsere Energiepolitik oder unsere wirtschaftliche Zukunft diktieren. Amerika ist energieunabhängig. Wir fördern mehr Öl und Erdgas als je zuvor. Wir exportieren Energie in die Welt.

An der Seite Israels 

Die Vereinigten Staaten stehen mit Israel in seinem Streben nach Frieden. Wir haben unsere Botschaft nach Jerusalem verlegt, die Golanhöhen als Teil Israels anerkannt und die Abraham-Abkommen vermittelt, die Frieden zwischen Israel und mehreren arabischen Nationen gebracht haben. Das sind historische Erfolge. Mehr Frieden kommt.

Wir arbeiten auch daran, Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu bringen. Präsident Moon von Südkorea und Vorsitzender Kim von Nordkorea haben große Fortschritte gemacht. Die Vereinigten Staaten werden weiterhin für die vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel arbeiten.

In Afrika starten wir die Initiative Prosper Africa, um Handel und Investitionen anzukurbeln. Afrika hat enormes Potenzial, und die Vereinigten Staaten wollen sein Partner im Wohlstand sein.

Eine Reform der UN 

Die Vereinten Nationen haben enormes Potenzial, aber sie müssen reformiert werden. Sie müssen sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren: Kriegsverhütung, Schutz der Menschenrechte und Förderung der Entwicklung. Sie müssen die Bürokratie und Verschwendung beenden. Die Vereinigten Staaten zahlen 22 Prozent des UN-Haushalts, mehr als jedes andere Land. Wir erwarten Wert für unser Geld.

Wir danken dem Generalsekretär für seine Bemühungen um die Reform der Vereinten Nationen. Wir unterstützen die Schaffung einer effizienteren und rechenschaftspflichtigeren Organisation.

Zum Schluss möchte ich Folgendes sagen: Die Vereinigten Staaten werden immer eine Führungsrolle in der Welt einnehmen. Wir werden unsere Werte verteidigen. Wir werden Frieden durch Stärke fördern. Wir werden mit unseren Verbündeten zusammenarbeiten, um gemeinsame Bedrohungen zu konfrontieren.

Aber wir werden nie unsere Souveränität aufgeben. Wir werden immer Amerika an erste Stelle setzen, genau wie ich weiß, dass ihr eure Länder an erste Stelle setzt.

Vielen Dank. Gott segne euch. Gott segne die Nationen der Welt. Und Gott segne die Vereinigten Staaten von Amerika.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was ist der Gund, dass ich so eine Trump-Rede schon mal vor 8 Jahren (WEF) gelesen habe?

VS

Magasüchtiger hat gesagt…

Während unser frisch gekrönter nur körperlich großer Fritz eine jämmerliche Marionette abgibt, die weiterhin Blackrock zu dienen scheint, statt für die Elementar-Interessen der Deutschen einzutreten, zelebriert Trump weiterhin das seinen Wählern versprochene America first.

Der doofe Micheltrottel aber finanziert ganz stolz den ganzen Zahlemann -und-Söhne-Zirkus und will dem Russen im EU-Verbund nun endlich die Schmach von Stalingrad heimzahlen. Irgendwer nannte dieses kriecherische Größenwahnvolk gerichtlich erlaubt "Köterrasse". Man kann nicht oft genug daran erinnern!

Anonym hat gesagt…

>Wir haben unsere Botschaft nach Jerusalem verlegt, ...

Doppelt hält besser. Ist aber im Grunde schnurz, was er diesem Gremium erzählt, das mit weniger Ausnahmen eingebuchtet gehört.