Donnerstag, 1. Mai 2025

Mailosungen 2025: Mitte als Maß, Zeitgeist als Richtschnur

In EU-blauen Blusen geht das politische heute für Frieden und Fortschritt auf die Straße.

Die offiziellen Mai-Losungen 2025 sind da - es ist etwas später geworden, weil die Lieferketten wie überall auch hier knirschen. Dafür aber spiegeln die von der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) in Berlin erdachten und ausformulierten knappen Sätze klar, deutlich und unmissverständlich, worum es in diesen erneuten Tagen der Zeitenwendewende geht.

Europa muss zusammenrücken, die transatlantische Partnerschaft auf neue Füße stellen und deutlich machen, dass die größte Staatengemeinschaft der Menschheitsgeschichte sehr wohl in der Lage ist, ihre Stimme laut und deutlich zu erheben. Niemand jenseits des Atlantik oder weit hinten im Osten soll sich vormachen, dass Europa nicht mitreden möchte, wenn es um das Schicksal der Welt geht.

Dazu aber muss der Kontinent wie immer zusammenstehen, es dürfen sich keine Spalten und Ritzen bilden im europäischen Gebälk und in deutschen Landen. Geschlossenheit ist ein Grundwert in Form eines Spektrums denn gemeinsame Zusammenhalt bildet die Brücke über jedes Tal, wenn Zuversicht am Ziel wie eine Geburtstagskerze leuchtet.

Echte Einigkeit, Einigkeit, die keine leere Floskel ist, schimmert in den Farben der Vielfalt und Gemeinschaft wächst dort, wo das Vertrauen der Völker zu denen, die führen, Wurzeln schlägt. Wenn sich niemand mehr zurückgesetzt fühlt, keiner mehr glauben muss, der Mindestlohn sei zu wenig und die Politik höre ihn schon wieder nicht, wird Solidarität zum Klang eines harmonischen Akkords. 

Der 1. Mai, in Deutschland vor 135 Jahren erstmals mit Demonstrationen gefeiert, wurde 1933 zum dauerhaften "Tag der nationalen Arbeit" erklärt – allerdings mit propagandistischem Anstrich und ohne den ursprünglichen Gedanken, sich eine Mainelke anzustecken und im Biergarten znachzuschauen, wie Verbundenheit aufleuchtet wie ein Prisma im Licht der Zeit. 

Die aktuellen elf aufrüttelnden Sätze aus der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) fangen den Geist dieser Zeit ein, sie erscheinen beim ruihgen Nachlesen wie ein Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürgen  der europäischen Rettungspakete, das Geteilte zu genießen und von der Richtschnur unseres Handelns nicht abzulassen, auch wenn der Gegenwind von zwei Seiten kommt.

  1. Gruß und Dank allen Angehörigen der hart arbeitenden Mitte, die die transatlantische Partnerschaft stärken! Eure unermüdliche Unterstützung für höhere Rüstungsausgaben der EU-Staaten sichert den Frieden und das Ansehen unserer Union in der Welt!  
  2. Wehrkraft statt Kriegsmüdigkeit! Seid tüchtig und verteidigungsbereit allezeit.
  3. Innovatoren und Fortschrittschaffende der EU! Vorwärts zu neuen Höhen durch größere Fördermitteltöpfe! Eure Ideen überwinden Grenzen und tragen das prächtige blaue Banner europäischer Eigenständigkeit in die Zukunft! 
  4. Vielkritisierte Beschäftigte in Verwaltung und Wirtschaft! Durch mehr Regelungen und Richtlinien zum Abbau der Bürokratie! Seid Vorreiter einer schlanken, gerechten Ordnung – dem Wohle aller verpflichtet! 
  5. Pflegende und Tätige im Dienst der wachsenden sozialen Gerechtigkeit! Für gezieltere Sozialleistungen, die jedem zugutekommen! Euer Einsatz heilt die Wunden der Spaltung und stärkt den Zusammenhalt der Republik! 
  6. Zweifelnde aus Ost und West! Überwindet die Gräben der düsteren Vergangenheit und schmiedet mit Mut und Kraft die Zukunft einer ungeteilten Union! 
  7. Bürgerinnen und Bürger unserer Demokratie! Mehr Mitbestimmung für alle – außer für die Verirrten falscher Wahlen! Vorwärts zu einer starken EU, die nur die Stimme der Gerechten hört! 
  8. Arbeitende der Industrie und Forschung! Seid Fackelträger der Innovation im Geiste unseres Green Deal! Nachhaltigkeit und Fortschritt für alle – der Gemeinschaft zur Ehre, der Erde zum Schutz! 
  9. Unverbrüchliche Solidarität mit den Wertepartnern jenseits des Atlantiks! Mögen sie umkehren!
  10. Höhere Rüstungsausgaben für den Frieden, mehr Zusammenarbeit für die Freiheit, Europe first – ein starkes Bündnis für eine starke Welt! 
  11. Landwirte und Produzenten! Wetteifert um klimagerechte Erträge und regionale Stärke! Weniger Verschwendung, mehr Verantwortung – für die Tische Europas und die Herzen der Menschen! 
  12. Vorwärts zur endgültigen Einheit der EU! Alles mit dem Volk, durch das Volk, für das Volk – gestützt auf die Werte der Union und die Kraft ihrer hart arbeitenden Mitte!

Endlagersuche: Wohin mit dem Windmüll?

Nach dem Auslaufen der Windkraftförderung rollt eine Lawine aus Windmüll auf Deutschland zu.

Fast 30.000 stehen in Deutschland, verstreut in Feld, Flur, auf See und neuerdings auch im Wald. Mächtige Windenergieanlagen treiben die Transformation an, sie sorgen für grünen Strom, aus dem grüner Wasserstoff wird, aus dem grüner Stahl geschmolzen werden kann. Die heute in Betrieb befindlichen Windgeneratoren entstanden allerdings überwiegend noch aus herkömmlichem Stahl, importiert aus China und mittlerweile in die Jahre gekommen.  

Mehr als die Hälfte der deutschen Windkrafttürme wurde vor mehr als 15 Jahren errichtet, über ein Viertel ist älter als 20 Jahre, obwohl frühere Bundesregierungen sich kaum für den Energieausstieg engagierten. Langsam läuft die Uhr für 12.000 bis 15.000 der gewaltigen Anlagen: Die waren von Anfang an nur für eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren konzipiert. In den kommenden vier bis sechs Jahren erreichen fast die Hälfte der Windräder das Ende ihrer geplanten Betriebszeit.

Zweite Windrevolution


Ein gigantisches Problem. Deutschland steckt mittendrin in der zweiten Windevolution. Binnen von nur für Jahren sollen noch einmal so viele Windgeneratoren aufgestellt werden wie in den 35 Jahren zuvor. Zwei Prozent aller Flächen sollen die Wunderwerke, die keine Rechnung schreiben, am Ende bedecken - ein großes Ziel, das nicht kleiner wird, weil neben dem Neubau von 30.000 Anlagen auch noch 15.000 Anlagen ersetzt werden müssen. Rechnerisch wären das bis 2025 Jahr für Jahr etwa 4.500 neuzubauende Windräder. Geschafft wurden nach Angaben der Bundesregierung zuletzt knapp über tausend.

Problematisch ist auch die ungeklärte Endlagerfrage. Wenn tausende Anlagen abgebaut werden, fallen Millionen Tonnen sogenannter Windmüll an. Dabei handelt es sich um  Stahl, Beton, Verbundstoffe, die Gondel mit Getriebe, Generatoren und Steuerungselektronik sowie die gewaltigen Rotoren. 

Lieber Selbermach-Lädchen


Einige Teile können recycelt werden, die Neodym-Magneten, die in Windrädern verbaut sind, werden etwa eigens nach China gebracht, wo sie wieder aufgearbeitet werden. In Europa gibt es dafür keine Kapazitäten. Die EU konzentriert sich mehr auf den Aufbaue von sogenannten Selbermach-Läden, in denen Bürgerinnen und Bürger altertümliche Handys reparieren können. Unkompliziert ist das Metallrecycling. Stahl, Kupfer und Aluminium werden eingeschmolzen - zumeist im Ausland - und nachgenutzt.

Doch nicht alles Komponenten lassen sich so einfach in die globale Recycling-Infrastruktur  einbinden. Gerade die Teile von Windkraftanlagen, die aus Glasfaser-Verbundkunststoffen, Carbonfasern, kostbarem Balsaholz und Kohlefasern bestehen, gelten als übles Erbe der Energiewende, schlimmer noch als die Windrad-Fundamente, die bis zu 30 Meter tief in den Boden reichen, die Artenvielfalt bedrohen und Wasseradern zerstören. 

Es ist politischer Wille


Weil es kein Verfahren gibt, mit dem sich die Fasern lösen und zur Weiterverwendung aufbereiten lassen, sucht ganz Europa noch immer nach einem Endlager für gebrauchte Rotorblätter. Der Unsitte, sie nach der erfolgten Demontage einfach zu verbrennen, soll ein Ende bereitet werden - das ist erklärter politischer Wille von Berlin bis Brüssel. 

Schließlich geht es um einen wahren Materialberg: Nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) fallen beim Rückbau von Windenergieanlagen jährlich etwa 20.000 Tonnen an Rotorblatt-Abfällen an, je mehr Anlagen wegen der auslaufenden Förderung ausgemustert werden, desto höher der Müllhaufen: Bis zu 50.000 Tonnen werden prognostiziert - etwa das Hundertfache der menge an Müll, der beim Betrieb der Kernkraftwerke anfiel.

Warten auf eine Lösung


Doch wohin mit den Verbundkunststoffen aus Glas, Kohlefasern und Klebern? Nur im Labor ist bisher eine Trennung mit Hilfe heißer Essigsäure gelungen, deren nachhaltiger und klimaschonender Effekt aber noch nachgewiesen werden muss. Bis es so weit ist, braucht es ein sicheres Endlager für die ungeheuren Mengen an Material, das übrig bleibt, nachdem  der Windradturm aus Stahl und das Betonfundament zurückgebaut und dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt worden sind. In alten Bergwerksschächten oder Zwischenlagern in Gestalt von Leichtbauhallen könnten die Verbundstoffe als zerkleinertes Bruchmaterial deponiert werden.