Samstag, 7. Dezember 2019

Energieausstieg: Fernsehverzicht als CO2-Bremse


Ein selbstkritischer Bericht des ZDF hat auf die klimaschädlichen Effekte von Fernsehsendungen hingewiesen. So verbrauche ein einziger Haushalt, der eine einstündige Ausstrahlung von "Bares für Rares" oder "Heute Show" anschaue, etwa 120 Watt. Angesichts täglicher Einschaltquoten von rund vier Millionen Zuschauern ist allein das Zweite Deutsche Fernsehen damit pro Jahr verantwortlich für einen Verbrauch von 175 Millionen Kilowatt oder umgerechnet 1,7 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht dem Gesamtstromverbrauch von 600 Familien.

Erschütternde Zahlen, die ein bisher unbeachtetes Einsparpotenzial offenbaren, das noch weitaus höher liegt als die reinen ZDF-Zahlen aussagen. Denn ähnlich sieht es bei allen anderen Fernsehsendern aus:  Egal ob öffentlich-rechtlicher oder privater Sender, jede einzelne Nachrichtensendung über die zunehmende CO2-Belastung, jede Talshow mit Klimaschützern und selbst jede aufklärende Wissenschaftsshow wärmen die Erde unaufhaltsam weiter an.

In der TV-Szene gelten die Urheber der Nachricht dennoch als Nestbeschmutzer, weil sie in ihrem aufrüttelnden Beitrag nicht zum Umschalten, sondern zum Ausschalten auffordern. Sie argumentieren damit, dass ein kompletter Fernsehverzicht aller deutschen Haushalte rund 20 Milliarden Kilowattstunden Strom im Jahr einsparen würde. Das entspricht umgerechnet einer Leistung von 19.345 Gigawatt und liegt damit um ein knappes Viertel über der Leistung, die deutsche Wind- und Solarenergieanlagen 2017  in Deutschland beisteuerten, um die deutschen Verpflichtungen aus dem Pariser Weltklimaschutzvertrag einzuhalten.

Würde jeder deutsche Haushalt künftig darauf verzichten, sich über Fensehsender zu informieren und unterhalten zu lassen, könnte Deutschland jedes Jahr fast zehn Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid als eingespart an die Klimaweltregierung melden, heißt es im Bericht.

Die Zahlen sind zwar grobe Schätzungen, aber das Grundproblem ist bekannt: Sowohl die Produktions- wie auch die Sendeanlagen, vor allem aber die neuartigen Empfangsgeräte in den deutschen Haushalten, über die Fernsehsendungen verschickt und später wieder abgerufen werden, haben einen deutlich spürbaren Stromverbrauch. Die größten Sendezentren befinden sich in Köln, Mainz und München, unzählige kleinere in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Berlin und Hamburg fressen täglich Millionen und Abermillionen Kilowattstunden. Alle deutschen Fernsehsender und Fernsehzuschauer verbrauchen pro Tag ungefähr so viel Strom wie die Stadt Berlin.

6 Kommentare:

rudifru hat gesagt…

Für eine Stunde Fernsehen kann man vielleicht 120 Wh (Wattstunden, ca. 1/8 Kilowattstunden) verbrauchen, wenn denn der Fernseher eine Leistung von 120 Watt hat. Den Verbrauch in Watt, Kilowatt etc. anzugeben ist totaler Blödsinn, oder besser PhysikPlatschQuatsch.

Karussellbremser hat gesagt…

Fernsehverzicht???

Wie will man die gutmenschliche deutsche Weltretter-Zombiearmee ohne ins Wohnzimmer flimmernde 24/7 Regime-Propaganda denn in den von der Obrigkeit erwünschten Gleichschritt bringen? Diese 87% "Weiter so"-Wählermassen sind ohne Glotze doch nicht zu generieren. Darum wird es dort garantiert zu keiner Energieeinsparung kommen. IM Gegentum, Brot und Spiele sind für die Herrscherelite viel zu wichtig, um diesen Zirkus zu drosseln.

Außerdem wird der Micheltrottel alle zukünftigen Klimaschutz-Verteuerungen begeistert bezahlen, gibt ihm das doch den Stolz, die Welt einmal mehr an seinem neunmalklugen Besserwisserwesen genesen lassen zu können. Dieser hirnschwache Vollpfosten wird auch barfuß durch Schneematsch latschen, wenn der glaubt, dadurch die Welt retten zu können, während die gesamte 7,3 Mrd-Menschheit weiter lustig Auto fährt und Kohle verfeuert.

Der Piefke ... eine aussterbende Genpanne in Darwins "Survival of the Fittest".

ppq hat gesagt…

@rudifru: das ist nicht "totaler blödsinn", sondern der goldstandard der medienwelt:
https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article155142623/So-viel-Geld-kosten-Ihre-Elektronikgeraete-im-Jahr.html

rudifru hat gesagt…

@ppq: das mag schon sein, der ppq-Artikel ist aber um keinen Deut besser, und daher: totaler Blödsinn! Warum sich auf die Anderen ausreden, wenn man Mist gebaut hat?

ppq hat gesagt…

@rudifru: ich verstehe dich nicht ganz. die watt vom anfang beziehen sich auf die leistung, die in bezug gesetzt wird zu stunde, die die sendungen dauern, danach geht mich mit den von dir angemahnten kwh weiter. wo ist das problem?

Anonym hat gesagt…

Wenn rudifru nochmal in seinem Elektrotechniklehrbuch nachgeschlagen hätte...

120 Watt ist eine Leistung, und die ergibt sich aus der Zeit, in der eine gegebene Energiemenge in eine andere Energieform umgewandelt wird. Es ist quasi eine Ableitung, die allein keinen Rückschluss mehr auf die verbrauchte Energiemenge zulässt.
Aber: Was sag ich, das ist doch bloß das bekloppte Internet...