Montag, 9. Juli 2012

NSU: Softwarepanne halb so wild

Das hättte auch wieder ins Auge gehen können! Nach einem Bericht der Morgenpost haben BKA und Bundespolizei nach einer Software-Panne massenhaft Mitschnitte von Telefongesprächen, ausgespähte E-Mails und SMS verloren. Ursache sei ein Sofwarefehler gewesen, der es auch unmöglich mache, die gelöschten Beweismittel wiederherzustellen.

Abgesehen von der Absicht erinnert hier alles an den Fall des Verfassungsschutzbeamten, der unmittelbar nach dem Auffliegen der selbsternannten "NSU" nur wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Löschfrist geheime Dokumente zum "Thüringer Heimatschutz" vernichtete.

Allerdings ist die Aufregung über die Software-Panne beim Bundeskriminalamt ungleich kleiner: Diesmal sind nicht sieben Aktenordner vom Ende des letzten Jahrtausends betroffen, sondern nur Beweismittel, die Anfang diesen Jahres über mehr als zwei Monate hinweg in zahlreichen Ermittlungsverfahren gesammelt worden waren. Dabei ging es zudem nicht um Rechtsterrorismus, sondern nur um Verfahren gegen "Schwerkriminelle und Terroristen" (Bams), weshalb der Fall weit weniger tragisch ist als die Aktenvernichtung in der Causa NSU.

Auch das BKA beruhigte inzwischen aufkommende Befürchtungen, die gelöschten Daten von abgehörten Telefongesprächen, mitgelesenen E-Mails, Kurzmitteilungen und Telefaxen sowie der Lokalisierung von Mobiltelefonen könnten irgendwo fehlen. Die Panne betreffe nicht die Ermittlungen gegen Mitglieder und Unterstützer des rechtsextremistischen "Nationalsozialistischen Untergrundes" (NSU), sei also nur halb so schlimm.


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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Behörde lege Wert auf die Feststellung, dass die Panne nicht die Ermittlungen gegen Mitglieder und Unterstützer des rechtsextremistischen "Nationalsozialistischen Untergrundes" (NSU) betreffe.

Stimmt. Die Daten waren ja schon gelöscht....