Dienstag, 23. September 2014

G20 gegen U2: Payday, bloody payday

Eben haben sie der Welt noch völlig kostenlos ihr neues Album vor die virtuellen Türen gelegt, auf einmal aber geraten die Mitglieder der irischen Rockband U2 ins Fadenkreuz der führenden Industrie- und Schwellenländer. Deren G20-Gruppe hat erste Schritte gegen die Steuerflucht der erfolgreichen Popgruppe beschlossen: Die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 billigten bei ihrem Treffen im australischen Cairns ein Maßnahmenpaket gegen aggressive Steuergestaltung und Gewinnverlagerungen.

Ein harter Schlag für die Band, die bereits vor Jahren mit ihrer Firma U2 Ltd. ins holländische Exil gezogen war, wo für die Millionenumsätze und -gewinne nur Promille der daheim in Irland fälligen Steuern gezahlt werden müssen. In den Niederlanden zahlen Künstler keine Abgaben auf Lizenzeinnahmen, auch die Rolling Stones verwalten ihre Rechte deshalb von einer Briefkastenadresse an der Heerengracht Nummer 566 in Amsterdam aus.

SPD-Chef Sigmar Gabriel begrüßt die Maßnahmen. Gabriel sieht eine der zentralen Aufgabe für seine Partei in der Bändigung globaler Superstars. „Wir müssen den Pop-Kapitalismus zähmen“, sagte der Pop-Beauftragte der SPD beim einem Parteikonvent in Berlin. Mir Blick auf die Steuervermeidungsstrategien von Rockbands wie U2 in Europa sagte er: „Das ist asozial.“

Basis für das Vorgehen der G20 gegen die Rockbands ist ein Aktionsplan der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Dieser Plan will sicherstellen, dass Rockstars ihre Gewinne dort versteuern, wo sie sie erwirtschaften. Bis Ende 2015 soll das Gesamtpaket stehen. Knapp die Hälfte der 15 Maßnahmen steht fest. Ein zweites Paket an Vorschlägen soll in einem Jahr präsentiert werden.

Ziehen alle OECD- und G20-Länder mit, werden etwa 90 Prozent der derzeit aktiven Superstars erfasst. OECD-Generalsekretär Angel Gurria hatte im Vorfeld bereits vom "ehrgeizigsten Modernisierungsvorhaben des weltweiten Steuersystems seit 100 Jahren" gesprochen.

Hintergrund der OECD- und G20-Pläne ist die Praxis, mit der Rockkonzerne wie U2, die Rolling Stones und David Bowie zwar hohe Gewinne erzielen, dank legaler Tricks und eines komplizierten Firmengeflechts aber wenig oder gar keine Ertragssteuern zahlen. Sie verschieben Gewinne und Aktivitäten zwischen Hochsteuer- und Tiefsteuerländern hin und her. Dabei nutzen sie nationale Schlupflöcher und international nicht abgestimmte Steuerregeln.


Der Frontmann von Bono, hat sich betroffen über die Vorwürfe der Steuerflucht geäußert. «Wir zahlen Millionen und Abermillionen an Steuern», sagte Bono. Man habe sich nach einer Steuerreform in Irland, die Einkommen auf Autorenrechte stärker belastet, im Jahr 2006 entschieden, mit der Rechteverwertungsfirma in die Niederlande zu ziehen. So bleibe einfach mehr Geld übrig, um weiter mit großem Einsatz gegen Armut, Hunger und Aids vor allem in Afrika zu kämpfen.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

An die Fußballer wird sich nicht herangetraut?
Und was ist mit VW, Ikea, Mc-Doof usw.?

ppq hat gesagt…

nächstes jahr

übernächstes dann die großkonzerne!

und ab 2020 auch die staaten!!!

Anonym hat gesagt…

Ja ja der Bono und seine Wohltätigkeit - ich hoffe nur für sein Seelenheil, dass die Einnahmen auch wirklich weitergeleitet werden in gute Projekte. Wehe er verkauft die Leute für Dumm..... Aber gerade die Steuergerechtigkeit für globalisierte Firmen, das ist in jedem Lande die Frage ob sie überhaupt Steuern bezahlen? Ich meine, sie bezahlen nicht so viel, denn mit ihren Holdings, Unterfirmen etc!
Es gibt ein Video eines Magnaten-Chef der die Journalistin auf die Frage wieviel Steuern er denn bezahle, ihr lachend erklärt, dass seine Sekretärin mehr bezahle als er. Da gab es mal ein Interview in einer Schweizer Zeitung (ganze Seite) eines der reichsten Oelmagnaten in den USA. Er erklärte darin frei, dass er alles Geld von den USA abgezogen hatte, ausser einen Fonds den er nicht auflösen kann, und dass er in keinem Land einen Wohnsitz hätte. Er reist 3 Monate in die Schweiz als Tourist, weiter dann nach Frankreich als Tourist, weiter dann nach .... etc. Tja viele kleine Beispiele, aber der grosse Schwindel dieser Herren wie Bono und Konsorten will man nicht sehen.

apollinaris hat gesagt…

Der Bono, der ist gar nicht gut,
auch wenn bei U2 immer tut
er als sei keiner besser nun
als er mit seinem Gutestun.
In Afrika, die Negerkinder,
die herzt er und dann auch nicht minder,
die Latinos süss und klein, dürfen
seine Staffage sein.
Indes er scheffelt die Milliarden
im Steuerparadies, dem argen,
und verlacht höhnisch seine Hörer,
die wirklich er sieht nur als Störer.

Anonym hat gesagt…

ard , heute : völlig ironiefrei werden us Schauspieler als quasiheilige Oberbestmeschen präsentiert - und keiner hat gelacht .

Skandal ? und dann : der Gauck als Skulptur .. usw .

obszön ..härteste Politpornographie zur Hauptsendezeit ..

und kein Sloterdijk weit und breit

ppq - bitte übernehmen Sie

MfG , der Sepp

Reichssorgenonkel