Freitag, 15. Juni 2007

Es gibt kein ruhiges Hinterland

Wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht wir, wo, wenn nicht hier? Gerade dämmerte Halle ins Wochenende hinüber, die meisten Anwohner hinausgefahren in die Datsche oder doch noch bei Kondi, um die Vorräte fürs allsamstägliche Grillparty-Komasaufen aufzufüllen, da schallt es plötzlich durch die Straßen "Aufruhr! Widerstand! Es gibt kein ruhiges Hinterland!" Der Schwarze Block ist da, Heiligendamm in Halle, ein letztes Aufflackern der G8-Proteste fädelt sich begleitet von vier hilflos blinkenden Streifenwagen durch die menschenleeren Straßen. Wogegen mag es diesmal gehen? Die machtvolle Demonstration von Gegenmacht, an der Spitze begleitet von einem barfüßigen Clown in weißem Rock, kommuniziert abwechselnd über brüllaute Rockmusik und unverständliche Sprechchöre mit den widerhallenden Fassaden. Hinter dem Führungsfahrzeug, das man laut Aufschrift "für 1. Eu/St. mieten" kann, folgt ein langezogener, aber kurzer, recht aufgelockerter Zug von ihr Fahrrad schiebenden Demonstranten, die nicht mitrufen, sondern nur mitlaufen. Mitläufer sind sie natürlich dennoch nicht, sonst wären sie jetzt nicht hier. Nach zwei Minuten ist alles vorbei. Ohne Gewalt. Ohne Wasserwerfer. Es beginnt heftig zu regnen. Aber die Botschaft der Demo ist draußen in der Welt. Niemand wird sie mehr zurückholen können.

3 Kommentare:

Vox Diaboli hat gesagt…

eine aktion, die die welt verändern wird. echte avantgarde eben.

Eisenschwein hat gesagt…

icke hat recht: alles reptilien mit chip im gehirn.

FABRICATED LUNACY hat gesagt…

was zum teufel... ?