Mittwoch, 6. Mai 2009

Was macht eigentlich: Die Soko Lebkuchenmesser?

Kommende Woche wird gefeiert bei der Sonderkommission Lebkuchenmesser, die dann seit genau fünf Monaten "in alle Richtungen" ermittelt haben wird, um den mutmaßlichen Mörder des Passauer Polizeichef Alois Mannichl zu ergreifen. Der Täter, nach Beschreibung seines Opfers ein "großer Glatzkopf mit Leberflecken oder Tätowierungen, nach Ansicht einer Nachbarin aber ein mit einer grünen Schlange tätowierter Kinderschreck, ist immer noch auf der Flucht.

«Wir ermitteln weiter in alle Richtungen, vor allem im rechten Spektrum», beschreibt der assauer Oberstaatsanwalt Helmut Walch den tagtäglichen unermüdlichen Kampf der 30-köpfigen Soko. Die hatte auf der Jagd nach dem großen Unbekannten, der Mannichl Mitte Dezember an seiner Haustür mit einem Lebkuchenmesser zu erstechen versucht hatte, Ende Januar monatealte Zigarettenkippen in der Umgebung des Tatortes aufgelesen, "Bewegungsprofile" aller Verwandten und Bekannten Mannichls erstellt, die halbe rechtsradikale Szene Bayerns festgenommen, mit zweimonatiger Verspätung Mannichls Wunde begutachten lassen und einen nahegelegenen Spielplatz durchsucht und dort "Gegenstände" zur kriminaltechnischen Untersuchung eingesammelt.

Von den DNA-Untersuchungen an den Zigarettenkippen war dann nie wieder die Rede, auch die nicht näher bezeichneten "Gegenstände" wurden nie wieder erwähnt. Die Begutachtung der Wunde, die sich im Dezember noch "in der Nähe des Herzens" (Bild) des Polizeichefs befunden hatte, ergab ein Verrutschen Richtung Bauch um etwa 20 Zentimeter. Im übrigen war der Stichkanal gut verheilt, Messerspuren der "rechten Straftat", die eine "völlig neue Qualität rechter Straftaten" bedeutet hatte, konnten so nicht mehr gesichert werden.

Fest steht allerdings natürlich immer noch, dass "die Tat von Passau zeigt, daß hier keine Einzeltäter am Werk waren, sondern daß die Neonazis inzwischen auf ein dichtes Netz zurückgreifen können", wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann schon zwei Tage nach der Tat ermittelt hatte. Auch die Hintermänner sind bekannt und werden sofort nach Abschluß des Ermittlungsverfahrens umgehend verhaftet. Hermann kündigte das schon im Dezember an: "Dafür ist ganz wesentlich die NPD verantwortlich, der als legaler Partei aus Steuergeldern beachtliche Mittel zur Verfügung gestellt werden."

1 Kommentar:

nwr hat gesagt…

...dass "die Tat von Passau zeigt, daß hier keine Einzeltäter am Werk waren, sondern daß die Neonazis inzwischen auf ein dichtes Netz zurückgreifen können".

Daß der Täter nicht ermittelt werden kann, beweist doch eindeutig, daß die Schlangenneonazis vom Mars stammen, mit einem Ufo angeflogen kamen und das Lebkuchenmesser per Fernsteuerung in Mannichls Bauch rammten.

Was macht eigentlich die DNA-Analyse des Messers? Sind die tausend Fingerabdrücke eigentlich schon ausgewertet?

Mann, ist das eine Farce!