Montag, 12. September 2011

Kompetenz fürs Kanzleramt

Ein Mann kennt sich aus, ein Mann weiß, wovon er spricht. "Wir sind das Land, das am meisten vom Euro hat, weil wir eine Exportnation sind", hat Sigmar Gabriel herausgefunden und in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" verkündet. Das sagt jeder, das hört man öfter, das kann nicht falsch sein.

Sigmar Gabriel aber will ja mehr, viel mehr. Er will glänzen, brillieren, ein Auskenner sein, der Weltprobleme mit einem Handkantenschlag köpft. Seine ganze Kompetenz in Wirtschaftsfragen ließ der immer noch amtierende SPD-Popbeauftragte deshalb im selben ARD-Interview gleich im nächsten Satz aufblitzen. In dem beschrieb Gabriel den Zusammenhang zwischen deutschen Exportchancen und einem starken Euro folglich einfach mal so, wie er garantiert überhaupt nicht ist, nie war und niemals sein können wird: "Wenn der Euro insgesamt schwach wird, bekommt Deutschland die größten Probleme."

Vermutlich, weil deutsche Produkte dann im Euro-Raum immer noch dasselbe kosten. Und für Fremdwährungskunden deutlich billiger werden.

Übrigens meldet der "Spiegel" gerade, dass der Mann, der wahrscheinlich auch glaubt, Inflationsrate sei ein Nager aus der Gattung der Mäuseartigen, sich durchaus zutraue, selbst nächster deutscher Kanzler zu werden.

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5 Kommentare:

FDominicus hat gesagt…

Ich weiß nicht was nach unterirdisch kommt, aber Merkel und Gabriel gehören dort hin.

Anonym hat gesagt…

Da hätten wir dann endlich mal einen Kanzler zum Knuddeln. Ein Eisbärchen. Noch inkompetenter als Frau Merkel geht ja fast nicht mehr.

vakna hat gesagt…

Kanzlerchancen hat er, schließlich war in jüngerer Vergsangenheit Kompetenz für diesen Posten noch nie nötig, genügend Selbstdarstellungskraft reicht.

Teja hat gesagt…

Oder fehlende Alternativen. Ein Fall von alternativlos. Bzw welche Person von wahrer Größe will denn so ein System regieren - oder besser gesagt vom System regiert werden?

ppq hat gesagt…

völlig richtig. wobei ich sagen muss, dass die komplexität dieses systems und, nicht in allerletzter linie, die newsgeilheit der medien es jedem unmöglich machen, stringent zu handeln.

die person, die unter diesen bedingungen "ihre" politik machen kann, muss noch geboren werden - helmut schmidt, nach dem sich die deutschen ja so sehnen, wäre heute noch zehn minuten im amt, nachdem er erklärt hat, er werde am nato-doppelbeschluss festhalten, auch wenn 90 % der wähler dagegen seien.

und sein nachfolger, das ist ebenso fakt, würde den natodoppelbeschluss nach drei minuten gekippt haben.