Mittwoch, 30. Juni 2021

Buchautorin Baerbock: Pfau mit fremden Federn

Annalena Baerbock behauptet jetzt auch noch, ein Buch geschrieben zu haben.

Nur wer dreist ist, richtig dreist, überlebt im Geschäft mit der eigenen Popularität und schafft es sogar, sie auszubauen.Menschen ohne Schamgrenzen tun sich am leichtesten im Beruf des Öffentlichkeitsarbeiters, sie bringen den Drang mit, sich zu äußern, ihr Gesicht zu zeigen, Bewunderung zu empfangen und angehimmelt zu werden. Im Showgeschäft und in der Politik kommen die groß heraus, die sich entäußern, die sich nackt machen für jedes neue Album, die ihre - oft verheerten - Züge in die Kamera halten und zu allem immer etwas zu sagen haben.  

Gern wird das dann auch niedergeschrieben, die Protagonisten mit den siebzehnstündigen Arbeitstagen, die Außenminister, die vielbeschäftigten Weltenretter in den Chefredaktionen und Parteiarbeiter schaffen es wie nebenher, Ratgeber und Biografien zu verfassen, dicke Analysen zur Lage der Zeit, programmatisch nach vor weisend wie die Schulz-Bibel oder bewegungstherapeutisch wie Anja Reschkes "Rückenschule gegen rechts". Der Normalbürger ist generell uninteressiert an all diesen Werken, er ignoriert die Mutaufrufe, die Ruckreden und die Versuche, die eigenen Wurzeln vor aller Augen zu gießen. 

Man schreibt nie selbst

Doch es gehört sich so. Wer nichts wird, wird Wirt und wer politisch etwas werden will, der wird ein Buch schreiben müssen, wenigstens. Selbstverständlich nicht selbst, dazu reicht die Zeit ja nicht. Wie Martin Schulz, der damals als Gottkanzler der Medienrepublik an seinem Grundsatzmanifest "Was mir wichtig ist" erklärtermaßen jeden Federstriche selbst erledigt hat, war die vielbeschäftigte Grünen-Chefin Annalena Baerbock gezwungen, ihr erstes Buch von einem Helfer schreiben zu lassen. 

Das ist Usus in der Branche, das ist allgemein akzeptiert. Dort, wo der Prominente, der dem Werk seinen Namen aufpappt, Respekt vor der Arbeit anderer hat, kommt in der Regel ein Miniaturverweis auf den echten Buchautoren aufs Cover. Dort, wo der Schein das Bewusstsein bestimmt, unterbleibt auch das. es muss dann ein Hinweis im Kleingedruckten reichen, dass da noch jemand gewesen sei: Einen "Mitwirkenden" nennt ihn Bundesaußenminister Heiko Maas.

Wie bei Baerbocks "Jetzt: Wie wir unser Land erneuern", einen 240-seitigen Buch, das Baerbock das ihre nennt und das von den Medien auch durchweg als "ihr" Buch vorgestellt wird. Hier erkläre die Kanzlerkandidatin der Grünen, "wie sie Deutschland verändern will und worauf es ankommt, wenn wir es in eine gute Zukunft führen möchten", heißt es da. Welchen Eindruck würde es da machen, gäbe sich die Tatfrau aus Niedersachsen, zuletzt wegen ihrer aufgehübschten und sorgfältig geschönten Biografie Zielscheibe zahlloser Anfeindungen, nicht als alleinige Verfasserin aus? Der, der das Buch geschrieben hat, nach deutschem und europäischen Recht der Urheber, taucht auch bei ihr nur im Kleingedruckten auf.

Kein Autorenname auf dem Cover

Aber Mchael Ebmeyer, ein Autor der "Zeit", der auch schon Heiko Maas' Weltwerk "Aufstehen statt wegducken. Eine Strategie gegen Rechts" verfasst hat mitbewirkte, wird sich nicht beklagen, denn er wird gut bezahlt dafür, das, was ihm Baerbock in "Gesprächen" (Freitag) erzählt hat, aufzuschreiben. Nach deutschem und EU-Urheberrecht ist er zwar der Autor. Sie aber hat den Vermarktbaren Namen. Und Medien fragen nicht, zumindest war darauf bisher Verlass: Warum sie ein Buch geschrieben habe, wird sie von einem freundlichen Werbebotschafter gefragt, als habe sie das tatsächlich. Und dankbar für die Adelung antwortet sie auch so, als gebe es daran keine Zweifel. 

Die Welt aber hat sich weitergedreht. Frechheit und dreiste Falschbehauptungen bleiben nicht mehr unwidersprochen, nur weil sie von einem dröhnend lauten Chor unisono behauptet werden. Nach Baerbocks eitel verfälschter Biografie hat sich der Plagiatschecker Stefan Weber deshalb auch Baerbocks politische Belletristik vorgenommen, die alles hat, was ein Buch braucht, um den Verdacht von Konjunkturliteratur zu erregen: Die üblichen etwas über 200 Seiten, für die der Verlag um die 20 Euro nehmen kann. Den üblichen Doppeltitel. Und den Aufkleber "Spiegel-Bestseller", der schon aufgepappt wird, noch ehe das erste Exemplar im Laden ist. Und auch draufbleibt, wenn die politische Belehrungsliteratur auf wie üblich auf Amazon-Verkaufsrang 1.300 die Stunde ihrer größten Popularität erlebt.

Ein Werk voller Abschreibübungen

Folklore mit fremden Federn, die bei Baerbock aber noch eine weitere Dimension hat. Konnten sich Politiker, die Bücher unter ihrem Namen schreiben ließen, bisher stets darauf verlassen, dass nicht einmal die, die über ihre Bücher schrieben, sie zuvor lasen, hat Stefan Weber Baerbocks Buch nun nicht nur gelesen, sondern auf Abschreibübungen geprüft. Baerbock für ihr Buch abgeschrieben. Aber sie war es nicht selbst. Sie hat keine Urheberrechte verletzt, sondern geglaubt, sie könne welche kaufen, um sich mit fremden Federn zu schmücken. Sie wusste sicherlich nicht einmal, wo ihr Zulieferer sich überall bedient hat.

Aber siehe da: Alles voller Plagiate, unmarkierter Textkopien und geborgter Absätze fremder Autoren. Baerbock klaut sätzelang vom amerikanischen Politikwissenschaftler Michael T. Klare, sie bedient sich wörtlich beim Blog „Klimawandel – Challenge Accepted“ des Verbands der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz und selbst dort, wo sie vorgibt, persönliche Erinnerungen zu schildern, stammen "wesentliche Formulierungen wiederum nicht von ihr, sondern von einem Rückblick der Bundeszentrale für politische Bildung aus dem Jahr 2019", wie Weber analysiert.

Das alles passt natürlich zur Persönlichkeitsstruktur einer Frau, der es wichtig ist, den richtigen Eindruck zu machen und das richtige Bild abzugeben. Annalena Baerbock ist mehr Theodor zu Guttenberg als ernsthafte Politikerin, sie lebt allein für den schönen Schein, nicht von der eigenen Leistung, und sie vertraut auf die Tarnung, die ihr medial so großzügig und solidarisch gewährt wird. "Annalena Baerbock hat ein Buch geschrieben", startet der "Tagesspiegel" seine Eloge an die junge Nachwuchsautorin. "Annalena Baerbock hat ein Buch geschrieben", beginnt der "Spiegel" seine Buchempfehlung. "Annalena Baerbock hat ein Buch geschrieben", betont auch die Taz im ersten Satz.

Alle drei Eingangssätze sind wörtlich und ohne Quellenangabe aus der Verlagsankündigung kopiert. Als müsse und solle ein Verdacht, es könne nicht so sein, wie es doch in Wirklich natürlich ist, vorbeugend ausgeräumt werden.


9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Laut Legende hat sie sich mit Ebmeyer unterhalten, und seine Aufzeichnungen dann höchstselbst zu ihrem Buch verarbeitet. Sie brauchte sicher jemanden, der ihre Gedankenbruchstücke vorfiltert.
Ist bei der eigentlich irgendwann mal was normal über die Bühne gegangen?
Ihre Karriere als (Doppel-Mini-)Trampolin-Athletin kommt ja auch immer etwas bombastisch daher.

Vögelkundler hat gesagt…

Während man sich hier typisch detailverliebt an der Fantasie von Annalena Kobold abarbeitet, wüten draußen die psychisch gestörten Asylabgelehnten mit subsidiärem Schutzstatus, damit auch ja keine Bestie in Menschengestallt ausgewiesen wird und hier dann willkürlich Leute abschlachten kann.

Denen will man nach tollwütigen Blutrauschtaten lieber noch mehr therapeutische Zuwendung schenken, weil sie ja bemitleidenswerte Traumatisierte sind, die in ihrer schlimmen Seelenqual regelrecht gezwungen sind, tollwütig Opfer hinzumetzeln.

Wie pervers ist die deutsche Asylmafia bis in höchste Politikerkreise eigentlich, wenn die Massakeropfer mit ein paar Standardfloskeln weggetrauert werden, um die EM-Freude nicht zu stören, ein Brot-und-Spiele-Zirkus, der von Jogis Schwuchtelbinden-Bauchtanztruppe jedoch schmählich vergeigt wurde und wir über die Gründe dieses Versagens sicher noch tagelang in allen Medienkanälen informiert werden.

Die Nachricht, dass in Wien zwei dieser goldwerten Bereicherer ein 13jähriges Mädel betäubten, vergewaltigten und ermordeten, wird dann lieber unterdrückt, um die wichtige Trauer um den Verlust des Siegerpokals nicht zu stören.

Die geistige und moralische Verwahrlosung der Deutschen nähert sich wieder jener aus der empathielosen Zeit der KZ. Und wieder sind viele ängstliche und beflissene Mitläufer dabei und auch noch stolz auf ihre Verrohung.

Etliche Angehörige der Opfer bekamen durch die Ermordung ihrer Liebsten lebenslänglich, weil man in den verantwortlichen Behörden einem Importpsychopathen mit Propagandamaterial des IS in der Bude überließ, sich selber aus der Psychiatrie zu entlassen, in der der sicher nicht grundlos steckte, weil man bei Migranten kultursensibel diagnostiziert.


Hier geht es also nicht nicht um eine eitle grüne Pfauin mit fremden bunten Federn, hier geht es um die Verblödung eines ganzen Volkes, das es als heilige Pflicht ansieht, die Gewaltopfer zu vertuschen, um die Täter zu verhätscheln. Ganz Schland ist inzwischen eine Irrenanstalt mit Millionen Freigängern, von denen jederzeit einer durchdrehen und Amok laufen kann.

Aber wo wegen Feigheit keine Kläger sind, da sind wegen Feigheit auch keine Richter ... außer im Stille eines Freisler-Gerichtshofes, um jeden Regimekritiker fertig zu machen.

Es kam wie damals schleichend und ist längst wieder so weit, aber der Pöbel betet wie besoffen seine Gladiatoren in den Arenen und seine Obrigkeit in den Herrschertempeln an.

ACAB ist also nur ein Mosaiksteinchen im neuen Deutschlandbild. Nicht besser, aber auch nicht schlechter als die Masse.

Anonym hat gesagt…

>Während man sich hier typisch detailverliebt an der Fantasie von Annalena Kobold abarbeitet,
>wüten draußen die psychisch gestörten...

Ach kommen Sie! 'Annalena' und 'psychisch gestört Asylabgelehnte' sind ja nun fast das gleiche Thema.

Vögelkundler hat gesagt…

@ Anonym 2

... mit dem kleinen Unterschied, dass A1 nur sich tötet, A2 aber andere Menschen.

Für mich ist das also ein sehr markanter Unterschied, und auf die Asylmafia bis in höchste Politikerkreise habe ich deutlich hingewiesen.

Man sollte sich also nicht nur eine oder zwei Aussagen herauspicken und darauf Kritik aufbauen.

ppq hat gesagt…

@völkerkundler: man kann nicht alles haben, schon gar nicht, wenn nur platz für zwei texte am tag ist.

was ihr thema betrifft, verbietet sich eine satirische annäherung. und sachlich ist dazu alles gesagt. es wird nicht besser, wenn das unentwegt wiederholt wird.

zu wettern aber, wie das ihr begehr zu sein scheint, interessiert mich einfach nicht.

Peter Miller hat gesagt…

"Annalena Baerbock behauptet jetzt auch noch, ein Buch geschrieben zu haben."

Wenn sie das Buch so geschrieben hat, wie sie spricht, dann wird es ein Bestseller!

Anonym hat gesagt…

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2021/gerechtigkeit-fuer-gruene-moralpolizei/

Völkerkundler hat gesagt…

@ ppq

"Es" soll durch Wiederholung nicht "besser" werden, "es" soll nur nicht im Tsunami der seicht vorgetragenen Alltagsbanalitäten untergehen und somit verschwinden.

Tiere lernen nur durch häufiges Wiederholungen, und Menschen sind biologisch auch nur eine Art Tier. Man kann "es" also nicht oft genug runterleiern und auch wetternd betonen, sonst versumpft dieses Dödelvolk noch mehr in seinem Tolleranzkoma, in dem alles gleich und somit gleichgültig sein soll.

Und dass Sie sich eher für filigrane Sofakissenstickereien als für markante Realitätskritik interessieren, ist auch bekannt. Sie kennen aber dennoch vielleicht den Spruch: "Klappern gehört zum Geschäft." Nur hier versucht man es bedauerlicherweise mit einschläfernder Faktenauflistung von Nebensächlichkeiten, als würde eine einzige Person, egal welche, etwas bewirken können. Selbst Merkel kann ohne Erfüllungsbüttelheer nix bewegen außer vielleicht ihre heimische Klospülung. Erst recht nicht eine grünschnäbelige ACAB.

Es gibt übrigens andere Blogger, die sich "meinem" Thema, das zugleich die gesamte Gesellschaft massiv bis tödlich betrifft, durchaus satirisch, ironisch oder gar sarkastisch bis zynisch annähern können, obwohl manche Ereignisse und die offiziellen Reaktionen darauf einen oft wirklich sprachlos machen können.

Wettern ist also auch eine Art Notwehr, um an all dem Psychomüll, der einem medial serviert wird, nicht zu ersticken.

Und solange wir uns hier wegen angeblicher stilistischer Formfehler gegenseitig angiften, lacht die Gegenseite sich ins Fäustchen über unsere Torheit.

ppq hat gesagt…

@völkerkundler: ich in sicher, dass ihre rufe zu den waffen und ihre fixierung auf eine imaginäre "gegenseite" aus ihrer sicht eine vernünftige reaktion sind. bestimmt finden sie eines tages eine seite oder gar einen gegenseite, auf denen sich sich mit anderen gegenseitig zur notwehr aufrufen und miteinander wettern können.

vielleicht könnten sie sogar heute beginnen, die suche nach entsprechenden adressen zu intensivieren, damit wir hier weiter ungestört über unsere sofakissenstickereien sprechen können.

mir wäre das, offen gestanden, ganz lieb. ich will aber eben nicht unhöflicher sein als ich erzogen worden bin. doch bitte, vielleicht gelingt es ihnen trotzdem, die subtile botschaft zu empfangen? ich würde mich für alle seiten und gegenseiten freuen