Samstag, 14. April 2018

Beate Baumann: Die Schattenfrau auf der Ehrentribüne

Beate Baumann, zweite von links, ist Deutschland zweitmächtigste Frau.
Es ist ein Verdienst deutscher Leitmedien, dass es der mächtigsten Frau hinter Angele Merkel über mehr als ein Jahrzehnt gelang, kaum ins Licht der Öffentlichkeit zu geraten. Beate Baumann, äußerlich unscheinbar, für die Kanzlerin aber wichtigste Mitarbeiterin, hat keine eigenen Ambitionen und sie regiert ihre Kanzlerin deshalb aus dem Schatten. Ein "Phantom" (Die Welt), das als "Architektin der Kanzlerschaft" (Tagesanzeiger) Merkels gesehen werden muss. Aber meist nicht gesehen wird, weil sich Beate Baumann nicht öffentlich äußert und deshalb in den Medien nur aller Jubeljahre einmal vorkommt.

PPQ porträtierte die mächtige Frau hinter Angela Merkel zuletzt im März 2017, als das Scheitern von Merkels Konkurrenten Martin Schulz sich schon im Schicksal seines Beraters Markus Engels ankündigte, dem sein Chef fragwürdige Zahlungen auf Steuerzahlerkosten zugeschanzt hatte. Dem Duo Merkel/Baumann, das schon vor Jahren einen "Pakt fürs Leben" geschlossen hat (politik&kommunikation), würde soetwas niemals passieren.

Wenn die Ministerialdirigentin zur Ministerialdirektorin aufsteigt und sich ihr Gehalt damit um 1.400 Euro erhöht - das entspricht dem Niveau, auf dem der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der Präsident des Bundeskriminalamtes und der Präsident des Bundesnachrichtendienstes verdienen - dann macht das keine Schlagzeilen, weil "alle formalen und fachlichen Voraussetzungen dafür vorliegen", wie das frühere Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" beim überraschenden Aufstieg Baumanns in die Besoldungsgruppe B9 pflichtschuldigst assistierte.

Beate Baumann kam schon 1991 als Referentin zu Merkel, empfohlen damals von CDU-Chef Christian Wulff, den Merkel später auf den Bundespräsidentenposten abschob, wo er an Hybris erkrankte und vor aller Augen den bürgerlichen Tod starb. Baumann, in Osnabrück aufgewachsen und gelernte Sprachwissenschaftlerin, hat nach 27 Jahren an der Spitze der Republik einen neunzeiligen Wikipedia-Eintrag. Wenn Baumann von mehr als eintausend deutschen Medien mehr als fünfmal im Jahr erwähnt wird, ist das viel.

Es passiert selten und wenn, dann eher zufällig. Der "Focus" ist diesmal dran, sich dem Phantom der Staatsoper zu nähern. Merkel sieze Baumann, reportiert das Münchner Magazin, das die "rechte Hand von Angela Merkel, linke auch" (Stern) bei Merkels Vereidigung auf der Ehrentribüne entdeckte. Dort saß Baumann neben Merkels Ehemann Joachim Sauer, ihrer Mutter Herlind Kasner und ihrem Sprecher Steffen Seibert, eine Frau mit dicker Brille und praktischem Haarschnitt, in Hose und Kostümjacke, eine Frau, von der nach fast drei Jahrzehnten im Maschinenraum der Macht niemand nichts Genaues weiß: Sie ist kinderlos, sie hat wohl auch keinen Mann, sie besitzt keine eigenen politischen Ambitionen, aber feste Vorstellungen von Politik, sie regiert nicht, beherrscht aber "wie niemand sonst die Mimikry der Macht" (Stern).

Ein "Phantom im Hintergrund", das ein "gutes Gespür" dafür besitze, "wie die Stimmung im Land und in der CDU ist", wie der "Focus" schreibt.

Wenn alles andere genauso stimmt, dann gibt es Beate Baumann gar nicht.




2 Kommentare:

claude hat gesagt…

Also die hauptverantwortliche Verbrecherin für den Desolatzustand Deutschlands?

Ein Nachbarzellenplatz neben der grossen Dikatorin sollte auf jeden fall gebucht werden.

claude hat gesagt…

Die Gniffkes,Klebers,Reschkes,Atais,Lieschkis,etc,etc,etc erhalten die Sammelzelle gegenüber.

Ps.

Man darf doch mal Träumen dürfen...