Donnerstag, 5. März 2015

Russlandkrieg: Die Sanktionen wirken

Einen ganzen Monat geht das schon, fast ohne Unterbrechung. Der russische Rubel, vor Wochen noch totgesagt, weil die europäischen und amerikanischen Wirtschaftssanktionen "langsam wirken", wie die Hamburger Wochenzeitschrift Die Zeit bereits im Juli 2014 feststellte, klettert nach oben. Auch die Gazprom-Aktie kennt seit Mitte Dezember nur noch einen Weg: nach oben. Genauso sieht es bei Rosneft, der Sberbank, Norilsk Nickel und Mobile Telesystems aus.

Aus dem prophezeiten "Fall ins Bodenlose" ist ein Anstieg geworden, der seit einem Monat sogar den unaufhaltsamen Höhenflug des deutschen Aktienindex Dax hinter sich gelassen hat.

Um ein Drittel ist der RTX seit Weihnachten gestiegen, der Absturz des russischen Rubel, der "auch mit einer gigantischen Zinserhöhung nicht aufzuhalten" ist (Der Spiegel), hat im letzten Monat um zehn Prozent zugelegt.

Es ist ein Desaster für die Nato-Weltwirtschaftskrieger, die von Anfang an nicht wussten, was sie eigentlich für Forderungen mit ihren Sanktionen verbinden. Und die nun zusehen müssen, wie sich ihre wage Hoffnung, Russland könnte für Druck empfindlich sein, in Luft auflöst.

Es bleiben nur Durchhalteparolen in den Staatsmedien, losgelöst von jeder Wirklichkeit. Der Westen übe "weiter Druck auf Moskau aus", versichern sich die Kommentatoren, denen derweil der Außenwert der eigenen Währung unter den Fingern zerbröselt. Seit Anfang Februar hat der Rubel zum Dollar sechs Prozent gewonnen, der Euro aber hat zum Dollar mehr als drei Prozent verloren.

Seit PPQ im September vergangenen Jahres einen Verfall der Währung auf einen Wert von nur noch 1,10 Dollar im Jahr 2017 vorhergesagt hat, legte die Gemeinschaftswährung den Wertverlustturbo ein: Das Kursziel von 1,10 zum Dollar konnte bereits nach nicht einmal sechs Monaten erreicht werden. Der Wertverlust beträgt seit September mehr als 15 Prozent.

Roland Tichy hat hier erklärt, weshalb Sanktionen gegen Russland nicht wirken. Weshalb Wirtschaftssanktionen nie wirken, steht hier.

Die EU folgt derweil ihrer bei der Euro-Rettung bereits erfolgreich erprobten Strategie: Wenn ein Medikament nicht gegen die Krankheit hilft, dann verschreibe einfach mehr davon. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bereits angekündigt, dass die EU zu härteren Sanktionen gegen Russland bereit ist.

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