![]() |
| Ein typisches deutsches Weihnachtsbild: Eine nichtsahnende Familie hat sich vor einem Weihnachtsbaum aufgestellt, der jederzeit zu einer tödlichen Bombe werden kann. |
Es sind die stillen, eifrig verschwiegenen Tragödien, die die Weihnachtszeit Jahr für Jahr überschatten. Sie fordern Todesopfer, zerstören Volksvermögen im Millionenwert und lassen Fachbehörden immer wieder mahnen: Rund um die traditionellen Winterfesttage steigt die Zahl der Brände in Deutschland deutlich an, oft um 35 bis 50 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt.
Die Ursache, sagen Wissenschaftler des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft, liegen auf der Hand: Tausende zusätzlicher Bränden werden durch Kerzen an Adventskränzen und Weihnachtsbäumen verursacht. Unsägliches Leid entsteht so. Wohnungseinrichtungen werden zerstört. Die stille Zeit ist zum Teufel. Der durchschnittliche Schaden der sogenannten Weihnachtsbrände ist zuletzt auf ein Rekordniveau von 4.900 Euro gestiegen.
Unsagbares Leid unterm Baum
Schwerer aber als dieser materielle Schaden wiegen die psychischen. Haustiere werden verschreckt. Oft muss ausgerechnet über die Festtage zu Verwandten oder in Hotels umgezogen werden. Es gibt Papierkram zu erledigen. Neue Möbel anzuschaffen. Ausgerechnet in einer Zeit, in der bei vielen die Kassen ohnehin knapp sind.
Doch in der gesellschaftlichen Debatte werden die volkswirtschaftlichen Schäden durch das in vielen Familien immer noch kultisch gepflegte Brauchtum von Weihnachtsbaum und Weihnachtskranz gern ignoriert und verschwiegen. Die sachlichen Argumente, die für ein generelles Verbot von Weihnachtsbäumen, Kerzen und Lichterketten sprechen, werden beiseitegeschoben.
Irreführende Narrative der Behörden
Selbst Bundesministerien pflegt das Narrativ von der beherrschbaren Gefahr und einer Feinstaubbelastung durch Wachskerzen, die sich doch nur "temporär erhöhe". Und das, obwohl in der Wissenschaft unumstritten ist, dass eine einzige brennende Kerzen in einem Innenraum die Anzahl der kleinsten und gefährlichsten Feinstaubpartikel in der Luft um das 10- bis 20-fache erhöht.
Die archaische Faszination des Feuers sitzt tief im modernen Menschen. Wer keinen Kamin besitzt, greift deshalb oft zur kleinen, giftigen Schwester der großen Flamme: Kerzen wird nachgesagt, im Handumdrehen eine wunderbar heimelige Stimmung herbeizaubern zu können. Die Brennelemente aus Paraffin, Stearin und Bienenwachs funktionieren ähnlich: Wachs wird durch den Docht aufgesaugt und unter Nutzung von Sauerstoff in einer Flamme verbrannt.
Dicke Luft zum Fest
Wie bei jedem anderen
Verbrennungsvorgang bleiben dabei Schadstoffe zurück, die an die Luft
abgegeben werden. Im Fall von Paraffinkerzen ist es im Grunde Erdöl, das da abgefackelt wird. Das Ergebnis sind gefährliches Kohlenmonoxid, Ruß und Feinstaub in der Atemluft.
Doch selbst der am wenigsten gesundheitsschädliche Kerzenrohstoff Bienenwachs löst Leid und Trauer aus. Eigentlich genug Grund, diese nutzlose Tradition dauerhaft abzuschaffen. "Zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt", wie Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, insistiert. Deutschland lasse zu, "dass für den Spaß einer sehr kleinen Minderheit jedes Jahr tausende Menschen verletzt werden, Städte im Feinstaub versinken und Millionen Tiere in panische Flucht geraten", mahnt er.
Ein riesiges Geschäft auf Kosten der Sicherheit
Die Weihnachtsbräuche sind zudem teuer: Allein die Weihnachtsbaumbranche setze etwa 800 Millionen Euro um. Das ist fünfmal so viel wie mit Silvesterfeuerwerk erwirtschaftet wird. Deutschland ist damit der größte Weihnachtsbaumverbraucher in Europa - und das von den Gefahren der uralten Bräuche am meisten bedrohte Land.
Alle Jahre wieder spielen sich vielerorts dieselben Dramen ab: Das Fest der Liebe und des Friedens wird für unzählige Familien zum traumatischen Erlebnis. Nicht weil Christkind und Knecht Ruprecht mit der Rute zu Besuch kommen, Sondern weil Unfälle, Brände und Vergiftungen die stille Zeit überschatten.
Ein tragischer Trend fordert Todesopfer
Alte Damen stürzen beim Schmücken der Tanne von wackligen Leitern. Hobby-Bastler sägen sich beim Versuch, einen neuen Weihnachtsbaumständer aus einer alten Schranktür zu bauen, Fingerkuppen ab. Was als fröhlich blakende Wachskerze auf dem Adventskranz beginnt, endet als Feuerwehr-Großeinsatz. Ein tragischer Trend, der im schlimmsten Falle sogar Todesopfer fordert. Im Vergleich zum gesamtgesellschaftlichen Engagement gegen das sogenannte Böllern existiert eine echte Bewegung gegen Weihnachtsbräuche wie Baum, Kerze und Lichterkette bisher nur in Ansätzen.
Die Toten aber mahnen. Die Experten warnen. Weihnachtsbäume, zumindest in der Natur geschlagene, wirken harmlos. Doch im Grunde handele es sich bei jedem einzelnen festlich gestalteten Zimmerschmuck um eine Art Bombe. Mit einer Anzahl von durchschnittlich rund einer halben bis einer Million Nadeln kommt die beliebte Nordmanntanne auf eine Gesamtoberfläche von bis zu 20 Quadratmetern. Und die ist so feingliedrig verteilt, dass sie sich binnen einer einzigen Sekunde entzünden kann.
Der Baum als Bombe
Eine Wunderkerze am Weihnachtsbaum reicht aus, um den benzinartigen Charakter explosionsartig zu verdeutlichen. Funken entzünden die trockenen Nadeln. Der Baum wird zur Bombe, das Fest zur Tragödie. um die Festtage im Dezember haben Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei Hochkonjunktur. Ein Großteil der viereinhalb Millionen Unfälle, die jährlich in deutschen Wohnstuben geschehen, passiert in der Weihnachtszeit.
"Ursache ist vor allem der fahrlässige Umgang mit Feuer", warnen Feuerwehrfachverbände und Krankenkassen gleichermaßen, um von den wahren Verantwortlichkeiten abzulenken. Weil sich die Politik sowohl in Brüssel als auch in Berlin von einer Bevölkerungsgruppe treiben lässt, die es für einen Teil ihrer persönlichen Freiheit hält, sich einen privaten Weihnachtsbaum in die Wohnung zu stellen und ihn mit flackernden Kerzen zu beleuchten, spielen die verheerenden Auswirkungen der Brauchtumspflege auf Haus- und Wildtiere, die Luftverschmutzung und menschliche Schicksale keine Rolle.
Negierte Gefahren
Negiert wird auch die Vielzahl anderer Gefahren, die das politisch geduldete Festhalten an überkommenen Weihnachtstraditionen mit sich bringen. Da werden Weihnachtsbäume mit dem Küchenmesser bearbeitet, bis sie in den viel zu kleinen Baumständer passen. Anderswo fitzelt Vater die Baumbeleuchtung mit Lenkerband zusammen oder eine dafür gar nicht ausgebildete alleinlebende Frau überbrückt eine fehlende Birne mit Stanniolpapier. Es kommt zu Kurzschlüssen, zu Stürzen, blutenden Wunden.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im letzten Jahr mehr als 8.000 Menschen bei Unfällen in den eigenen vier Wänden ums Leben gekommen - deutlich mehr Opfer als der Straßenverkehr forderte. Am höchsten ist der Blutzoll in der stillen Zeit, besonders gefährdet sind dabei die über 65-Jährigen. Deren Liebe zu Duftkerze, chinesischen Temu-Lichterketten ohne Tüv-Siegel und stro,sparendem Teelichtofen sorgt dafür, dass drei von vier Weihnachtsunfällen in dieser Altersgruppe zu beklagen sind.
Selbstüberschätzung als Erklärung
Oft gilt Selbstüberschätzung als Erklärung für böse Überraschungen und schmerzhafte Blessuren. Letzlich aber ist es die verweigerte Fürsorge durch Parteien, Regierung und Zivilgesellschaft, die an der Wiege der Weihnachtsunfalltraditon steht: Mit Untersuchungen wie Hermann Stickroths fundamentaler Arbeit "Effects of Fireworks on Birds -A critical Overview" munitionieren NGOs sich im Kampf gegen Siklvesterböller. Die weitaus größere Gefahr, die unterm Gabentisch lauert, wird negiert.
Vor allem die Ignoranz einer mit Feuer und Flamme kaum mehr vertrauten Fernheizungsgesellschaft offenem Feuer gegenüber beunruhigt Experten. Kerzen sind über das gesamte Jahr hinweg die häufigsten Auslöser für Wohnungsbrände. Zu Weihnachten aber wird die Bedrohung akut: Trotz aller Warnungen von Sicherheitsexperten finden sich immer wieder Menschen bereit, mit echten Wachskerzen auf der hübschen Fichte zu experimentieren oder den geschmückten Baum ans Fenster stellen, ohne zu beachten, dass auch elektrische Kerzen und Gardinenstoff eine explosive Kombination ergeben.
Vom Himmel hoch kommen sie her
Parallel sollen die Fenster zum Fest schön blinken, also wagen sich nicht nur Frühverrentete trotz vereister Simse hinaus, um sie zu putzen. Andere muten sich beim Einkauf zuviel zu und müssen auf dem zweiten Treppenabsatz mit akuter Atemnot kapitulieren - nicht selten ist es dann zu spät.
Die Mehrzahl aller Unglücksfälle im Weihnachtstrubel aber sind Stürze. Vom Himmel hoch da kommen sie her: Vier von fünf tödlichen Unfällen haben ihre Ursache in kippligen Leitern und Kletterhilfen aus Hockern und Kissen.
Gefahr droht auch, wo im stillen Kämmerlein gebastelt, gezimmert und gehämmert wird. Zwölf Millionen Deutsche bezeichneten sich jüngst in einer Umfrage als "Heimwerker", die wenigstesn von ihnen sind an Lötkolben, Kreissäge und Bohrmaschine asugebildet. Geduldet von Staat und Behörden entwickeln sie gerade im Advent einen ganz besonderen Basteleifer. Oft haben die ehrgeizigen Hobby-Schreiner, talentierten Laubsägeamateure und Kerzenständer-Drechsler keine glückliche Hand bei der Herstellung von Überraschungen für Tante Trude, Onkel Horst und Vetter Peter. Zuweilen haben sie ar keine Hand mehr. Jedes Jahr verunglücken etwa 220.000 Bastler, ohne dass die Geselslchaft von diesen unnötigen Opfer überhaupt Kenntnis nimmt.
Schwarz-rote Liebe zum Lametta
Im Blei-Lametta, das so wunderschön auf den Zweigen liegt, steckt Gift, das im Januar aus dem Schornstein der Müll-Verbrennungs-Anlage steigen wird. Gerade der Blei-Gehalt des Hausmülls ist im Winter dreimal so hoch wie im Sommer, hat die Stiftung Warentest festgestellt. Versuche, den verkauf des beliebten Giftes zu verbieten, gelten als gescheitert. Auch die neue Bundesregierung hat das Thema in ihrem Koalitionsvertrag wohlweislich ausgespart.
Was für SPD, CDU und CSU zählt, sind Umsätze, ist die Sorge um die seit drei Jahren lahmende und schwächelnde Konjunktur, ist die Sehnsucht nach einem Aufschwung um jeden Preis. Der Tod wird einkalkuliert. Wie der Psychologe Hans-Joachim Maaz schon vor Jahren beschrieben hat, ist Weihnachten zu einem "Superfest der Oralität" geworden, bei dem die Jagd nach Geschenken und Delikatessen zu einer Jagd nach materialisierter Liebe wird. Aus Angst vor dem Volkszorn fehlt es am politischen Willen, hier regulierend einzugreifen und die traditionelle Weihnacht auf eine neue und sichere Grundlage zu stellen.
Wie viele Opfer es nioch brauhen wird, um ein Umdenken einzuleiten, ist nicht absehbar. Sicher aber scheint schon, dass der Blutzoll auch in dieser Festtagssaison hoch sein wird.


5 Kommentare:
Während der zu erneuter Kriegstüchtigkeit umerzogene Weltoffenbürger an den heimischen Bränden zur Weihnachtszeit durch schusseligen Umgang mit echten Kerzen meist selber die Schuld trägt, wurde etlichen Einwohnern von Hanau durch die Fehleinschätzung von Experten der Bombenentschärfung amtlich die Bude zerstört.
Wir penetranten Weltbelehrer brauchen gar keine bösen Russen und neuerdings auch Amis, um unser Land zu ruinieren, denn das erledigen wir sonderbegabt selber.
WIR SCHAFFEN DAS !!!
Lügen mit der Wahrheit, so nennt man das doch:
...verheerenden Folgen von privatem Silvesterfeuerwerk nur durch ein flächendeckendes Verbot gestoppt ... . Innenminister Alexander Dobrindt weigert sich jedoch weiterhin, Konsequenzen zu ziehen.
Die Folge: Einsatzkräfte werden mit Raketen und Böllern attackiert, ...
Da würde ich im Geiste der Dämonin Merkel sagen 'Einsatzkräfte zu attackieren ist in Deutschland verboten'.
Es gab eine Zeit, da war Böllern nicht verboten und 'Einsatzkräfte' wurden trotzdem nicht attackiert. Man lässt das Gesindel machen, was es will. DAS ist das Problem.
Da müssen die deeskalierenden Waffenverbotsschilder doch nur um ein durchgestrichenes Böllerpiktogramm bereichert werden, und schon kapiert die Explosionsfachkraft, dass sowas bei den Kartoffeln bäh ist.
"Unser Land wird sich ändern und zwar drastisch" ... und gewisse Kirchentags-Kreaturen freuten sich diabolisch darauf.
Der arbeitsbienenschwarmintelligente Zipfelmützende bekommt doch nur, was er jahrelang bestellt hat: Den von ihm teuer bezahlten morgenländisch bunten Abenteuerurlaub direkt vor seiner Haustür. Die Import-Hirnchirurgen operieren nun mal gerne in ausgelassener Gesellschaft für jederman sichtbar auf der Straße, um jeden Zweifel an ihrem Können auszuräumen.
Oha, Arno Nübel als penetranter Weltverbesserer unterwegs und das auch noch als wir. Und sonderbegabt ist er auch noch.
Ich schaffe gar nichts; außer bei Verdunklung den Strand zu verlassen. Das ist so gegen 18:30 Uhr.
Aaron Nühms Replik auf Anmerkungs spitze Bemerkung(en) lechze ich jetzt schon entgegen. Shalom allihopa.
Kommentar veröffentlichen