Dienstag, 13. Mai 2014

HFC im Pokalfinale 2008: Elfmeter in Echtzeit


Es der Tag, an dem die Zukunft begann. Ein Mittwoch in der Fremde, in einer Stadt, die für Menschen, die in der Stadt leben, keine ist, im Krieg zerstört und später als Attrappe wiederaufgebaut, mit einer Fußballmannschaft, die so unsympathisch ist, dass selbst Wladimir Putin, das Böse unter der Sonne, dagegen wie der nette Chef vom DAV-Ortsverband wirkt. Der Verein, der sich selbst den "besten der Welt" nennt, war in jenem Mai 2008 Gastgeber für ein Pokalendspiel, in das es neben ihm selbst, der höchstklassigst spielenden Mannschaft des Landes, auch der aus den Höhen der zweiten Liga ins tiefe Tal des Amateurfußballs gestürzte Konkurrent aus Halle geschafft hatte.

Die Rollen waren klar verteilt. Hier der Europacupsieger, der versuchte, sich aus einer Art grundloser Arroganz ein bayrisches Siegergen anzuerziehen. Dort der Außenseiter, dem der stets in der Fankurve des Europacupsiegers stehende Landesverbandsvorstand auch noch ein Auswärtsspiel im Stadion des Favoriten zumutete.

14. Mai 2008, der Tag, an dem sich alles zu ändern begann. Alle Trümpfe lagen beim 1. FC Magdeburg. Alles deutete auf eine klare Niederlage des Gastes, dem Halleschen FC. Was das Stadion dann aber erlebte, war eines jener Fußballwunder, für die allein dieser ganze Sport erfunden worden.

Der 1. FC Magdeburg hat sich von diesem Abend nie wieder erholt. Der Hallesche FC überholte den Rivalen erst im Selbstbewusstsein, dann sportlich. Jetzt stehen sich beide Vereine wieder in einem Pokalendspiel gegenüber, diesmal in Halle, diesmal mit umgekehrten Vorzeichen. "Halle ist klarer Favorit, wir krasser Außenseiter, die Chancen stehen 50:50", sagt der Trainer des unterklassigen FCM. Besser, man glaubt es ihm.

Zum Spielbericht vom 14. Mai 2008
Zum Dokumentarfilm vom 14. Mai 2008

2 Kommentare:

derherold hat gesagt…

Woran erkennt man in Halle den Wesssi ?

Der Wessi sagt "Maaaaagdeburg".

(Anstelle von "Machdeburch", wie es richtig wäre)

ppq hat gesagt…

genau! und in maaaagdeburg erkennt man ihn daran nochmehr