Montag, 17. November 2025

Annalena Baerbock: Wenn sie den Mund aufmacht

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Von einer "wachsenden Nahrungsmittelknappheit", wie sie Annalena Baerbock beschworen hat, konnte in den zurückliegenden acht Jahrzehnten nie weniger die Rede sein als heute.

Sie ist Deutschlands derzeit wichtigste Mitspielerin auf der Weltbühne, eine Frau, die als Frühstücksdirektorin der Vereinten Nationen das Sagen hat. Annalena Baerbock ist in ihrem neuen Job in New York als vorübergehende Chefin der Vollversammlung der Vereinten Nationen nicht nur wirkungsmächtig, sondern auch als Influencerin in den nationalen Netzwerken eine permanente person of interest.  

Baerbock hatte sich als erster von Olaf Scholz Ministernden eine Anschlussverwendung verschafft, die ihren Fähigkeiten als Völkerrechtlerin angemessen ist. Während ihr Kollege Robert Habeck sich an Universitäten rund um die Welt einem straffen Vorlesungsbetrieb unterwerfen muss, lautsprechert Baerbock weiterhin von der obersten Etage. Wer möchte, kann dem vielköpfigen Medienteam der früheren Kanzlerkandidatin auf verschiedenen sozialen Plattformen folgen. Wer das nicht mag, bekommt von den Baerbock schon immer eng verbunden Leitmedien zugereicht, was die frühere Grüne-Chefin zu sagen hat. 

Schwindeln mit schlanken Fesseln 

Annalena Baerbock zeigt regelmäßig nicht nur ihre immer noch schlanken Fesseln. Sie nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, den Finger in die weltweiten Wunden zu legen. So manche unangenehme Unwahrheit spricht sie unerschrocken aus. Eben erst eilte die 44-Jährige eigens ins brasilianische Belèm, wo die um die Hälfte der Köpfe geschrumpfte weltweite Klimaelite in diesen Tagen gemeinsam mit wütenden Indigenen einen Gipfel der Unverbindlichkeit namens Cop 30 feiert. 

Vor Ort sprach Baerbock nicht nur an, dass etwa 3,6 Milliarden Menschen – nahezu die Hälfte der Weltbevölkerung – bereits heute massiv von den Klimawandelfolgen betroffen sind. Sie prangerte auch den "Teufelskreis aus Hunger, Armut, Vertreibung, Instabilität und Konflikten", den "Dürreperioden, Überflutungen, Extremtemperaturen und zunehmende Nahrungsmittelknappheit"  auslösen.

Umzug ins Exil 

Die frühere grüne Kanzlerkandidatin, seit ihrem Umzug ins Exil der Vereinigten Staaten des Donald Trump als das schönste Gesicht des deutschen Ökosozialismus gerühmt, bediente sich dabei der bewährten Methode aller Populisten. Angst machen und verunsichern, Zweifel wecken und Aussichtslosigkeit beschwören. Die  ehemalige Außenministerin, die Deutschland jahrelang bei Klimaverhandlungen vertrat, nannte für ihre Behauptung, dass es eine "zunehmende Nahrungsmittelknappheit" gebe, keine Quelle. Sie allein stand als Zeugin dafür ein, dass es diese wachsende Knappheit wirklich gibt.

Wie gut der Ruf der wegen ihrer Methoden zeitweilig umstrittenen Ministerin bei den deutschen Medien immer noch ist, zeigt die Reaktion der großen Zeitungen, Zeitschriften, Magazine und Sendeanstalten. Baerbocks "wachsende Nahrungsmittelknappheit" wird überall einhellig beklagt, wohin die Nachrichtenagentur DPA die schlimme Nachricht übertragen konnte. Hunderte Internetplattformen, Zeitungen, Zeitschriften und Magazine verbreiteten Baerbocks Behauptung, dass die Welt unter einem bei einem Mangel an ausreichend Nahrungsmitteln leide und dieser Mangel zudem auch noch im Wachsen begriffen sei.

Eine freie Erfindung


Nicht eine einzige Redaktion in Deutschland fühlte sich bemüßigt, den Kern der Baerbock-Behauptung zu überprüfen. Gibt es diesen Mangel wirklich? Wächst er gar weiter? Alles verfügbaren Zahlen nach ist eigentlich das Gegenteil der Fall: Der Anteil unterernährter Menschen sank zuletzt von 8,5 Prozent der Weltbevölkerung auf 8,2 Prozent. Der Welthunger-Index (WHI) verbesserte sich zwischen 2016 und 2025 von 19,0 auf 18,3 Punkte. Die globale Lebensmittelproduktion wächst weiterhin schneller als die Zahl der auf der Erde lebenden Menschen. Knappheit an Lebensmitteln ist keineswegs durch fehlende  Produktion bedingt, sondern allein durch Probleme bei der Verteilung verursacht. 

Wo Krieg und Krisen herrschen, etwa im Sudan oder in Gaza, fehlt es wirklich an Lebensmitteln. Doch die Behauptung der Uno-Sitzungsleiterin, das liege an "wachsender Nahrungsmittelknappheit" ist vollkommen irreführend. Basierend auf Daten des globalen Food Production Index und den aktuellen Zahlen der Vereinten Nationen zur Bevölkerungsentwicklung hat sich die Produktion von Getreide, Fleisch, Milch und anderen Lebensmitteln seit 1945 etwa verfünffacht. Die Weltbevölkerung hingegen stieg im gleichen Zeitraum nur von 2,3 Milliarden auf 8,2 Milliarden. Das ist nur eine Verdreifachung.

Keine Spur von Nahrungsmittelknappheit

Einem Wachstum der weltweiten Lebensmittelproduktion von rund 400 Prozent stehe nur ein Bevölkerungswachstum von 260 Prozent gegenüber. Pro Kopf stiegen die Produktionsmengen in den zurückliegenden 80 Jahren um etwa 30 Prozent. Global gesehen gibt es nicht einmal eine Spur der von Annalena Baerbock behaupteten "wachsenden Nahrungsmittelknappheit". Von der konnte in den zurückliegenden acht Jahrzehnten nie weniger die Rede sein als heute.

Es sind Fake News, Falschbehauptungen, alternative Fakten und gefühlte Wahrheiten, die die ehemals so erfolgreiche Politikerin aus Niedersachsen verbreitet. Doch in Deutschland gilt bis heute eine bindende Verabredung aus den Zeiten der Ampel, an die sich die deutschen Medien kollektiv gebunden fühlen: Wenn Baerbock etwas sagt, und sei auch noch so absurd und ausgedacht, soll es richtig sein.

Vertrauen in Geschwätz


In den Leitmedien weiß jeder, dass es richtig bleibt, solange niemand das Gegenteil nachweist. Ungeachtet ihrer geheimnisumwitterten Bildungslaufbahn und Baerbocks peinlichen Versuchs, sich von fremden Federn zur Buchautorin machen zu lassen, stehen die Unterstützer treu zu ihrem einstigen Idol. Auch in großen Teilen der Bevölkerung ist Baerbock bis heute unumstritten. Sie ist die Frau, von der viele auch einen ungedeckten Scheck annehmen würden. Sie hat Millionen mit in eine Wohnung aus Illusion genommen, die sie selbst als Teenager bezogen und später mit ihren eigenen Vorstellungen vom Lauf der Welt tapeziert hat. 

In diesem Baerbock-Biotop steht die Menschheit unentwegt vor irgendwelchen Kipppunkten, in diesem Biotop ist eine Frau ist Hannover gefordert, den großen Rutsch zu verhindern, deren herausragende historische Leistung darin bestand, lange vor Heidi Reichninnek das heute als "Reichinnekken" bekannte Power-Plappern erfunden zu haben.  Das "legal alien" mit Wohnort New York nimmt die widerstandslose Weiterverbreitung ihrer kruden Thesen als Zustimmung: Baerbock hält sich für am besten geeignet, die Grünen spätestens 2029 zurückzuführen zu alter Größe und neuer, diesmal absoluter Macht.

Die Medien, enttäuscht von den verzweifelt um Aufmerksamkeit pöbelnden Nachfolger Dröge, Banaszak, Audretsch und Haßelmann, warten. Die grüne Basis hat ihr die Flucht nach Übersee längst verziehen. Zu öde erscheint der brutale linke Populismus, mit dem die neue Parteiführung versucht, im Wettbewerb mit der Linken im schrumpfenden Ökomilieu zu punkten. Erfolglos bisher, denn wie die Reichinnek-Partei steht auch die frühere Fast-Volkspartei wie festgenagelt bei um die elf Prozent. 


7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Baerbock bezeichnet die Klimakrise als größte Bedrohung beim UN-Klimagipfel. 3,6 Milliarden Menschen seien bereits betroffen.

Wo kommen die 3,6 Milliarden denn her? Wurden die von Außerirdischen auf die Erde gebeamt und 'jetzt sind'se halt hier'?

Anonym hat gesagt…

Man sollte die Nahrungsmittelproduktion noch um die Menge reduzieren, die von Discountern und Verbrauchern vernichtet wird, und somit nicht den hungernden Kindern in Afrika zukommen kann.

Anonym hat gesagt…

OT: "Jetzt wird’s ungemütlich für Weimer: Söder will staatliche Beteiligung am Ludwig-Erhard-Gipfel überprüfen"
Ach papperlapapp. Er bekommt ein wenig Meck-Meck, und eine Geldstrafe, die er aus der Portokasse bezahlt. Wenn überhaupt.

ppq hat gesagt…

sie sprach ja von der reinen produktionsmenge

Anonym hat gesagt…

Tja, es produziert auch niemand Lebensmittel für Leute, die nicht bezahlen können - außer der Ukraine natürlich. Übrigens schöne Abfolge: Frau Dr. Merkel lehrte den Medien das Glück der Hofberichterstattung und die Grünen nutzen den willenlosen Haufen jetzt für ihre existentielle Panikpropaganda.

Anonym hat gesagt…

OT
Teuer, träge, belehrend: Die Öffentlich-Rechtlichen in der Existenzkrise

Das schreibt Der Spiegel. Ich kann den akuten Rechtsrutsch kaum glauben. Hängt vermutlich mit der eigenen Existenzkrise zusammen.

ppq hat gesagt…

und das entsetzliche ist, es nützt nichts mehr