Dienstag, 19. Dezember 2023

Jubelfeier: Erneuerbare decken erstmals mehr als zehn Prozent des Energiebedarfs

Der Jubel kennt kaum Grenzen: 23 Jahre nach dem Start der Energiewende lieferten Erneuerbare erstmals mehr als zehn Prozent der im Land verbrauchten Energie. Noch mal verdoppeln und dann Verfünffachen, das ist jetzt nötig.

Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Erstmals haben erneuerbare Energieträger über ein ganzes Jahr gerechnet mehr zehn Prozent des deutschen Energiebedarfs abgedeckt. Deutlich mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms stammte nach übereinstimmenden Hochrechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus klimaneutraler Erzeugung.  

Aus zehn Prozent werden mehr als 50

Der Statistik zufolge werden am Jahresende 267 Milliarden der insgesamt verbrauchten 517,3 Milliarden Kilowattstunden Strom von Sonne, Wind, Biomasse und Wasserkraft geliefert worden sein. Beim reinen Stromverbrauch beträgt der Anteil damit erstmals mehr als 50 Prozent, eine Steigerung von fünf Prozentpunkten zum Vorjahr, als im Land insgesamt noch mehr Bäckereien und Industriebetriebe keine Pause machten und mehr Strom verbraucht wurde

Und Anlass für Feste und Feierlichkeiten in zahllosen Redaktionsstuben, es noch einmal zu sagen. Vom "Spiegel" bis zur "Tagesschau" und von der "Zeit" bis zur FAZ wurde die freudige Nachricht der Agentur DPA verbreitet. Ein kleines, aber helles Licht in der Nacht, das dem Eindruck entgegenleuchtet, der Ausbau der erneuerbaren Energien komme viel zu schleppend voran, er sei für die erzielten Effekte viel zu teuer und niemand, der rechnen könne, komme aus ein Ergebnis, dass nahelege, Deutschland könne schon in sechs, zehn oder 20 Jahren ohne Kohle, Erdöl und Erdgas weiterbetrieben werden. 

Allzeitrekorde überall

Das aber nimmt nur die "Öffentlichkeit wahr", wie der "Spiegel" geraderückt. Im Juli (59 Prozent), Mai (57 Prozent) sowie Oktober und November (jeweils 55 Prozent) hätten die Erneuerbaren noch weit größere Anteile am Strombedarf gedeckt, im Juni habe die Stromerzeugung aus Sonnenlicht mit 9,8 Milliarden Kilowattstunden sogar "einen neuen Allzeitrekord" erreicht und Windenergie an Land übertraf das sogar noch, indem sie neuen Jahresrekord aufstellte. 

"Die Zahlen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", darf die Vorsitzende der Energieverbandshauptgeschäftsführung erläutern. Trotzdem sei "der Weg zu einer vollständig klimaneutralen Stromversorgung aber kein Selbstläufer", denn "die zweiten 50 Prozent schaffen wir nur, wenn die Politik alle Hürden für den Erneuerbaren-Ausbau konsequent weiter aus dem Weg räumt."

Ein bescheidener Anfang

Im politischen Berlin sieht es nicht danach aus. Aber selbst wenn ein Wunder geschieht, wären selbst 100 Prozent nur ein bescheidener Anfang, errungen in den 23 Jahren nach Einführung des Erneuerbare Energien-Gesetzes. Denn aktuell beträgt der Anteil der Elektroenergie am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland leider nur rund 20 Prozent. Der Rest der Haushalte, des Verkehrs, der Industrie, der Behörden, Datencenter, Verlage und Druckereien wird von Öl, Gas und Kohle angetrieben, den Klimakillern, deren Aus die Weltklimakonferenz in Dubai beinahe beschlossen hätte.

Deutschland wird allerdings - vermutlich als einziges Land weltweit - auch die Formulierung von der "Abkehr" von den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Erdgas ernst nehmen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Kapazitäten für Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse und Energieeinsparungen nach der erfolgreichen Verdopplung noch einmal zu verfünffachen. 

Verfünffachung reicht nicht

Auf das Jahr 2023, das beim Ausbau der Solarkapazität ein Rekordjahr war, müssen dann weitere 15 bis 25 weitere Rekordjahre folgen, gefolgt von weiteren Rekordjahren, die benötigt werden, um ausreichend Kapazitäten aufzubauen, genügend Anlagen und Speicher zu installieren, die notwendig sind, um die nicht immer regelmäßig verfügbaren Lieferungen der Erneuerbaren für die Zeiten zu lagern, in denen gerade Flaute herrscht oder oder sogar oder und die Sonne nicht scheint.

Wäre die große Transformation ein Hundertmeterlauf, befände sich Deutschland gerade auf Meter zehn. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!


8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

OT
>>
Bauernprotest oder: Der wütende Sponsor
19. Dezember 2023
16
Von WOLFGANG HÜBNER | Als kürzlich der Parteitag der Grünen stattfand, war auf der stolz präsentierten Liste der Sponsoren für die Finanzierung der Veranstaltung auch der Name des Deutschen Bauernverbands aufgeführt. <<


Zuweilen ist PIPI, sogar Wolfgang Hübner, doch zu etwas gut.
Was kann man da noch machen. Mit Lenin: "Geduldig aufklären"?
Upahl hatte zuletzt > 35% Spezialdemokraten gewählt. Jetzt heulen sie wie die Schakale ...

Anonym hat gesagt…

...wenn die Politik alle Hürden für den Erneuerbaren-Ausbau konsequent weiter aus dem Weg räumt.

Genau, weg mit den Hürden wie Bäume, Wälder, Naturschutzgebiete und so Dreck:

https://www.bild.de/regional/frankfurt/politik-inland/kaum-noch-zu-stoppen-deutscher-maerchenwald-wird-fuer-windraeder-zerstoert-86094640.bild.html

Anonym hat gesagt…

Zunächst sollte die Regierung mal Winterschlaf befehlen. Damit wäre dann das Speicherproblem in den sonnenarmen Monaten gelöst!

Anonym hat gesagt…

Was die (Selbstzensur) anstreben, lassen sie durch ihre Hofnarren doch seit Jahren offen verkünden. Also mit Niebuhr, Gelassenheit. Mit der Kraft, etwas zu ändern, sieht es eher mau aus.
Für unsere Philos, wiewohl zwecklos, mal nach Loxismus gurgeln. Aber nicht bei Bolschewikiblödia.

Anonym hat gesagt…

>wiewohl zwecklos, mal nach Loxismus gurgeln. Aber nicht bei Bolschewikiblödia.

Der Artikel „Loxismus“ existiert in der deutschsprachigen Wikipedia nicht. Du kannst den Artikel erstellen (Quelltext-Editor, Anleitung).


Metapedia hat es:
Loxismus ist der Glaube, daß Juden in ihrem menschlichen Charakter oder ihren Fähigkeiten den Nichtjuden („Gojim“) überlegen seien.

Das schockiert mich in der Tat nicht ausreichend.

Anonym hat gesagt…

Metapedia hat bei mir abgefrühstückt, weitgehend jedenfalls, seit sie den "VSA" deren Kohlendioxid-Ausstoß aufs Brot geschmiert haben.
Nebenbei aber: Ausdrücklich NICHT Wikiblödia. Wähßt off Taim.

Anonym hat gesagt…

Bull-shit, kompletter Bull-shit! Gurgel mal selber nach Loxismus und zeig mir einen belastbaren seriösen Artikel dazu. Nix, fast gar nix und das was man findet haltloses Gejammer über DIE Verschwörung. Ich zitiere mal M. Klonovsky der -hier- Jemanden zitiert:“ Das ärgerliche an der jüdischen Weltverschwörung ist, das sie nicht statt findet.“

Anonym hat gesagt…

@ Shabbesgoj: "Verschwörung" selbst ist ein Bullshit-Wort. Mit der Verwendung dessen hast' die Kraft deiner Argumente sofort auf Null gesenkt.
Die Operation Susannah und den Angriff auf der Ver....eten Staaten Amerikas Schiff Liberty hat es nie gegeben. --- Ceterum censeo: Kusch mir in Toches.