Freitag, 4. Mai 2012

Volkskrankheit Timoschenko

Arnold Schwarzenegger hat sie, Tom Cruise, Paul Mccartney und Angelina Jolie, auch Wladimir Putin, Volker Kauder und Jogi Löw besitzen eine, auch Promis wie Mehmet Scholl, Vitali Klitschko, der Rapper Bushido oder Thomas Gottschalk litten unter ihr. Schon Horst Schlämmer machte die Dimension des Problems deutlich, als er bekannte „Ich habe Rücken.“ Doch erst durch den beispiellosen Fall der ukrainischen Politikerin Julia Timoschenko ist die „Volkskrankheit Bandscheibe“ (orthopaede.com) öffentlich in das Licht gerückt worden, das ihr zu Unrecht über viele Jahre verweigert wurde, obwohl der „Spiegel“ schon 1987 warnte: „Sechs Millionen Bundesbürger leiden unter Rückenschmerzen“.

Statt aufzurütteln und auf das menschenrechtswidrige Elend hunderttausender nicht nur in den Ukraine aufmerksam zu machen, wurde manipulativ verschwiegen und verharmlost. Pseudowissenschaftliche Texte etwa in der „Welt“ behaupteten, „Rücken-Operationen nutzen meist nur dem Arzt“, deshalb sei die Zahl der Bandscheiben-Operationen „binnen fünf Jahren um 43 Prozent“ gestiegen.

Opfer dieser Entwicklung waren auch Prominente: Erst eine „Blitz-OP“ zum Beispiel rettete Karin Stoiber, nachdem die Frau die EU-Entbürokratisierungsbeauftragten (EU-EBüBA) Edmund Stoiber sich mit „höllisch schrecklichen Rückenschmerzen“ (Chirurgie heute) plagte. 1963 noch bestand die beste Therapie in „zwei kirschgroßen Kugeln aus Schwedenstahl“, die der schwedische Mediziner Dr. Ulf Fernström, Oberarzt der Chirurgischen Abteilung im Krankenhaus von Uddevalla, seinen Patienten in die Wirbelsäule einsetzte.

Ein Ausweg auch für Timoschenko? Nun, von Fernström und seiner Therapie ward nie mehr gehört, das weltweit einzige Zentrum für die adäquate Behandlung von Bandscheibenschäden befindet sich heute nach Auskunft von Experten wie Bundesaußenminister Guido Westerwelle in der Berline Charité. Dort macht man sich derzeit für einen Ansturm von Bandscheibenerkrankten bereit: Nachdem Julia Timoschenko angekündigt hatte, nur in der Charité geheilt werden zu können,rechnen Gesundheitstheoretiker in den kommenen Monaten mit einem Millionenheer an Rückenerkrankten aus aller Welt, die sich aufmachen, Heilung in Berlin zu suchen.

8 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Endlich mal ein Artikel, der mir aus dem Rücken spricht. Ich würde ja auch gerne in der Charite sofort geheilt werden werden wollen, doch stattdessen hat man mich zzu 50 mal Gymnastik in 18 Monaten verdonnert.

Billigmedizin für den Pöbel, der sich keinerlei Verdienste um die Menschenrechte in der Ukraine schuldig gemacht hat.

Oels hat gesagt…

Klappern gehört eben zum Handwerk. Das gilt auch für den Mega-Trend Gesundheitstourismus .

Anonym hat gesagt…

Auch hier wird in das Horn gestoßen, Politiker hätten ein Rückgrat.

Glaub eh keiner.

Anonym hat gesagt…

jeder Querulant in jedem Land bekommt seine Sondersendung - wenn er Jude ist - sonst eben nicht

ppq hat gesagt…

jaja. und nur dann, wie die beispiele grass, sarrazin, michael jackson, eva herrman, jenninger, berlusconi usw. zeigen.
tssssssss.

Gustaf Fröhlich hat gesagt…

Da zeigt sich aber auch wieder, wie rückständig doch das Land Ukraine ist. Jede gescheite Deutsche würde heutzutage einen Burnout vortäuschen und nicht sowas altmodisches wie einen Bandscheibenvorfall..

Cordt hat gesagt…

Ich weiß nicht, was das Gemeiere soll. Als Einhäupl einst in der Prüfung vor mir stand, waren ALLE meine Schmerzen plötzlich weg.

landbewohner hat gesagt…

was solls -am thema vorbei. die masse der deutschen braucht einen kräftigen tritt in den - verlängerten - rücken, auch arsch genannt, damit der kopf zum denken kommt. da haben wir eine wirklich bedrohliche volkskrankheit.