Mittwoch, 17. Juni 2020

Angela Merkel: Die Frau ohne Maske

Selbst wo der Mindestabstand nicht gewahrt werden kann, weigert sich Angela Merkel, eine symbolische Formalmaske zu tragen.
Sie war nie die, die von vorn führt. Schon in der Angela Merkel Flüchtlingskrise mied es Angela Merkel, Heime zu besuchen, oder auch nur Grenzschutzkompanien oder ehrenamtliche Helfer. Die Hamburgerin regierte aus dem Kanzleramt,einem hochbunkerähnlichen Betonbau in der Mitte Berlins. Gelegentlich war sie bei Anne Will zu sehen, sie lud sich dorthin selbst ein. Den Rest erledigte sie mit offiziellen Botschaften an die Bundespressekonferenz, ausgewählte Journalisten oder mit charmant unbeholfen wirkenden Filmen auf ihren Youtube-Kanal.

Mehr braucht es nicht, davon ist Angela Merkel überzeugt. Benötigte Schröder noch Bild und Glotze, weswegen der letzte SPD-Kanzler sich gelegentlich in einem halbwegs spannenden Umfeld zeigen musste, damit er im Fernsehen gezeigt wurde, reichen Merkel Verlautbarungen aus der Unsichtbarkeit. "Tagesschau" und "heute" illustrieren das bereitwillig mit Archivfotos. Auftritte vor der Presse etwa beim inszenierten Einkauf in einem Supermarkt werden so ebenso unverhofften zu Höhepunkten wie Reden an die Nation, die keine sein will.

Conte, Sanchez, Putin, Xi und Trump inszenieren sich in der Corona-Krise als Maskenträger.
Angela Merkel hat als junge Frau erlebt, wie die Bilder von der ungarischen Grenze, aus der Prager Botschaft und von den Demos gegen des SED-Regierung das System in der DDR so unterminierten, dass es nach kurzer Zeit wie von selbst zusammenbrach. Seitdem vermeidet sie Bildarbeit, die missverstanden werden könnte. Keine Filmchen vom Grenzschutz, kein Handauflegen bei Kriegsflüchtlingen. Und in der Corona-Krise konsequenterweise weder ein telegener Besuch in einem Krankenhaus noch einer bei einem Impfstoffhersteller, auf einer Teststation oder in einem Gesundheitsamt.

Merkels ganze Botschaft sind ihre Blazer - und das offensichtliche Bemühen, nur ja keine Fotos entstehen zu lassen, auf denen die Kanzlerin eine Formalmaske (offiziell "Mund-Nase-Schutz") trägt. Während sich Macron und Xi, aber auch Conte und Sanchez sich immer wieder demonstrativ als Vorbilder verkleidet haben, meidet Angela Merkel sichtlich jede Gelegenheit, die dazu führen könnte, dass von ihr Fotos mit "Alltagsmaske" (BWHF) verbreitet werden. Auftritte wie der Putins im Vollschutz auf einer Corona-Station oder der Trumps mit Plexiglas-Visier bei einem Schutzmittelhersteller sind für Merkel ohne undenkbar.

Die "Welt" sieht im Tragen von Masken auch ein "Symbol im Kulturkampf" um die Deutung der Pandemie. "Die Maske ist quasi das Gegenstück zur roten Kappe mit der Aufschrift „Make America Great Again“ — sie bedeutet: Ich gehöre nicht zu den Unterstützern dieses Präsidenten", schreibt Hannes Stein und ordnet Angela Merkel damit ein.


Doch womöglich meint die Maskenvermeidung durch die Kanzlerin etwas ganz anderes. Merkel führt gern aus der Entfernung, sie taucht nicht dort auf, wo es brennt, sondern am liebsten in staatsmännischen Runden, in denen sie Weltgeschichte von Übermorgen schreibt. Ihre Welt waren immer die Pläne für Irgendwann, auf ein μ genau festgezurrt. Auch den Corona-Kampf leitete Merkel aus dem Seuchenbunker, oder zumindest tat sie das, bis der Ministerpräsidentenaufstand von Mitte Mai sie kurzerhand wieder entmachtete.

Seitdem ist Angela Merkel wieder dort, wo sie die ersten Pandemie-Wochen verbrachte: Im Off einer umfassenden Unsichtbarkeit. Die Regierungschefin ist nicht zu sehen, nicht mit Maske und nicht ohne, sie besucht keine Brennpunkte der Krise, keine kleinen Mittelständler, keine Wasserstoffinnovatoren und  Pflegestationen. Allenfalls ein Ausflug zu einem Treffen mit anderen Staatsführern ist drin, wo sie sich in ihren blauen oder roten Blazern vor einer blauen Kulisse aufstellt und mit großem Erfolg zumindest in Wahlumfragen Verlässlichkeit zu vermitteln versucht.

Seit Corona kam, gibt es nur noch Bilder der Kanzlerin aus eine Puppenstube, die aussieht, als lebe Angela Merkel  in einer Welt aus tapeziertem Gipskarton und traurig hängenden Fahnen. Zum letzten Mal in einer realen Umwelt wurde sie bei ihrem legendären Supermarktbesuch gegen Hamsterer gezeigt. Seitdem müssen Medien mit Archivbildern eine Teilnahme der Kanzlerin am Leben simulieren, um den Eindruck zu vermeiden, die Bundeskanzlerin lebe in einer hermetisch abgeschotteten Blase, die sie inzwischen gar nicht mehr zu verlassen wage.



8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Unsere Kanzlerin ist ein Orakel, dessen Botschaften nicht in Frage gestellt werden. Dissens darf es unter den Priestern nicht über den Inhalt der Orakelsprüche geben, sondern nur noch über die Auslegung von Details. Wir planen, ihr Büro in die Barbarossahöhle im Kyffhäuser zu verlegen. Wenn jemand Fragen hat, und die Frage und der Fragende von einem Priestergremium für würdig befunden wurden, wird die Frage mit dem Blut des Fragenden auf Pergament geschrieben und in die Höhle geworfen. Die Antwort wird live in der Tagesschau übertragen, der Effekt mit dem Hall und und den Schatten im flackernden Fackelschein wird richtig genial werden.

Das Kabinett

Arminius hat gesagt…

So ganz stimmt das aber nicht. Ich erinnere da mal an ihr Selfie mit dem jungen Afghanen, das in der ganzen Welt als Einladung nach Deutschland aufgefaßt wurde.

Die Anmerkung hat gesagt…

@Arminius

Es war nciht ihr Selfie, sondern seins. SIE will mit sowas im richtigen Leben nichts zu tun haben. Hat sie ja auch nicht. Oder ist bekannt, daß sie jemals eine Delegation der von den Menschenhändlern hierher Geschmuggelten empfing, um sich deren Sorgen und Nöte reinzuziehen?

Anonym hat gesagt…

Da der Untersberg bei Salzburg auch als Barbarossaberg gehandelt wird, wäre ich dafür,
aus Gesundheitsgründen das gesamte Kabinett, samt der sozialistischen CDU-Kanzlerin Merkel auf die österreichische Seite des Berges auszulagern, da sind die Dienstwege zum Sebastian Kurz nicht so lang, der Berg ist angemessen größer, die Luft gesünder und salzhaltig. Das hält frisch. Da braucht sie nicht mehr nach Bayreuth, denn Opern gbt's auch bei den Salzburger Festspielen und jede Menge Schicki-Micki, auch mit Hosenanzügen.
Das wäre nur gerechter Ausgleich, denn die Österreicher haben uns, den Deutschen, ja auch mal einen Reichskanzler unter großem Jubel der Bevölkerung "geschenkt". Das furchtbare Ende ist bekannt.
Vielleicht trifft unsere Mutti den großen Kaiser ja mal im Berg zu einem
Plausch über Heimat, Nation und Vaterland. Das könnte nicht schaden, denn Muttiland ist abgebrannt.
Elli

ppq hat gesagt…

von wegen geschenkt. braunschweig, womöglich wegen des namens, hat ihn sich geschnappt und zum staatsbürger gemacht.

Jodel hat gesagt…

Welcher um sein Überleben kämpfender Mittelständler mit einem gewissen Restanstand würde denn Frau Merkel derzeit überhaupt noch in seine Firma lassen?
Unterhalb der servilen und subventionsabgreifenden Großkonzerne brodelt es doch gewaltig.
Ich jedenfalls, bei aller Bescheidenheit, würde der guten Dame nur zu gerne die Tür vor der Nase zuschlagen, wenn sie sich meiner kleinen Klitsche auch nur nähern würde.
Die Tür auf die Nase schlagen verbietet sich auf Grund der unmenschlichen Erziehung die mittelalte weiße Männer noch erleiden mussten, von selbst. Auch bei Frau Merkel.

Gerry hat gesagt…

Die Leute in der Berliner Regierung sind Coronaleugner per exellence. Da trägt nicht einer eine Maske und Abstand abseits der Kameras ist auch kein Thema.

Anonym hat gesagt…

Das Bild unten Mitte: Was macht denn das Schlitzaug' mit Papis schlimmem Krabbelfinger für eine masonistische Geste? Ich werde euch alle rektal untersuchen?