Mittwoch, 26. Januar 2022

Keine Schlafwandler: Diesmal hellwach in die Schlacht

Dreifach unterlegen - wer würde da nicht sofort angreifen.

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in Rummeln und Röhren aus allen Rohren, auf allen Kanälen, mit allen Mittel außer mit echten Patronen. US-Präsident Joe Biden, an der Heimatfront auf bestem Wege, sich noch vor der ersten Zwischenwahl als vierjähriges Missverständnis in die Geschichtsbücher einzutragen., verfolgt nun in aller Deutlichkeit die Strategie aller innenpolitisch bedrängten Staatenlenker: Eröffne eine zweite Front weitab der Heimat, an der du nur gewinnen kannst.

Europa als Schauplatz

Biden hat sich Europa als Schauplatz für seinen Siegeszug zurück in die Herzen der Amerikaner ausgesucht. Seit Ende November, als klar wurde, dass seine Chancen, irgendeines seiner Wahlversprechen umzusetzen, mau aussehen, ist die Bedrohung der freien Welt durch Russland zu einem Thema mundgeblasen worden, das zeitweise sogar die recht reale Gefahr einer außer Kontrolle geratenen Inflation und einer unter vielfältigen Verwerfungen durch die Corona-Maßnahmenzusammenbrechenden Wirtschaft überstrahlt. Das Publikum steht staunend, verurteilt, die medialen Manöver fortwährender Verschärfung mit Fassungslosigkeit über sich ergehen lassen zu müssen.

Während sich am Stationierungsplatz der russischen Truppen in Russland in den zurückliegenden acht Wochen nichts verändert hat, ist die Sprache im Westen immer schriller geworden. Die Russen kommen! Ein riesiger Chor von Weltuntergangspropheten beschwört unablässig die steigende Gefahr, die wachsende Bedrohung, den näher rückenden Einmarsch und die immer schlimmer werdende Erpressung durch den Kreml. Der seinerseits eigentlich gar nichts eskalieren muss, weil ihm selbst diese Arbeit von den Spindoktoren in den westlichen Hauptstädten, von Geheimdienstlern und Kalten Kriegern in den Medien abgenommen wird. 

Der ewig näher rückende Einmarsch

Wenn an der Front nicht wirklich etwas passiert, muss man etwas passieren lassen. Schon vor dem Ersten Weltkrieg waren es die Mobilmachungen der einen, die für Mobilmachungen der anderen sorgten. Bis sich alle zusammen im Schützengraben wiederfanden. 

Jetzt hatten die Briten zum Beispiel die Idee, Russland beim Wunsch nach einer russlandfreundlichen Regierung in Kiew zu erwischen. Gäbe es den MI6 nur in den "James Bond"-Filmen, wäre das für immer ein Geheimnis geblieben, das man sich mit ein wenig Hausverstand hätte herbeiraten müssen. So aber ist es amtlich. Ein Warnzeichen mehr! Die Alarmsirenen schrillen. Wir zeigen noch mal das Bild von dem Panzer auf der Autobahn, sage sie in den Redaktionen. Und die Luftbilder vom November mit den Hütten im Schnee. Wir fordern Russland noch mal zur Deeskalation auf, sagen sie in Washington, Berlin, Paris und London. Auch das eskaliert gut.

Der ukrainische Geheimdienst bestätigt das inzwischen, indem er die konkreten Angriffspläne der Russen an die Presse weitergab. Drei Panzerkeile ins Herz des EU- und Nato-Kandidtaen. Joe Biden reagierte, nicht nur mit Waffenlieferungen, sondern auch mit der Anweisung an das amerikanische Diplomatenkorps in Kiew, die Familienangehörigen sofort in Sicherheit zu bringen, ehe der russische Ansturm beginnt.  Großbritannien folgte flugs und ebenfalls verringert als "Reaktion auf die Bedrohung durch Russland" und dessen Angriff.

Angriff Anfang Januar

Der sollte eigentlich schon "Anfang Januar" starten, wurde aber später von allen westlichen Quellen auf "Ende Januar" verlegt. Nun, fünf Tage vor Fristablauf, wird es langsam Zeit, sich vorzubereiten. Joe Biden will deshalb nun Truppen nach Osteuropa verlegen: Bis zu 50.000 Soldaten, entgegen den Zusagen der USA von 1990 stationiert in dem osteuropäischen Nato-Staaten, könnten Russland weiter provozieren - womöglich sogar zu einer militärischen Reaktion. Falls das noch nicht reicht, stehen die Nato-Truppen der europäischen Verbündeten Gewehr über.

Das Kräfteverhältnis der Nato gegenüber Russland liegt bei 3 zu 1, bei einer beinahe 20-fachen finanziellen Überlegenheit des Westen. Drei Millionen Soldaten gegen 900.000, fast 10.000 Panzer gegen knapp 3.000. 4.000 Flugzeuge gegen 1.000. 864 Milliarden Rüstungsausgaben gegen knapp 47.

Wer, wenn er auf der Generalsstabsschule aufgepasst hat, würde da nicht zur Attacke blasen, sobald der Winter eisig wird in der Ostukraine, alle eignen Angriffspläne verraten sind und die ganze Welt darauf wartet?


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die Aufstellung hat kaum Aussagekraft ; wenn z.B. 40 russische Häcker mal eben 400 us - Supermärkte lahmlegen und event. kohlchan-Blitznachrichten aufs Gutmenschhändy zaubern geht den Westlern der Stift .

aber : niemand hindert die berliner antifa + rotgrün Menschen sich bei der ukrainischen Legion zu melden - viel Spaß beim Grabenkampf .

wer gerne für das westlich moderne "Prinzip" verrecken will soll sich keinen Zwang antun - dieser Bernd wird weiterhin den Kameraden in St.Petersburg mit IT und Ersatzteilen versorgen.

Carl Gustaf hat gesagt…

Mal schauen, was am Ende wirklich rauskommt: Macron bekommt seine öglogischen Atomkraftwerke, der Ami bekommt recht, Deutschland bekommt Nord Stream II, die Russen dürfen wieder nach Hause und der Ukrainer darf weiter von einem Urlaub auf der Krim träumen.

Jodel hat gesagt…

Genau so wie in der Graphik die Krim noch nicht zu Russland gehört, in der Realität aber ganz sicher, sollte man auch die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Kontrahenten etwas zurechtrücken.

Den europäischen Anteil an der NATO können sie bis auf ein paar britische Einheiten, die Fremdenlegion und eine Hand voll Spezialeinheiten komplett herausrechnen. Außerdem haben die Russen in der letzten Zeit ein paar nette neue Spielzeuge wie z.B. ihr Luftabwehrsystem und einen neuen Panzertyp eingeführt. Natürlich könnten die Amerikaner mit ihrer immer noch vorhandenen technischen Überlegenheit Russland dem Erdboden gleich machen. Aber wer will das schon zum einen und zum anderen würde es bei aller Überlegenheit trotzdem sehr hässlich werden. Von einem Einmarsch mit Guerillakrieg gar nicht erst zu reden.

Außerdem bildet diese Graphik auch keine mentale Stärke und Entschlossenheit ab. Kann man sich vorstellen wie Putin einen Einmarsch befiehlt und die russischen Soldaten auch wirklich marschieren. Aber sicher. Jetzt stellen sie sich einmal vor, der deutsche oder italienische oder spanische Regierungschef oder wer auch immer in der NATO befiehlt den Marsch seiner Truppen in eine umkämpfte Ukraine. Genau. Ha, ha, ha, gut gelacht.
Mehr als Luftschläge wären sowieso nie drin und die wären dank dem oben bereits erwähnten Abwehrsystem und noch flugfähigen Abfangjägern sicher auch nicht umsonst zu haben.

Alle unsere weisen Staatenlenker haben daher auch schon deutlich gemacht, dass trotz aller Warnungen und Drohungen bei einem russischen Einmarsch mehr als schärfste Wirtschaftssanktionen nicht erfolgen würden. Da aber Putin seine Bodenschätze auch nach China verkaufen kann und sein Volk eine Wirtschaftskrise eher aushalten kann als die seiner Gegner, ist das nicht so die schärfste aller möglichen Drohungen. Die Abhängigkeit Europas von russischem Gas und Öl haben wir bis jetzt noch gar nicht angesprochen. Ohne Putin wird es bei uns im Winter sehr sehr kalt werden.

Der derzeit einzige Grund warum Russland sich die Ukraine nicht wieder einverleibt ist daher wohl, das Putin diesen Klotz am Bein zu den erwartbaren aber immer noch händelbaren Kosten nicht haben möchte. Unsere mit Piepsstimme gebrüllten Drohungen sind da bedeutungslos.

Wenn wir diesen sehr auf seine Ehre bedachten und vom Wunsch als Gleichberechtigter unter den Weltmächten zu gelten, getriebenen Halbdiktator daher weiter reizen, wird das genaue Gegenteil des vorgeblich erwünschten passieren. Auch Putin muss mit Stärke nach außen seine dürftigen Ergebnisse im inneren wett machen. Es kann daher gut sein, dass der Donbass demnächst endgültig und dann auch offiziell russisch wird.

Aber ist das nicht ein fairer Preis für die Ablenkung der westlichen Welt von ihren hausgemachten innenpolitischen Problemen und eines guten Ergebnisses für die Demokraten bei den midterm elections. Ich sage ja. Mag auch die Ukraine zu Grunde gehen, das finden dreiviertel der Deutschen sowieso nicht auf der Landkarte. Hauptsache unser Olaf bleibt Kanzler der Herzen.

ppq hat gesagt…

in der grafik gehört auch kaliningrad nicht zu russland. das würde ich nicht so eng sehen, so lange die guten die grenzen ziehen, sind das gute grenzen

Anonym hat gesagt…

den brit. Freymäurern juckt das Fell _ alle 80 Jahre sucht er Stress-diesmal hat er es auf die deutsche Energieversorgung abgesehen .

aber der KGB Mann ist gut vorbereitet - er wird den Logen ganz unironisch eine letzte Warnung zukommen lassen