Samstag, 6. April 2013

Nicht alles Gold, was glänzt

Erst die Kapitalverkehrskontrollen in Zypern, nun die Goldsperre bei ABN. Le Penseur berichtet über den Stopp der Gold-Auslieferung bei der niederländischen Bank. Hat nichts zu sagen. Bedeutet Null. Die neue Regelung gilt ab April. Das Gold bei ABN ist weiter sicher aufgehoben. Der einzige Unterschied ist, dass es nicht mehr ausgeliefert werden kann. Dafür erhalten die Kunden aber den aktuellen Tageskurs in echtem Schwundgeld.

Le Penseur kommentiert das gewohnt gallig. "Gehen Sie langsam weiter, meine Herrschaften! Hier gibt's nichts zu sehen! Weitergehen bitte, sonst müssen wir Sie zur Feststellung Ihrer Identität leider festnehmen ... nein, es gibt keinen Bankrun, hier ist nichts zu sehen .... weitergehen, bitte ... keine unangemeldeten Versammlungen, denn dieses werden von den Ordnungskräften aufgelöst ..."

Oben im Bild: Schokoladenriegel.

7 Kommentare:

Thomas hat gesagt…

Der einzige Unterschied ist doch, daß man nicht mehr über sein Eigentum verfügen kann. Mal ehrlich, die meisten Leute machen doch sowieso nur Unfug damit!

Volker hat gesagt…

Das mit dem Gold-Engpass bei der ABN Amro muss man nicht auf die (ACHTUNG, hochintelligente Anspielung) Goldwaage legen.
Die haben ihr System intern umgestellt und sich dabei trottelig angestellt.

In Grenznähe gab es eine zeitlang keinen Zucker zu kaufen. Es lag an den Tschechen. Dort war das Zeug auf einmal viel teurer als gewohnt, weshalb es sich gelohnt hat mal mit dem Kombi über die Grenze zu fahren.
Ein Beleg für einen generellen Zuckermangel ist das nicht, höchsten für mangelnde Flexibilität des Einzelhandels.

Was mich aber wirklich wundert, ist der fallende Goldpreis der letzten Wochen.
Japan hat offiziell die Gelddruckmaschine angeworfen.
Die USA drucken wie verrückt.
Friedensnobelpreisland hat die Sparerenteignung gerade zum Zukunftsmodell erklärt und Haircut zum normalen Regierungshandeln.
Ich könnte verstehen, wenn keiner kauft. Dafür kann es viele Gründe geben.
Aber weiß jemand, warum die Besitzer verkaufen?

Anonym hat gesagt…

>Aber weiß jemand, warum die Besitzer
>verkaufen?

Schwer zu sagen. Der Oberste Sowjet kann aber von jetzt auf gleich ein Goldhandelsverbot verhängen. Dann gilt ein staatlicher Beschisspreis für den Verkauf, Kauf verboten. Die Spur von Gold lässt sich vergleichsweise leicht verfolgen, also weg damit.
Alternativen für die Anlage des Notgroschens wären zur Zeit nur schwer erfassbare Güter wie Antiquitäten, Kunstwerke oder Oldtimer.

Le Penseur hat gesagt…

@Vilker:

Aber weiß jemand, warum die Besitzer verkaufen?

Falsche Frage. Die richtige Frage wäre:

»Weiß jemand, ob die, die durch "Verkäufe" den Goldpreis zu drücken versuchen, überhaupt die Eigentümer von physischem Gold sind?«

Und diese Frage wird vermutlich (wenn man zwei und zwei zusammenzählen kann) mit einem klaren »Nein, sind sie nicht!« beantwortet werden müssen.

Ja, warum wohl liefert ABN kein physisches Gold mehr? Weil sie in Wahrheit nicht mehr genug davon physisch in Besitz haben wird (sonst wäre es ja völliger Schwachsinn, sich teure Lager- und Versicherungskosten anzutun, statt das Zeugs dem legitimen Eigentümer für dessen künftige Gefahrtragung auszuhändigen)!

Die Vermutung, daß unsere Notenbanken längst auch nicht annähernd mehr das Gold in physischem Besitz haben, das sie zu haben vorgeben, ist ja schon öfters geäußert worden. Die dubiose Geheimniskrämerei um Fort Knox läßt ja recht naheliegende Schlüsse zu. Oder die Taktik vieler Nationalbanken, in ihren Bilanzen physisches Gold und sogenannte »Goldforderungen« in einer Position ausweisen.

Goldforderungen sind nämlich in Wahrheit nur so viel wert, wie der jeweilige Gold-Schuldner der Bank an physischem Gold zu liefern in der Lage ist — der Rest wäreeigentlich als uneinbringlich abzuschreiben oder wenigstens deutlich wertzuberichtigen!

Also, cher Volker, gehen wir mal davon aus, daß die ABN nicht liefern will, weil sie nicht liefern kann. Und richten uns danach.

Le Penseur hat gesagt…

Sorry

»@Volker«, nicht »@Vilker« muß es natürlich heißen

Volker hat gesagt…

@Denker
Dass einiges faul ist weiß ich schon.
Zum Beispiel, dass mit dem Crimex-Gold und –Silber kräftig manipuliert wird.
Auch die schönen Posten „Gold- und Goldforderungen“ sind ein Ding für sich.

Eine Rolle spielt auch, dass der Iran (wegen Embargo) neuerdings Gold als liquide Währung nutzt und seine Ölgeschäfte mit Indien und die Gasgeschäfte mit der Türkei (und die Waffengeschäfte mit sonstwem) damit abwickelt. Und je nachdem ob das Gold rein oder rausschwappt (zurzeit mehr raus), drückt das den Preis nach oben oder unten.

Ich kann mir auch keine harmlosen Gründe denken, warum für das Verschiffen der paar Tonnen aus Amerika 7 Jahre nötig sind. Ist doch klar, die müssen das erst mal besorgen, und zwar „marktunschädlich“.

Trotzdem kann ich im Moment den Preisrutsch nicht verstehen. Alle objektiven Zeichen stehen auf steigen. Die o.g. Gründe wären nach meinem (sicherlich beschränkten) Verständnis allenfalls ein Grund für Stagnation. Offenbar gibt es neben den Manipulatoren zurzeit allgemein ein irrationales selbstmörderisches Sentiment, vor dem ich wirklich Angst habe.

Die ABN Amro Sache können wir zu den Akten legen. Die hat mit dem Gesamtbild nichts zu tun. Die Bank hat einfach mal was falsch gemacht. Es gibt genug Edelmetall zu kaufen. Jederzeit.
Wenn Sie Ihr neues Auto beim Händler abholen und der geht am nächsten Tag in Konkurs geht, sind Sie das (jedenfalls in Deutschland) wieder los. Das hat aber nur was mit dem Händler zu tun und ist kein Zeichen von Autoknappheit.

quer hat gesagt…

Sobald der Goldpreis unter einen bestimmten Punkt fällt, werde ich erneut Gold kaufen. In 10-g-Barren, weil sich diese leicht im Tausch gegen Güter umsetzen lassen.
Allerdings liegt das Zeug in der CH, weil dort unantastbar.

Es werden Zeiten kommen, da man um ein Goldstück einen Bauernhof wird kaufen können.