Samstag, 5. Juni 2021

Alpha-Pommes und Theta-Pizza: Todesstoß für Diskriminierung

Statt "italienische Pizza" wird es künftig "thetagammaxi Pizza" heißen.

Es wurde höchste Zeit! Doch wieder einmal brauchte es erst die Corona-Krise, um die Weltgemeinschaft zum Handeln zu bewegen. Doch nach der Entscheidung der WHO zur Neuorganisation der Namen der unterschiedlichen Corona-Mutanten, zieht nun auch die UNO als höchste Instanz der Völkerfreundschaft Konsequenzen: Die Bezeichnung von speziellen Gewohnheiten, Eigenheiten, Mahlzeiten und Spezialitäten nach ihrer Herkunft soll bald der Vergangenheit angehören - zumindest sprachlich.  

Die UNO will ihnen stattdessen nach einem einheitlichen System Namen geben, um eine Stigmatisierung der Länder zu vermeiden, in denen sie erstmals aufgetaucht oder über Jahre zur Gewohnheit geworden sind. Von der sprichwörtlichen "polnischen Wirtschaft" über den "russischen Zaren" oder die "schwedischen Gardinen" seien an Ländernamen angelehnte Bezeichnungen wie "englischer Patient" oder "französische Verteidigungseröffnung" gehalten, Vorurteile zu schüren. Von der "spanischen Grippe" bis zur "britischen Mutante", von "italienischer Pizza" bis "britischer Stahl" sei die Bezeichnungsmethode, vor 300 Jahren erfunden von Daniel Defoe in seinem Roman "Robinson Crusoe", gehalten, Menschen zu spalten und Unterschiede zu betonen.

Um Diskriminierungen zu vermeiden, will die Weltgemeinschaft nicht mehr zulassen, dass Eigenheiten dieser Art weiterhin mit einem Rückgriff auf vermeintliche landestypische Eigenheiten bezeichnet werden. Stattdessen kennzeichnen nun griechische Buchstaben die Varianten. Dazu soll es eine umfassende Reform aller Vorurteile geben, ehe eine neue DIN-Norm für eine sogenannte wertungsfreie Bezeichnungssystematik in Kraft tritt. Kein Land soll für die Entdeckung eines Rezepts, die Pflege eines bestimmten Brauchtums ("spanische Fliege") oder seine Herkunft stigmatisiert werden, hieß es dazu offiziell. 

In einer Anhörung hatten Experten unter anderem aus der deutschen Bundesworthülsenfabrik (BWHF) auf den diskriminierenden Grundton von Bezeichnungen wie "deutsche Wertarbeit" oder "brasilianischer Spieler" hingewiesen. Die Betonung der Herkunft setze zurück, wer sie nicht vorzuweisen habe - so gelten Fügungen wie "europäische Lösung" heute weltweit als schreckenerregende Vorstellung, obwohl sie sehr gut gemeint sind. 

Damit soll es vorbeisein. Auch für Buchstaben-Zahlen-Kombinationen wie B.1.351, wie sie die Weltgesundheitsorganisation zuletzt zur wertfreien Benennung von Corona-Varianten genutzt hatte, soll es keine Chance geben. Solche wissenschaftlichen Bezeichnungen haben ihre Vorteile, aber angewandt auf "italienische Schuhe", "finnischen Heavy Metal" oder "dänischer Humor" seien sie schwer auszusprechen und zu behalten.

An ihrer Stelle setzt die Weltgemeinschaft auf ein ausgeklügeltes System aus griechischen Buchstaben, die Ländern und Regionen in einem fairen Losverfahren zugeordnet und dann von Nutzern selbsterklärend angewendet werden können. Von "Alpha" bis "Omega" ist eine Vielzahl Kombinationen möglich, so dass ein "vietnamesischer Hut" künftig etwa mit "Tauphichi" oder ein "Magdeburger Modell" mit  "Munuxi" bezeichnet werden könnte. Regionale Herkünfte bis hinunter auf die Landkreisebene wären damit antidiskriminierend verschlüsselt.


7 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Annalena Baerbock @ABaerbock

Menschen mit geringem Einkommen verbrauchen meist weniger CO2, sind deshalb nicht so stark von den Preiserhöhungen betroffen und bekommen trotzdem genausoviel Geld zurück wie Menschen mit großem CO2-Fußabdruck, die mehr bezahlen.

https://twitter.com/ABaerbock/status/1400873198091227141
-----
Und wieviel CO2 verbraucht ihr hier so beim Kommentieren? Ich frag für einen Billigtroll.

Anonym hat gesagt…

Pizza ist ja etwas Positives, da sehe ich weniger Handlungsbedarf. Allerdings ist zu begrüßen, dass sicher demnächst die stigmatisierende Zuschreibung Hitlers als deutscher Politiker österreichischer Herkunft durch einen griechischen Buchstaben ersetzt werden wird.

Die Anmerkung hat gesagt…

Wieso? Hitler war ein österreichischer C-Promikünstler, der in Deutschland zum Alphatier mutierte.

ppq hat gesagt…

baerbock las ich. es stimmt also, dass sie sich schnell in sachverhalte einlesen kann. dreyers co2-these mit dem verbrauch des klimagases hat sie jedenfalls voll drauf.

https://www.politplatschquatsch.com/2019/07/klima-kommando-zuruck-co2-ein-guter.html

ppq hat gesagt…

der plan mit den griechischen buchstaben war gut. aber ich höre jetzt aus athen, dass man sich dort diskriminiert fühlt. wir sind an einem experten dran, der das mal ausführlich erklärt

Die Anmerkung hat gesagt…

Wo hat sich Baerbock das hier eingelesen?
-----
Annalena Baerbock @ABaerbock

Das geht gar nicht: Kohlestrom verstopft die Netze, Atomstrom darf obendrein in Netzengpassgebiete übertragen werden - und @peteraltmaier @BMWi_Bund erwägt nun den Grundpfeiler der Energiewende, den Einspeisevorrang für Erneuerbare, zu kippen...

https://twitter.com/ABaerbock/status/999893552204206080

Hase, Du bleibst hier ... hat gesagt…

Die Rassisten von N-TV schreiben immer noch von der Indischen Mutante, die gerade in GB so richtig reinhaut, auch unter den Geimpften.

Genießt den Sommer, nach der Wahl geht die Corona-Diktatur in die nächste Runde.