Sonntag, 17. Januar 2010

Heim ins Reich

Der Senegal ist soetwas wie das Belgien Westafrikas - und sie wird beherrscht von Männern, die noch Mut zum großen Gefühl haben. Präsident Abdoulaye Wade hat jetzt spontan auf die Erdbebenkatastrophe von Haiti reagiert und allen "Söhnen und Töchtern Afrika", die einst auf die Karibikinsel verschleppt worden waren, eine Rückkehr in die alte Heimat angeboten. "Wir bieten allen Haitianern eine freiwillige Rückkehr an die Stätte ihrer Herkunft," sagte Wades Sprecher Mamadou Bemba Ndiaye unter Bezugnahme auf den erfolgreichen Roman Roots, der die Verschleppung zehntausender Senegalesen als Sklaven nach Amerika thematisiert.

Der Senegal sei bereit, den Heimkehrern Land zur Verfügung zu stellen, auf Wunsch auch einen ganzen Landstrich. "Es hängt nur davon ab, wieviele kommen wollen", sagt Bemba Ndiaye. Kämen nur ein paar, dann bekommen sie Unterkünfte und kleine Landstücke, entschlössen sich wirklich Massen von Nachkommen ehemaliger Sklaven 600 Jahre nach Beginn des Verkaufs ihrer Vorväter nach Amerika zur Rückkehr, "dann sind wir bereit, ihnen eine ganze Region zu überlassen."

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

..die Schweiz Westafrikas ;))), das ist natürlich Quatsch, auch wenn es nicht das ärmste Land Afrikas ist.

Wade setzt sich gerne in Szene, aber m.E. nach wohl der sinnvollste Beitrag der letzten Tage zur Katastrophe in Haiti + ein konkretes Hilfsangebot...zudem ersetzen dann die Haitianer, Wade´s eigene Landsleute welche schon Richtung Europa geflüchtet sind...

Anonym hat gesagt…

Wer ist denn sonst die Schweiz Westafrikas? Sierra Leone? Liberia? Guinea-Bissau?

VolkerStramm hat gesagt…

Da hat Abdoulaye Wade wohl was verwechselt.
"Rückkehrrecht" muss erkämpft werden für die sch... Palästinenser.
Dass N. je ein Rückkehrrecht für sich reklamiert hätten ist nicht überliefert.

Gerade im Fall des in Dessau angeblich von der angeblichen Nazi-Polzei im Knast verbrannten Dingsda haben wir gelernt, dass es für die N. immer noch angenehmer ist in Deutschland verbrannt zu werden als in Afrika zu leben.

Anonym hat gesagt…

...als Schweiz Afrikas wurde wohl früher mal Burundi oder Ruanda bezeichnet, mit diversen Bürgerkriegen hat man sich das Image aber selber ruiniert...defintiv nicht der Senegal...war selber schon dort, das hat mehr mit Sachsen-Anhalt als mit der Schweiz zu tun ;)

Trotz allem gibts da schöne Ecken + auch sehr schöne Frauen...

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Anonym hat gesagt…

...übrigens lehtn sich Wade hier an ein historische Vorbild an, der Gauner ;)

Haile Selassie hatte nach jahrelangem Betteln und Flehen einigen Rasta-Familien die "Rückkehr" von Jamaika ins heilige Land nach Äthiopien gewährt...einige 100 sind noch da + wohnen in einem kleinen Touristendorf (Shashemene ..mal googlen!) + halten sich mit Transferleistungen (aus Jamaika/USA) und Haschischanbau über Wasser.
Wirklich integriert haben sie sich nicht...

VolkerStramm hat gesagt…

Ich glaube ja viel.
Aber jemals Äthiopier nach Jamaica verschleppt worden wären, nein, das glaub ich nicht.

ppq hat gesagt…

guckt euch mal Liberia an, die mutter aller repratriierungsversuche

VolkerStramm hat gesagt…

OK, 85% Arbeitslosenrate ist nicht so toll.
Aber immerhin keine Hartz-IV-Sklaverei und keine Nazihorden.

Die Amis haben erst seit einem Jahr die geistige Reife zu einem colorierten Präsideten; mithin haben die Liberianer hangeschätze 150 Jahre Reifevorsprung.

derherold hat gesagt…

*räusper* Es mag sein, daß die Schweiz die Schweiz Europas ist aber Burundi/Ruanda ... abgesehen davon, daß sie bis "vor kurzem" auf keiner Agenda standen ... können nicht als die "Schweiz Westafrikas" bezeichnet worden sein, da sie in Ostafrika liegen.

Unabhängig davon, daß Sierra Leone tatsächlich eine Heimholung oder -suchung erlebte (Freetown), kann eigentlich nur ehem. französische Kolonien als "Schweiz (Schwarz-)Afrikas" bezeichnet werden, da vorzugsweise diese in den Genuß von EU-Mittel kamen. *hüstel*

Anonym hat gesagt…

...also wenn ihr mal bei google "die Schweiz Afrikas" eingebt, kommen neben Burundi und Ruanda bei den ersten Treffern noch Simbabwe (sicher die Zeit bis in die 80er gemeint) und als aktuelles Beispiel Botsuana zum Vorschein...

Botsuana, das Land mit recht vielen Bodenschätzen, der höchste HIV-Rate, den wenigsten Entwicklungshilfezuschüssen, aber einer der gesündesten Wirtschaften Afrikas...

Nix Senegal, Gambia oder Guinea-Bissau (wer hat sich denn diese Umfrage ausgedacht ;)

Volker hat gesagt…

Weil hier über AIDS gesprochen wird ...
Botswana ist das Land mit der negativen Todesrate.

ppq hat gesagt…

WESTafrikas. da fallen die ja nun alle nicht drunter, die du nennst.