Donnerstag, 13. Februar 2020

Volksverpetzer: Kommando Größenwahn


Wenn der Volksverpetzer loslegt und Fakten checkt, dann wird zuweilen nicht nur "dumpfe Rhetorik hinterfragt" und "der Politik auf den Grund" gegangen, wie es in den Geldsammelapellen der selbsternannten Tugendwächter heißt, sondern manchmal auch Klartext geschrieben. Jetzt gelang es dem Berliner Portal für politische Narrative und populistische Strategien, bei einem noch nicht einmal voll strafmündigen jungen Mann aus Hamburg Parallelen zu Donald Trump zu finden.

Der linke Nachwuchsmann ist demnach nicht für die berühmten warholschen fünfzehn Minuten berühmt geworden, weil er es geschafft hatte, die Klimakatastrophe und den Holocaust irgendwie auf die Motorleistungen deutscher Panzer zurückzuführen. Sondern weil er wie der US-Präsident die Unfähigkeit besitze, Fehler einzugestehen, einen "wahrlich peinlichen und gar größenwahnsinnigen Medienauftritt" besitze und "anscheinend jede Menge leere Drohungen und Lügen" verbreite.

Augenhöhe Knie, besser noch Knöchel, das sprachliche Niveau unterm Parkett und mit dem relativierenden anscheinend meinend, dass es doch besser ist, es nicht so ganz genau zu wissen. Für den Fall, das Weiße Haus bekommt etwas vom, Widerstand in den deutschen Schreibstuben spitz und schickt ein Todeskommando, um die Kritiker der galoppierenden Faschistisierung der Welt zum Verstummen zu bringen.

Aus dem Schützengraben, in dem der Volksverpetzer liegt, der bei der Namenswahl mutmaßlich nur knapp an "Volkshasser" vorgeschrammt ist, sehen inzwischen selbst FDP-Mitglieder aus, als trügen sie Hitlerbart, Seitenscheitel und SS-Uniform. Einer wie Trump gilt hier als Toilettenwand, an der man ablassen kann, was einem sonst nicht erlaubt ist: Die ganze Wut und den Selbsthass vor allem darauf, dass alles Streben und Trachten der vom Augsburger Tierrechtler Thomas Laschyk gegründeten Aufklärungsinitiative gegen Rechtsruck und Populismus diesen nur noch zu beflügeln scheint.

Dabei hat es das "ehrenamtliche Team" (Volksverpetzer) nicht an ernsten und akuten Warnungten fehlen lassen. "Rechte Morde seit AfD-Gründung auf der Tagesordnung!", meldete der Volkshpetzer etwa, oder auch, dass "Fridays for Hubraum" wie "Fridays gegen Altersarmut" Teil der rechten Szene sind, deren Mitglieder den Fakten- und Framecheckern (VP) schließlich sogar verrieten, "was sie tun werden, wenn sie an der Macht wären".

Kein "würden" vor dem Komma, kein "wären" danach. Beim Faktenchecker, gerade nominiert für den Influencer-Preis "Goldenes Blog", ist Grammatik entweder Zufall oder Werkzeug im Dienst der guten Sache. Wo Fakten der Sache nicht dienlich sind, ersetzt sie ein Raunen, das dem Muster folgt, Desinformation nicht nur aus direkten Falschaussagen zu erstellen. Sondern durch die Nutzung von Begriffen wie "pauschale Anti-EU-Ideologie", "EU-feindliche Narrative" oder AfD ist krimineller als Flüchtlinge" auf der Ebene von Andeutungen Falschdarstellungen zu suggerieren, die den Eindruck vermitteln, es handele sich nicht um bewusst irreführende Versuche der Re-Kontextualisierung, die den Eindruck erwecken sollen, die EU sei nicht kritisierbar, EU-Kritiker automatisch rassistisch und AfD-Ex-Chef Alexander Gauland säße bereits wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis.

Methoden, die denen der politischen Gegner nicht nur gleichen, sondern identisch sind. Naheliegenderweise fühlte sich der Volksverhetzer durch eine Anzeige des AfD-Mannes Björn Höcke gegen Angela Merkel sofort bemüßigt, seinerseits Strafanzeige gegen Höcke zu stellen.

Die vermeintlichen "Journalisten" und "Faktenchecker" entpuppen sich als Aktivisten, die Politiker imitieren.


6 Kommentare:

teu hat gesagt…

"Volksverpetzer" agiert wie die BILD.
Nur eben von links.
Und das ist gut so.

ppq hat gesagt…

links? also wenn dieses dumpfe toben links ist.

Die Anmerkung hat gesagt…

BEI ERINNERUNG AN TOTE DER LUFTANGRIFFE
Linksextreme stören Gedenken in Dresden
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Soso. Luftangriffe.

Neulich störten diese Möchtegernfaschos auf dem Marzahner Friedhof, jetzt randalieren sie in Dresden, dieser Tage demotouristen sie gen Erfurt.

Unabhängig von den Luftangriffen kann man ruhigen Gewissens davon ausgehen, daß die Formung des neuen Mensch gescheitert ist.

Ist aber egal. Ronnie O'Sullivan hat sich ins Achtelfinale gerettet. Das ist, was zählt.

teu hat gesagt…

@ppq: du meinst also, die Dummheit, u.a. auch der BILD, ist nicht rechts?

ppq hat gesagt…

ich meine, dass das etwas komplexer ist. ein urteil wie "Dummheit" ist immer selbst dumm, tut mir leid.

dummheit wiederum, die du meinst, ist weder rechts noch links, sondern einfach dumm.

was diese volksverhetzer machen dagegen folgt ja einer absicht, ist nur eben nicht in der lage, zu sehen, dass die verfehlt wird, wenn man das eigene publikum für dumm hält

Volker hat gesagt…

@teu, so isses.

"Refugees Welcome" ist ein rechter Propagandaslogan.

Das Anprangern der "Schande von Chemnitz ebenso.

AfD-Hetzer Hartung fliegt jetzt auch von der Uni - klar die Headline einer ultrarechten Zeitung.